Discussion:
Ölspurcrash, wer zahlt?
(zu alt für eine Antwort)
Tobias Meyer-Janson
2004-07-06 14:47:57 UTC
Permalink
Hallo,


ich bin neulich mit meinem Mopped auf einer ziemlich großen Ölspur
ausgerutscht (Details s. u.). Ist es richtig, dass ich dabei auf meinem
Schaden sitzen bleibe, zumindest, wenn der Verursacher nicht ermittelt
wird? Oder habe ich eine Chance wenigstens einen Teil ersetzt zu
bekommen? Wenn ich richtg informiert bin, kann man doch bspw. für
Schäden durch Schlaglöcher u. U. die Stadt bzw. das Land (sprich den
Besitzer der Straße) haftbar machen, oder?

Die Ölspur war mehr ein großer Fleck von einigen qm Größe (stellenweise
halbe Fahrbahnbreite und mehrere Meter lang) und merkwürdiger Weise
nicht ölig glänzend, sondern tief schwarz, wie die vom Regen nasse
Straße. Selbst bei der anschließenden begutachtung zu Fuß war gefährlich
rutschig und kaum zu sehen.
Ich war nicht mehr schnell, als ich von der BAB-Abfahrt kommend
rechts abbiegen wollte, aber lag plötzlich mit Schwung auf Blinker,
Motordeckel und Soziusfußraste, was diese nicht überlebt haben.
Glücklicherweise ist von weiteren kosmetischen Schäden am Motorrad
nichts passiert, aber nerven tut es doch. Und auch Schönheitsreparaturen
kosten Geld, wenn man sie macht/machen lässt.
Die Polizei hat das Ganze aufgenommen und den Bereich bis zur
Beseitigung des Öls gesichert, aber mir wenig Hoffnung gemacht
irgendetwas ersetzt zu bekommen.



TMJ
Thomas Hagenbucher
2004-07-06 14:50:16 UTC
Permalink
Post by Tobias Meyer-Janson
Hallo,
ich bin neulich mit meinem Mopped auf einer ziemlich großen Ölspur
ausgerutscht
Die Polizei hat das Ganze aufgenommen und den Bereich bis zur
Beseitigung des Öls gesichert, aber mir wenig Hoffnung gemacht
irgendetwas ersetzt zu bekommen.
TMJ
Die Hoffnung stirbt zuletzt.....


Glückwunsch, dass nicht mehr passiert ist.

mfg

Tom
Juergen Ernst Guenther
2004-07-06 15:31:56 UTC
Permalink
Post by Tobias Meyer-Janson
Die Polizei hat das Ganze aufgenommen und den Bereich bis zur
Beseitigung des Öls gesichert, aber mir wenig Hoffnung gemacht
irgendetwas ersetzt zu bekommen.
Denk dir den schlimmstmöglichen Fall aus und du hast die
gängige Rechtslage. Sei froh, dass du die Strasse wegen
deiner Schleifspuren nicht neu asphaltieren lassen musst.

BTW: In einem Fall, den ich schon längst ad acta glaubte,
bescherte mir der freundliche Herr von der Versicherung
eine völlig neue Aktenlage:

Rentner kam nach Überholvorgang (von Chopper) in (für ihn)
Rechtskurve auf meine Seite, wobei sich unser beider Spiegel
gegenseitig desintegrierten. Nun sagt er, ich wäre urplötzlich
auf seine Seite gekommen. PHM bei Spurensichtung sagt, es sei
nicht feststellbar, wer auf welche Seite gekommen sei.

Also Versicherungen sagen 50%/50%.

Ich bin nun über ein Jahr lang davon ausgegangen, dass jeder
auf seinem Schaden sitzen bleibt. Niente. Meine Versicherung
zahlt 50% von seinem juwelenbesetzten Diamantspiegel und seine
Versicherung zahlt 50% von meinem Gebrauchtspiegel, aber die
muss ich auch noch anfordern.

GANZ TOLL. #

.m.
--
Juergen Ernst Guenther
wemm bi rewuwuzion komp berden alle fahnaerpfte an die wamb bespellp
Kathinka Wenz
2004-07-06 16:24:43 UTC
Permalink
Post by Juergen Ernst Guenther
Post by Tobias Meyer-Janson
Die Polizei hat das Ganze aufgenommen und den Bereich bis zur
Beseitigung des Öls gesichert, aber mir wenig Hoffnung gemacht
irgendetwas ersetzt zu bekommen.
Denk dir den schlimmstmöglichen Fall aus und du hast die
gängige Rechtslage.
Ich weiß nicht, ich sehe irgendwie keinen Fehler darin, dass für eine
Ölspur nur der Verursacher haftet. Eigentlich finde ich das Prinzip der
Verursacherhaftung eh nicht verkehrt, denn andersrum gesehen, warum
sollte jemand für etwas zahlen, für das er nichts kann?

Dass es eine Sauerei ist, dass in diesem Fall der Verursacher abgehauen
ist, steht auf einem anderen Blatt.
Post by Juergen Ernst Guenther
Sei froh, dass du die Strasse wegen
deiner Schleifspuren nicht neu asphaltieren lassen musst.
Blabla.

Gruß, Kathinka
--
Tipps für Anfänger: http://www.rrr.de/~kathinka/newbie.htm
Akronyme im Usenet: http://www.rrr.de/~kathinka/akronyme.htm
Georg Horn
2004-07-06 17:03:33 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
[Pardautz auf Oellache]
Denk dir den schlimmstmöglichen Fall aus und du hast die
gängige Rechtslage.
Ich weiß nicht, ich sehe irgendwie keinen Fehler darin, dass für eine
Ölspur nur der Verursacher haftet. Eigentlich finde ich das Prinzip der
Verursacherhaftung eh nicht verkehrt, denn andersrum gesehen, warum
sollte jemand für etwas zahlen, für das er nichts kann?
Betriebsgefahr, Blafasel, das uebliche weshalb man sich z.B. auch
neuerdings ein KFZ von halbstarken Skateboardfahrern demolieren lassen
kann und auf dem Schaden sitzen bleibt. Nein, ich finde das auch nicht
gerecht.
Post by Kathinka Wenz
Sei froh, dass du die Strasse wegen deiner Schleifspuren nicht neu
asphaltieren lassen musst.
Blabla.
Das war natuerlich uebertrieben, aber wenn man dem Verunglueckten hier
zuerst mal den Default "ueberhoehte Geschwindigkeit" vorgeworfen haette,
waere das nicht sehr verwunderlich gewesen, oder?

Gruss,
Georg
Kathinka Wenz
2004-07-07 15:56:21 UTC
Permalink
Post by Georg Horn
Post by Kathinka Wenz
Ich weiß nicht, ich sehe irgendwie keinen Fehler darin, dass für eine
Ölspur nur der Verursacher haftet. Eigentlich finde ich das Prinzip der
Verursacherhaftung eh nicht verkehrt, denn andersrum gesehen, warum
sollte jemand für etwas zahlen, für das er nichts kann?
Betriebsgefahr, Blafasel,
Betriebsgefahr greift hier aber nicht, daher habe ich sie nicht
beachtet.
Post by Georg Horn
das uebliche weshalb man sich z.B. auch
neuerdings ein KFZ von halbstarken Skateboardfahrern demolieren lassen
kann und auf dem Schaden sitzen bleibt. Nein, ich finde das auch nicht
gerecht.
Ich auch nicht, aber was hat das mit unserem Fall hier zu tun?
Post by Georg Horn
Das war natuerlich uebertrieben, aber wenn man dem Verunglueckten hier
zuerst mal den Default "ueberhoehte Geschwindigkeit" vorgeworfen haette,
waere das nicht sehr verwunderlich gewesen, oder?
Anscheinend hat es ihm aber keiner vorgeworfen.

Gruß, Kathinka
--
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Georg Horn
2004-07-07 16:39:50 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Georg Horn
Betriebsgefahr, Blafasel,
Betriebsgefahr greift hier aber nicht, daher habe ich sie nicht
beachtet.
Wo greift die denn?
Post by Kathinka Wenz
Post by Georg Horn
das uebliche weshalb man sich z.B. auch neuerdings ein KFZ von halbstarken
Skateboardfahrern demolieren lassen kann und auf dem Schaden sitzen bleibt.
Nein, ich finde das auch nicht gerecht.
Ich auch nicht, aber was hat das mit unserem Fall hier zu tun?
Ich finde es vergleichbar. Man hat einen Schaden den man selbst nicht
abwenden konnte, verursacht durch einen anderen, und bleibt trotzdem
drauf sitzen.
Post by Kathinka Wenz
Post by Georg Horn
Das war natuerlich uebertrieben, aber wenn man dem Verunglueckten hier
zuerst mal den Default "ueberhoehte Geschwindigkeit" vorgeworfen haette,
waere das nicht sehr verwunderlich gewesen, oder?
Anscheinend hat es ihm aber keiner vorgeworfen.
Nein, hier waren scheinbar Polizisten mit Hirn am Werk.

Gruss,
Georg
Kathinka Wenz
2004-07-07 17:32:48 UTC
Permalink
Post by Georg Horn
Post by Kathinka Wenz
Betriebsgefahr greift hier aber nicht, daher habe ich sie nicht
beachtet.
Wo greift die denn?
Sie kann greifen bei unterschiedlich starken Gegner (z.B. Motorrad gegen
Auto) oder bei völlig unklaren Unfällen.
Post by Georg Horn
Post by Kathinka Wenz
Post by Georg Horn
das uebliche weshalb man sich z.B. auch neuerdings ein KFZ von halbstarken
Skateboardfahrern demolieren lassen kann und auf dem Schaden sitzen bleibt.
Nein, ich finde das auch nicht gerecht.
Ich auch nicht, aber was hat das mit unserem Fall hier zu tun?
Ich finde es vergleichbar. Man hat einen Schaden den man selbst nicht
abwenden konnte, verursacht durch einen anderen, und bleibt trotzdem
drauf sitzen.
Es wäre nur dann vergleichbar, wenn der Skateboardfahrer abgehauen und
nicht identifizierbar wäre. Dann würde trotz eindeutiger Schuldfrage der
Geschädigte auf seinen Kosten sitzen bleiben. Punkt, aus, ist nun mal
so.

Dass obiger auf seinem Schaden sitzen bleibt, würde an der
Betriebsgefahr liegen (und daher mit unserem Fall nichts zu tun haben)
und so ganz glauben tu ist das ganze Szenario eh nicht. Kennst du
jemandem, dem das wirklich passiert ist? Der Skateboardfahrer ist
Verursacher und haftet. IMHO. Ausnahme, wenn er zu jung ist, dann haftet
tatsächlich niemand, aber auch das hat nichts mit Betriebsgefahr zu tun.
Sondern damit, dass kleine Kinder Naturkatastrophen gleichgesetzt sind.

Das einzige Urteil wegen Betriebsgefahr, das ich kenne, ist ähnlich dem
Beispiel von Muftix. Zwei trafen sich in der Mitte der Straße, es lies
sich nicht mehr eindeutig feststellen, wer zu weit auf welcher Seite war
und daher wurde aufgrund der Betriebsgefahr die Schuld 50:50 verteilt.
Das ist aber doch deutlich anders als dein Beispiel.

Auch wenn viele es nicht glauben wollen, es gibt Unfälle, in denen man
*keine* Teilschuld bekommt. Überhaupt keine. Auch keine aus Betriebs-
gefahr. Habe ich selber gerade ausprobieren dürfen.

Gruß, Kathinka
--
Tipps für Anfänger: http://www.rrr.de/~kathinka/newbie.htm
Akronyme im Usenet: http://www.rrr.de/~kathinka/akronyme.htm
Georg Horn
2004-07-08 09:00:36 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Dass obiger auf seinem Schaden sitzen bleibt, würde an der
Betriebsgefahr liegen (und daher mit unserem Fall nichts zu tun haben)
und so ganz glauben tu ist das ganze Szenario eh nicht. Kennst du
jemandem, dem das wirklich passiert ist? Der Skateboardfahrer ist
Verursacher und haftet. IMHO. Ausnahme, wenn er zu jung ist, dann haftet
tatsächlich niemand, aber auch das hat nichts mit Betriebsgefahr zu tun.
Sondern damit, dass kleine Kinder Naturkatastrophen gleichgesetzt sind.
Nein, ich kenne noch kein derartiges Beispiel, aber im ADAC-Kaeseblaettchen
stand neulich etwas darueber. Demnach gelten Kinder bis 10 Jahre als quasi
unzurechnungsfaehig, sie koennen angeblich nicht horen ob ein Geraeusch von
rechts oder links kommt, koennen nicht erfassen ob ein Auto faehrt oder steht,
und titschen willenlos in der Gegend herum. Meine Guete, wenn das wirklich so
ist, dann darf man Kinder doch - vor allem im Interesse der Kinder selbst -
nicht alleine in die Oeffentlichkeit lassen, es kann doch nur eine Frage von
Stunden sein, bis sie unter ein Auto laufen oder sich an der Hausecke den
Schaedel einrennen. Demnach muessten imho die Eltern haften.
Post by Kathinka Wenz
Auch wenn viele es nicht glauben wollen, es gibt Unfälle, in denen man
*keine* Teilschuld bekommt. Überhaupt keine. Auch keine aus Betriebs-
gefahr. Habe ich selber gerade ausprobieren dürfen.
Das sei euch natuerlich gegoennt. Dennoch ist das von Muftix dargestellte
Szenario imho gut denkbar. Moppedler fliegt in der Kurve ab, missguenstiger
Polizist unterstellt erstmal "Raserei". Schliesslich ist es ja nass, und
da muesse man ja dreimal vorsichtiger fahren, und dann auch noch in der
Kurve usw...

Gruss,
Georg
Torsten Metzner
2004-07-08 09:35:50 UTC
Permalink
Post by Georg Horn
Moppedler fliegt in der Kurve ab, missguenstiger
Polizist unterstellt erstmal "Raserei".
Ich glaube dafür muss er nicht einmal besonders missguenstig sein, das
ist hier einfach so :-( Ach ja, ich habe vor kurzem nach 20 Jahren
Moppedfahren nun auch den ersten klassischen Lowsider gehabt. In der
Rechtskurve, sagte ich schon ich lieb(t?)e Rechtskurven, war es
minimalst nass und ich bin unter anderem deshalb für meine Verhältnisse
vorsichtig durchgefahren. Trotzdem bin ich kurz vorm Kurvenausgang über
beide Räder urplötzlich weggerutscht und das bei gutem Asphalt und in
ganz ruhiger Fahrt. Naja kurz vor der Kurve gibt es eine Tankstelle, wer
jetzt Böses dabei denkt .... Aus gewissen Gründen konnte ich mir die Stelle
nachher aber nicht mehr anschauen, beim Anfahren war definitiv
kein Öl, Diesel zu sehen, aber es war auch leicht feucht. Eine andere
Erklärung für den Abflug habe ich aber nicht, es sei denn ich war doch zu
schräg und das kann eigentlich nicht sein, denn ich bin angepaßt gefahren
und auch die Art des Wegrutschens über beide Räder gleichzeitig spricht
m.M. dagegen.
<Stimmung anheizen>
Die Textilkleidung hat übrigens gut gehalten. Über den Protektoren
ist sie halt eingerissen. Die Hose mit Lederbesatzung ist aber
schon besser weg gekommen, lediglich eine Naht ist zum Teil aufgegangen.
</Stimmung anheizen>

Ciao,
ToM
Juergen Ernst Guenther
2004-07-09 13:59:38 UTC
Permalink
Post by Torsten Metzner
Post by Georg Horn
Moppedler fliegt in der Kurve ab, missguenstiger
Polizist unterstellt erstmal "Raserei".
Ich glaube dafür muss er nicht einmal besonders missguenstig sein, das
ist hier einfach so :-(
Es gibt ja auch diverse Klagen wegen Bitumenbelages, die auch
zumindest stark in die Richtung gingen:

Nicht der pfuschende Strassenbauer ist schuld, sondern der
Motorradfahrer ist halt gerast.

.m.
--
Juergen Ernst Guenther
wemm bi rewuwuzion komp berden alle fahnaerpfte an die wamb bespellp
Patrick Grochowy
2004-07-09 18:30:49 UTC
Permalink
Post by Torsten Metzner
[...]
Naja kurz vor der Kurve gibt es eine Tankstelle, wer
jetzt Böses dabei denkt .... Aus gewissen Gründen konnte ich mir die Stelle
nachher aber nicht mehr anschauen, beim Anfahren war definitiv
kein Öl, Diesel zu sehen, aber es war auch leicht feucht. Eine andere
Erklärung für den Abflug habe ich aber nicht, es sei denn ich war doch zu
schräg und das kann eigentlich nicht sein, denn ich bin angepaßt gefahren
und auch die Art des Wegrutschens über beide Räder gleichzeitig spricht
m.M. dagegen.
Evtl. ist der Asphalt in der Kurve mit trockenem Seifenwasser imprägniert,
wenn die Tankstelle Selbstwaschboxen und Waschanlage hat. Da wird's dann
bei geringster Feuchtigkeit gltischig.

So eine Kurve kenne ich in Allermöhe, das hat die Tanke allerdings auch
noch 'nen LKW-Waschplatz und ist stark frequentiert. Die Kurve direkt nach
der Tanke ist bei geringster Feuchtigkeit im wahrsten Sinne "glatt wie
Schmierseife".

Gruß Paddy
--
Mailreplys an ***@gmx.de
ist wegen Wurmmails, sorry
Kathinka Wenz
2004-07-08 16:14:05 UTC
Permalink
Post by Georg Horn
Nein, ich kenne noch kein derartiges Beispiel, aber im ADAC-Kaeseblaettchen
stand neulich etwas darueber.
Über deinen Skateboardfahrer, der das Auto demoliert und gar nicht
haftet? Und der Skateboardfahrer war älter als 10 Jahre?
Post by Georg Horn
Demnach gelten Kinder bis 10 Jahre als quasi
unzurechnungsfaehig,
Nein, das sind sie nicht, sie sind per Definition schuldunfähig.
Post by Georg Horn
sie koennen angeblich nicht horen ob ein Geraeusch von
rechts oder links kommt, koennen nicht erfassen ob ein Auto faehrt oder steht,
und titschen willenlos in der Gegend herum. Meine Guete, wenn das wirklich so
ist, dann darf man Kinder doch - vor allem im Interesse der Kinder selbst -
nicht alleine in die Oeffentlichkeit lassen, es kann doch nur eine Frage von
Stunden sein, bis sie unter ein Auto laufen oder sich an der Hausecke den
Schaedel einrennen. Demnach muessten imho die Eltern haften.
Das tun sie auch, wenn sie ihre Aussichtspflicht verletzt haben, aber
nur dann. Und man darf ein 8jähriges Kind eben doch alleine auf die
Straße lassen, weil sie eben doch nicht dazu neigen, ständig vor Autos
zu springen.
Post by Georg Horn
Das sei euch natuerlich gegoennt. Dennoch ist das von Muftix dargestellte
Szenario imho gut denkbar. Moppedler fliegt in der Kurve ab, missguenstiger
Polizist unterstellt erstmal "Raserei". Schliesslich ist es ja nass, und
da muesse man ja dreimal vorsichtiger fahren, und dann auch noch in der
Kurve usw...
Was der Polizist sagt, ist völlig unerheblich. Polizisten entscheiden
nicht über Schuld und Unschuld.

Gruß, Kathinka
--
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sascha pönick
2004-07-08 16:15:27 UTC
Permalink
zitat:"Was der Polizist sagt, ist völlig unerheblich. Polizisten entscheiden
nicht über Schuld und Unschuld."

na wenn sie bei der Verhandlung als Zeugen geladen werden schon... oder
glaubst du einen Richter würde die Meinung eines Polizisten nicht
interessieren?! Und er wird dem Polizeibeamten deutlich mehr glauben
schenken als jedem anderen...
Robert Zimmermann
2004-07-08 17:59:35 UTC
Permalink
Post by sascha pönick
Post by sascha pönick
"Was der Polizist sagt, ist völlig unerheblich. Polizisten entscheiden
nicht über Schuld und Unschuld."
na wenn sie bei der Verhandlung als Zeugen geladen werden schon... oder
glaubst du einen Richter würde die Meinung eines Polizisten nicht
interessieren?! Und er wird dem Polizeibeamten deutlich mehr glauben
schenken als jedem anderen...
So sollte es ja auch sein.
Aber ersetze mal das "Raserei" von Georg durch "nichtangepasste
Geschwindigkeit" und du wirst sehen, dass es _überall_ dort passt, wo jemand
"abgeflogen" ist. Zwei Wörter, schnell geschrieben, anstelle langwieriger
Darstellungen, zu denen einem möglicherweise dann noch das Fachwissen fehlt.

Rob
Kathinka Wenz
2004-07-08 17:56:19 UTC
Permalink
Post by sascha pönick
zitat:"Was der Polizist sagt, ist völlig unerheblich. Polizisten entscheiden
nicht über Schuld und Unschuld."
na wenn sie bei der Verhandlung als Zeugen geladen werden schon... oder
glaubst du einen Richter würde die Meinung eines Polizisten nicht
interessieren?! Und er wird dem Polizeibeamten deutlich mehr glauben
schenken als jedem anderen...
Korrekt, der Polizist ist Zeuge, wie jeder andere. Entscheiden tut er
gar nichts.

Und ich denke, dass der Richter einem bei Unfall anwesenden,
unabhängigen Zeugen mehr glaubt als einem Polizisten, der erst
nachträglich an Unfallort aufgetaucht ist.

Gruß, Kathinka
--
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Georg Horn
2004-07-09 07:06:32 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Georg Horn
Demnach muessten imho die Eltern haften.
Das tun sie auch, wenn sie ihre Aussichtspflicht verletzt haben, aber
nur dann. Und man darf ein 8jähriges Kind eben doch alleine auf die
Straße lassen, weil sie eben doch nicht dazu neigen, ständig vor Autos
zu springen.
So wie es da stand, sind sie mit 8 nicht in der Lage, am Strassenverkehr
teilzunehmen, weil sie es eben nicht richtig hoeren / sehen / begreifen
koennen. Nur finde ich den Schluss den man daraus gezogen hat, naemlich
dass man sie doch teilnehmen laesst und im Falle des Unfalls sagt "Pech gehabt"
etwas seltsam.
Post by Kathinka Wenz
Post by Georg Horn
Das sei euch natuerlich gegoennt. Dennoch ist das von Muftix dargestellte
Szenario imho gut denkbar. Moppedler fliegt in der Kurve ab, missguenstiger
Polizist unterstellt erstmal "Raserei". Schliesslich ist es ja nass, und
da muesse man ja dreimal vorsichtiger fahren, und dann auch noch in der
Kurve usw...
Was der Polizist sagt, ist völlig unerheblich. Polizisten entscheiden
nicht über Schuld und Unschuld.
Das versuchen sie nach meiner Erfahrung sehr wohl. "Sind sie mit einer
Verwarnug von xx EUR einverstanden?". Natuerlich waere man das hier nicht,
dann bekommt man es halt ein paar Tage spaeter mit der Post geschickt
und hat den ganzen Zores am Bein.

Gruss,
Georg
Juergen Ernst Guenther
2004-07-09 14:05:27 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Georg Horn
Schaedel einrennen. Demnach muessten imho die Eltern haften.
Das tun sie auch, wenn sie ihre Aussichtspflicht verletzt haben, aber
nur dann.
Und bei einem 12-jährigen, der nachts um 2 mit einem unbeleuchteten
Fahrrad die Strasse überquert, und dabei einen Motorradfahrer auf
dem Heimweg abräumt, wurde eben nicht die Aufsichtspflicht verletzt.

Und wenn ein 3-jähriger im Beisein des Vaters an ein fremdes
Motorrad fasst und sich am Auspuff die Hand verbrüht, dann
hat auch nicht der Vater die Aufsichtspflicht verletzt, sondern
er klagt auch noch gegen den Motorradhalter auf Schadensersatz
und gewinnt.

.m.
--
Juergen Ernst Guenther
wemm bi rewuwuzion komp berden alle fahnaerpfte an die wamb bespellp
Tobias Meyer-Janson
2004-07-07 16:12:07 UTC
Permalink
Post by Georg Horn
Das war natuerlich uebertrieben, aber wenn man dem Verunglueckten hier
zuerst mal den Default "ueberhoehte Geschwindigkeit" vorgeworfen haette,
waere das nicht sehr verwunderlich gewesen, oder?
Dafür hätte ich glücklicher Weise Zeugen gehabt - bzw. dagegen. Aber die
wurden gar nicht gebraucht.


TMJ
Juergen Ernst Guenther
2004-07-09 11:36:27 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Juergen Ernst Guenther
Post by Tobias Meyer-Janson
Die Polizei hat das Ganze aufgenommen und den Bereich bis zur
Beseitigung des Öls gesichert, aber mir wenig Hoffnung gemacht
irgendetwas ersetzt zu bekommen.
Denk dir den schlimmstmöglichen Fall aus und du hast die
gängige Rechtslage.
Ich weiß nicht, ich sehe irgendwie keinen Fehler darin, dass für eine
Ölspur nur der Verursacher haftet.
In welchem Märchenland wohnst du?

So ziemlich jeder in Deutschland zugelassene LKW lässt
bauartbedingt nach dem Tanken gelegentlich eine Ölspur
hinter sich.

Ein Tankverschluss, der das verhindern würde, ist, obwohl nicht
teuer, seit Jahren nicht durchsetzbar. Betrifft ja eigentlich nur
Motorradfahrer.

Bei dem Versuch, so jemanden dingfest zu machen, machst du
dich nur lächerlich.

.m.
--
Juergen Ernst Guenther
wemm bi rewuwuzion komp berden alle fahnaerpfte an die wamb bespellp
Klaus Neuner
2004-07-14 09:45:25 UTC
Permalink
Post by Juergen Ernst Guenther
So ziemlich jeder in Deutschland zugelassene LKW lässt
bauartbedingt nach dem Tanken gelegentlich eine Ölspur
hinter sich.
Ein Tankverschluss, der das verhindern würde, ist, obwohl nicht
teuer, seit Jahren nicht durchsetzbar. Betrifft ja eigentlich nur
Motorradfahrer.
Hat jemand dazu Quellen? Ich habe recherchiert, aber nichts gefunden.
Ich finde das wirklich unglaublich.

Gruß,

Klaus

Matthias Ebner
2004-07-06 16:50:30 UTC
Permalink
On Tue, 6 Jul 2004 16:47:57 +0200,
Post by Tobias Meyer-Janson
Ist es richtig, dass ich dabei auf meinem
Schaden sitzen bleibe, zumindest, wenn der Verursacher nicht ermittelt
wird?
Wie will man den Verursacher ermitteln?
Wieviel tausend Fahrzeuge fahren da am Tag durch?

So ziehmlich jeder Kreisverkehr den ich die letzten 5000 km
durchfahren habe, war von einer oder mehreren Ölspuren gekennzeichnet.

Fahren den heute alle mit offenem Tankdeckel herum?

Ärgerlich.



Gruß
Matthias
--
[1997 - 2000] Honda SLR 650/Schwarz: 7.700 km
[2003 - 2004] Suzuki SV 650N K3/Schwarz: 8.500 km
[2004 - 2004] Suzuki DR-Z 400S Blau/Weiss: 700 km
Karl Mentner
2004-07-06 18:26:50 UTC
Permalink
On Tue, 6 Jul 2004 16:47:57 +0200, Tobias Meyer-Janson wrote:

(Unfall auf Ölspur)

So einen ähnlichen Unfall hatte ich auch mal. Der Verursacher war
bekannt, die Ölspur nur mangelhaft gesichert, das Warnschild war
geschickt zwischen Wegweisern versteckt - eine recht komplizierte
Kreuzung mit S-Kurve in Freiburg, mit sage und schreibe 32 Schildern,
Ampeln nicht mitgerechnet. Trotzdem riet mir mein Anwalt davon ab
etwas zu unternehmen, da ich mir für meine "Unaufmerksamkeit" eine
hohe Mitschuld anrechnen lassen müßte und mein Motorrad (TT600) für
normale Strasse nicht uneingeschränkt benutzbar wäre. Ich hätte
beweisen müssen, daß das Warnschild einfach nicht zu erkennen war, da
wir es aber nach *mehrmaligem* Absuchen der Kreuzung doch noch
entdeckt haben, war es ja zu erkennen :-/.

Den Gang zum Gericht habe ich mir denn gespart, in ähnlichen Fällen
ist das allerdings schonmal erfolgreich ausgegangen. Kommt also auch
ein wenig auf deinen Mut und den Schaden an (bei mir war es "nur"
Schaltklaue und Lenkerhalterung = 50€ + Arbeitszeit).

Da das Ganze jetzt schon etwas her ist und die rechtliche Lage sich
geändert haben könnte - versuch's doch mal in d.s.r.sv. Aber
formuliere es als allgemeine Anfrage, sonst wäre es ja verbotene
Rechtsberatung ;-).

Gruß

Karl
Kai Merten
2004-07-06 23:19:37 UTC
Permalink
[...] und mein Motorrad (TT600) für
normale Strasse nicht uneingeschränkt benutzbar wäre.
Das kann doch nicht dein/sein Ernst sein?! Solange ein zugelassener Reifen
montiert ist darf das doch kein Grund für eine Teilschuld sein. Schließlich
ist das Teil ja für die Straße zugelassen.

Oder muss der Lada-Fahrer sich vorwerfen lassen, dass er mit der gefahrenen
Geschwindigkeit mit einer Porsche-Bremsanlage noch rechtzeitig zum Stehen
gekommen wäre?
Kommt also auch ein wenig auf deinen Mut und den Schaden an [...]
Oder eine bestehende Verkehrsrechtsschutzversicherung.

Ciao,
Kai
Tobias Meyer-Janson
2004-07-07 16:12:07 UTC
Permalink
Post by Karl Mentner
(Unfall auf Ölspur)
Die Polizei redet in solch einem Fall übrigens anscheinend nicht von
Unfall sondern von einem "sonstigen (Schadens-) Ereignis" o. Ä.
Post by Karl Mentner
So einen ähnlichen Unfall hatte ich auch mal. Der Verursacher war
bekannt, die Ölspur nur mangelhaft gesichert, das Warnschild war
geschickt zwischen Wegweisern versteckt
Na prima. In deinem Fall hätte ich gedacht du hast gute Karten viel
ersetzt zu kriegen, aber die Realität ist anscheinend schlechter.
In meinem Fall war das Problem vorher noch nicht bekannt und die
Frage ist, ob dann der Straßeneigentümer trotzdem dafür verantwortlich
ist. Anscheinend nicht.

Die Polizei hat noch davon geredet, dass es ein Unterschied sei, ob jmd.
unbemerkt etwas Öl verloren hätte, oder ob er wissentlich die
Gefahrenstelle ohne Absicherung verlassen hätte. Aber m. E. dürfte es
dafür wieviel ich ersetzt kriege egal sein, Hauptsache der Verursacher
wurde festgestellt.
Wie dem auch sei, das wird in diesem Fall wohl nicht passieren.
Post by Karl Mentner
(bei mir war es "nur"
Schaltklaue und Lenkerhalterung = 50€ + Arbeitszeit).
Mein Mopped wird nach ~200 EUR inkl. Arbeitszeit wieder betriebssicher
sein. Alle Schäden beseitigen würde aber sicherlich weit in den
4-stelligen Bereich langen.


Nun denn

TMJ
Roland Mösl
2004-07-07 07:15:55 UTC
Permalink
Post by Tobias Meyer-Janson
ich bin neulich mit meinem Mopped auf einer ziemlich großen Ölspur
ausgerutscht (Details s. u.). Ist es richtig, dass ich dabei auf meinem
Schaden sitzen bleibe, zumindest, wenn der Verursacher nicht ermittelt
wird? Oder habe ich eine Chance wenigstens einen Teil ersetzt zu
bekommen? Wenn ich richtg informiert bin, kann man doch bspw. für
Schäden durch Schlaglöcher u. U. die Stadt bzw. das Land (sprich den
Besitzer der Straße) haftbar machen, oder?
Wende Dich an die Softwarehersteller von dem ESP.
Kann doch nicht sein, daß so paar Meter rutschige Fahrbahn
einem...

Ach so, Du verabscheust Sicherheit und bist nur auf 2 Rädern unterwegs.
Post by Tobias Meyer-Janson
Die Ölspur war mehr ein großer Fleck von einigen qm Größe (stellenweise
halbe Fahrbahnbreite und mehrere Meter lang) und merkwürdiger Weise
nicht ölig glänzend, sondern tief schwarz, wie die vom Regen nasse
Straße. Selbst bei der anschließenden begutachtung zu Fuß war gefährlich
rutschig und kaum zu sehen.
Stell Dir mal vor, als ich noch meinen Citroen Jumper hatte,
da hatte ich eine spezielle Methode das Dach vom Schnee zu säubern.

Mal in der Kurve scharf am Lenkrad reißen, und schon sind
5 Quadratmeter Schnee 30 cm hoch nicht mehr am Dach
sondern bilden urplötzlich mitten in einer Kurve eine Schneefahrbahn
--
Roland Mösl - http://www.pege.org - http://notebook.pege.org
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sascha pönick
2004-07-07 07:43:59 UTC
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noch ganz fit?! *räuspel*


Gruß Sascha
Dirk G. Straka
2004-07-07 13:20:38 UTC
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Hi Tobias,
Post by Tobias Meyer-Janson
ich bin neulich mit meinem Mopped auf einer ziemlich großen
Ölspur ausgerutscht (Details s. u.).
Kommt mir bekannt vor. :o/
Post by Tobias Meyer-Janson
Ist es richtig, dass ich dabei auf meinem Schaden sitzen
bleibe, zumindest, wenn der Verursacher nicht ermittelt wird?
Ja.
Post by Tobias Meyer-Janson
Oder habe ich eine Chance wenigstens einen Teil ersetzt zu
bekommen?
Ja. Wenn der Schaden ein wenig grösser als nur ein paar Kratzer
ist, könnte evtl. die Verkehrsunfallopferhilfe (sitzen IIRC in
Hamburg) für z. B. Deine zerstörte Kleidung aufkommen.
Post by Tobias Meyer-Janson
Wenn ich richtg informiert bin, kann man doch bspw. für Schäden
durch Schlaglöcher u. U. die Stadt bzw. das Land (sprich den
Besitzer der Straße) haftbar machen, oder?
Dazu muss der Schaden aber mindestens bekannt sein. Wenn Du
mitten auf der Strasse ein Loch gräbst, umgehend hineinfährst
und dann Deinen Schaden ersetzt haben willst, wirst Du auch
nicht viel Glück haben. In Bezug auf die Ölspur: Wenn Du
nachweisen kannst, dass die Spur schon hinreichend lang bei
Strassenmeisterei und/oder Feuerwehr bekannt war, aber trotzdem
nichts unternommen wurde, könntest Du vielleicht Chancen haben.
Ansonsten eher nicht.

Greets, Dirk - BTDNT (mit gerade mal 3 Monate altem Mopped)
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