Discussion:
Bmw mal wieder...
(zu alt für eine Antwort)
olaf
2020-09-08 07:16:59 UTC
Permalink
Schon gelesen?

https://www.motorradonline.de/ratgeber/bmw-rueckruf-moeglicherweise-undichte-benzinpumpe/

Bekomme ich jetzt auch eine neue Benzinpumpe weil mein Seniorenmopped
(GS-Tue) bald abfackelt, oder sitzen sie das bei uns aus?

BTW: Interessant finde ich die Ursache: Irgendwelche Plastikteile
werden im Alter broeckelig. Das betrifft im Prinzip aber doch alles was
nach 2005 gebaut wurde. Bei meinem Z4 ist sogar schon der Ventildeckel
aus Plastik.

Olaf
Karl-Heinz Diem
2020-09-08 10:20:28 UTC
Permalink
Post by olaf
Schon gelesen?
Nein!
Post by olaf
https://www.motorradonline.de/ratgeber/bmw-rueckruf-moeglicherweise-undichte-benzinpumpe/
Bekomme ich jetzt auch eine neue Benzinpumpe weil mein Seniorenmopped
(GS-Tue) bald abfackelt, oder sitzen sie das bei uns aus?
Versuchen werden sie es, weil sie damals (2013) auch so vorgegangnen
sind, bis das Murren im Volk zu laut wurde (KBA?).
Post by olaf
BTW: Interessant finde ich die Ursache: Irgendwelche Plastikteile
werden im Alter broeckelig. Das betrifft im Prinzip aber doch alles was
nach 2005 gebaut wurde. Bei meinem Z4 ist sogar schon der Ventildeckel
aus Plastik.
Meine war auch schon von dem ersten Rueckruf betroffen, auf den sich im
Text bezogen wird und ich habe mich damals geaergert, dass da nur dieser
Stuetzring draufgepruegelt der Mechaniker konnte auf diese Weise Zeit
sparen) wurde. Angeblich war die Rissbildung fuer einen Komplettausch
noch nicht weit genug fortgeschritten.

Meine Kiste hat sowohl vor wie auch nach dieser Aktion in der Garage bei
Standzeiten immer einen gewissen Benzingeruch verstroemt, dessen Ursache
ich nicht ergruenden konnte. Mittlerweile habe ich in dem Bereich aus
einem anderen Grund einen groesseren Umbau vorgenommen und seitdem
mueffelt es auch nicht mehr. Dabei ist mir aufgefasllen, dass die
Hersteller dises Tankflansches von BMW wohl mehrfach gewechselt wurden,
denn ich hatte welche von Siemens, Continental und zuletzt dem
italienischen Hersteller Bitron (es mag weitere geben?) in den Haenden.
Das dafuer verwendete schwarze Flanschmaterial POM war aber offenbar
immer dasselbe.

Wenn ich noch "etwas" abgewartet haette, waere mir die nicht
unerhebliche Geldausgabe fuer die Modifikation vermutlich ersspart
geblieben?

Viele Gruesse
Karl-Heinz
Volker Bartheld
2020-09-08 17:23:34 UTC
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Post by olaf
Schon gelesen?
https://www.motorradonline.de/ratgeber/bmw-rueckruf-moeglicherweise-undichte-benzinpumpe/
Mei, Cost Down - Profit Max. Dieses Brembo-Debakel ist vielleicht auch noch
in Erinnerung geblieben:
https://www.motorradonline.de/recht-verkehr-branche/brembo-rueckruf-2018-defekte-an-radialbremspumpen.990888.html

"[..] Brembo sei bei internen Qualitätskontrollen auf die fehlerhaften
Bremskolben in den Radialbremspumpen mit 15 und 16 mm-Kolbendurchmesser
aufmerksam geworden [...] Unter extremen Belastungen [...] kann der aus
Kunststoff gefertigte Bremskolben brechen [...] Gefertigt und verkauft
wurden die betroffenen Radialbremspumpen zwischen 2015 und 2017. Allesamt
in der Erstausrüstung bei verschiedenen Fahrzeugherstellern.
Zubehörbremspumpen sind von dem möglichen Qualitätsmangel nicht betroffen.
[...]"

Wurden wohl im Zuge des Kostendrucks in der Erstausrüstung Kunststoffkolben
verbaut, um noch ein paar Cent zu sparen.
Post by olaf
BTW: Interessant finde ich die Ursache: Irgendwelche Plastikteile
werden im Alter broeckelig. Das betrifft im Prinzip aber doch alles was
nach 2005 gebaut wurde. Bei meinem Z4 ist sogar schon der Ventildeckel
aus Plastik.
Jup. Dieses komische "Soft-Plastik" verwandelt sich in zähflüssigen Kleber,
zu bewundern im Interieur meines olympischen Alptraums, an der Nikon D70
und meiner Drift HD. Manchmal kann man das mit Isoprop runterwaschen und
aus "Soft" ein "Hard" machen, manchmal Tonne.

Der Stutzen am Ansaugschlauch für die Kurbelwellenentlüftung ist am A3
schon vor Urzeiten zerbröselt (Plastik statt Gummi), man fährt dann
einfach mit ungefilterter Luft weiter, ohne es zu merken. Das Gehäuse für
den Ölpeilstab habe ich auch schon getauscht, die untere
Windschutzscheibenabdeckung und natürlich diverse Unterdruckschläuche, die
wahlweise zu Kaugummi werden oder so extrem verhärten, daß sie von selbst
zu Staub zerfallen. Neulich war die Klimaanlage dran (Kondensator und
Schlauchdurchführungen undicht), das Innere des Valeo-Klimakastens ein
Bild des Jammers. Als hätten Mäuse in der knautschigen Schaumstoffauflage
für die Klappenmechanik gewohnt. Jetzt Neopren.

Bei der Sempre Competizione nagt der Zahn der Zeit an Lampenmaske,
Seitenteilen (insbesondere dem in Auspuffnähe), alle Gummimuffen am
Vergaser zerrfallen und wenn der Ansaugstutzen am Motor (58136044100)
jetzt zum 5. Mal reißt, habe ich ein echtes Problem, weil Ersatz meistens
nicht Neuware, sondern überlagerte Ladenhüter sind. Evtl. kann es
https://www.motorcyclespareparts.eu/de/ktm-ersatzteile/58136044100
besser.

Aber die Fans von Fahrzeugen mit dem weißblauen Propeller brauchen jetzt
nicht hämisch zu lachen, denn dann fange ich an, was man an einem 750/850i
so alles austauschen muß, wenn er denn in die Jahre gekommen ist.
Neugierigen sei https://www.youtube.com/c/M539Restorations/videos
nahegelegt.

Und das mit den matten, vergilbten Frontscheinwerferabdeckungen ist ja nun
kein allein geriatrisches Problem. Früher haben wir unsere
Blinkerstreugläser mit Spray von FoliaTec schwarz eingefärbt (illegal, eh
klar!), heute kriegt man den Look nach 4-5 Jahren gratis. Und jetzt komme
mir keiner und sage, das könne man alles polieren und gegen UV
schutzlackieren.

Also, ja: Nach 10+ Jahren sind Kunststoffe eine Lotterie. Gerüchteweise
sollen die Inlays von Hüft-TEPs länger halten (da hat man aber auch
strahlungsvernetztes HDPE/XDPE/UDPE als Inlay), Menschen wirft man wohl
nicht so schnell weg wie Autos.

Volker
Karl-Heinz Diem
2020-09-10 08:04:36 UTC
Permalink
Post by olaf
nach 2005 gebaut wurde. Bei meinem Z4 ist sogar schon der Ventildeckel
aus Plastik.
Wie kommst Du ausgerechent auf 2005? Gab es zuvor keine Plastikteile?
Ich wuesste genuegend. Oder wurden da signifikante Materialaenderungen
eingefuehrt? Vermutlich wurde eher der Wahn verstaerkt Qualitaet
herauszusparen.

Viele Gruesse
Karl-Heinz
olaf
2020-09-10 10:13:38 UTC
Permalink
Post by Karl-Heinz Diem
Wie kommst Du ausgerechent auf 2005? Gab es zuvor keine Plastikteile?
Weil ungefaehr ab da so gefuehlt Plastik auch wichtige Dinge im
Motorraum genutzt wurden. Obwohl mein Opa hatte auch immer ein Satz
Plastikzahnraeder fuer seine Fords im Keller liegen. Also war die Welt
vielleicht schon immer kacke. :)
Post by Karl-Heinz Diem
Ich wuesste genuegend. Oder wurden da signifikante Materialaenderungen
eingefuehrt? Vermutlich wurde eher der Wahn verstaerkt Qualitaet
herauszusparen.
Das Problem ist eher das man immer mehr Leistung aus immer kleineren
Motoren rausholt, dabei den Verbrauch und das Gewicht senken will und
es soll natuerlich auch eher billiger als teurer werden obwohl man
immer mehr Klimperkram an den Motor schraubt.

Olaf
T.
2020-09-10 09:14:09 UTC
Permalink
Post by olaf
https://www.motorradonline.de/ratgeber/bmw-rueckruf-moeglicherweise-undichte-benzinpumpe/
Bekomme ich jetzt auch eine neue Benzinpumpe weil mein Seniorenmopped
(GS-Tue) bald abfackelt, oder sitzen sie das bei uns aus?
na, scheint ja praktisch nur die Viel-zu-Schwer-Hängetitten-Varianten
mit BMW-Motor inkl. Alte-Herren-Fußwärmer zu betreffen (und außerdem die
mit BMW-PKW-Motor).

Die anständigen GSsen mit anständigem Nicht-BMW-Motor haben wohl
anständige Benzinpumpen verbaut :-P

(Was nicht heisst, das bei denen alles anständig ist, aber immerhin
brennen sie nicht gleich ab)
--
Gruesse,

Thorolf
Karl-Heinz Diem
2020-09-10 22:26:28 UTC
Permalink
Post by T.
Die anständigen GSsen mit anständigem Nicht-BMW-Motor haben wohl
anständige Benzinpumpen verbaut :-P
Wenn Du wuesstest wie gering die Unterschiede im Aufbau der
Kraftstoffversorgung der unterschiedlichen BMW Motorradbaureihen sind
(Gleichteileprinzip), haettest Du das nicht gechrieben, vermute, nein,
unterstelle ich.

F800R (zur GS duerfte kein prinzipieller Unterschied bestehen):
https://www.motorparts-online.com/de/bmw/f-800-r/2009-2014/benzinpumpe/201338000
Loading Image...

R1200GS:
https://www.boonstraparts.com/de/teil/bmw-r-1200-gs-adventure-2010-2013-r1200gsa-10-benzinpumpe-2012/000001058967
Loading Image...
(Urversion, noch ohne Stuetzring, also nicht vom Rueckruf 2013 erfasst)

Die fuer den Ausfall im Jahre 2013 wesentlichen Unterschiede sind auf
den Bildern halbwegs gut erkennbar. Es ging um den Abgang des unter
Druck aus dem Tank gefoerderten Benzins durch den Tankflansch zum
Kraftstoffverteiler und anschliessend zu den Einspritzventilen. Der
Durchgang durch diese kreisrunde, schwarze Kunststoffplatte ist bei den
F-Modellen anders geloest als bei den anderen Modellen. Bei den
F-Modellen (siehe Bild mit dem abgeschnittenen Schlauchstueck in der
ungefaehren Mitte) hat man auf eine steckbare Kupplungsloesung
verzichtet, die bei den anderen Modellen beim Durchtritt durch die
Platte Aerger in Form von Rissbildung in ihrer Verschraubung mit dieser
Platte bereitete.

Den damaligen Rueckruf und die Erklaerung der Massnahme findet man bei
Suche nach dem Dokument Notice of Recall 13V-617, z. B. hier
https://static.nhtsa.gov/odi/rcl/2013/RCRIT-13V617-4409.pdf

Was den aktuellen, potentiellen Ausfallgrund angeht, ist man hier in
Europa noch auf Vermutungen angewiesen, aber moeglicherweise hat die
damalige Reparaturloesung (Stuetzring aufpressen) nicht die erwartete
oder besser ersehnte Dauerhaftigkeit entwickelt, denn besonders
vertrauenerweckend sah das damals fuer mich nicht aus?

Bei der amerikanischen Aufsichtasbehoerde, dem Urpsrung der aktuellen
Meldung in Motorrad, liest sich das so:
https://www.nhtsa.gov/vehicle/2010/BMW/R1200%252520GS#recalls

Viele Gruesse
Karl-Heinz
T.
2020-09-10 23:22:07 UTC
Permalink
Post by Karl-Heinz Diem
F-Modellen anders geloest als bei den anderen Modellen. Bei den
F-Modellen (siehe Bild mit dem abgeschnittenen Schlauchstueck in der
ungefaehren Mitte) hat man auf eine steckbare Kupplungsloesung
verzichtet, die bei den anderen Modellen beim Durchtritt durch die
Platte Aerger in Form von Rissbildung in ihrer Verschraubung mit dieser
Platte bereitete.
damit war die Lösung bei den kleinen BMWs offenbar die bessere, wozu
muss man das auch steckbar machen, eigentlich wechselt man die
Benzinpumpe im Laufe einen Moppedlebens nicht.
Post by Karl-Heinz Diem
Was den aktuellen, potentiellen Ausfallgrund angeht, ist man hier in
Europa noch auf Vermutungen angewiesen, aber moeglicherweise hat die
damalige Reparaturloesung (Stuetzring aufpressen) nicht die erwartete
oder besser ersehnte Dauerhaftigkeit entwickelt, denn besonders
vertrauenerweckend sah das damals fuer mich nicht aus?
Für mich hört sich die Lösung als maximales Geknorze an, anstatt das
defekte Teil zu tauschen, wird einfach was drüber "geklebt".

War vermutlich die vermeintlich billigeste Lösung :-(
--
Gruesse,

Thorolf
Karl-Heinz Diem
2020-09-11 07:40:55 UTC
Permalink
Post by T.
damit war die Lösung bei den kleinen BMWs offenbar die bessere, wozu
muss man das auch steckbar machen, eigentlich wechselt man die
Benzinpumpe im Laufe einen Moppedlebens nicht.
Ganz so einfach stellt sich die Sache nicht dar, denn an dem Flansch
haengt neben der Pumpe auch noch der Fuellstandsmesser und vor allem der
bei einigen Modellen wechselbare Kraftstoffilter dran. Man muss da also
schon von Zeit zu Zeit reinschauen und daran arbeiten koennen. Im einen
Fall zwei Schrauben (und moeglicherweise danach neue Dichtungen) im
anderen Fall ein Fingerdruck. Ich vermute aber eher Montagevorteile am
Band?
Post by T.
Für mich hört sich die Lösung als maximales Geknorze an, anstatt das
defekte Teil zu tauschen, wird einfach was drüber "geklebt".
War vermutlich die vermeintlich billigeste Lösung :-(
Wenn man weiss, dass eine solche Pumpeneinheit per Modell
verkaufspreislich immer in der Groessenordnung von ~500 Euro liegt,
selten etwas weniger, manchmal deutlich mehr, braucht man nicht lange zu
ueberlegen, warum die das damals vielfach, nicht immer, so geloest
haben. Mir hat die Stuetzringvariante auch technisch nicht gefallen,
aber ich wurde nicht gefragt.

Viele Gruesse
Karl-Heinz
T.
2020-09-11 11:34:07 UTC
Permalink
Post by Karl-Heinz Diem
Wenn man weiss, dass eine solche Pumpeneinheit per Modell
verkaufspreislich immer in der Groessenordnung von ~500 Euro liegt,
d.h. das das Ding in der Produktion keine 50 EUR kostet und BMW als
Ersatzteil dafür kaum mehr bezahlen wir.

Die "Differenz" trägt der Kunde, richtig?
--
Gruesse,

Thorolf
Karl-Heinz Diem
2020-09-11 13:19:43 UTC
Permalink
Post by T.
d.h. das das Ding in der Produktion keine 50 EUR kostet und BMW als
Ersatzteil dafür kaum mehr bezahlen wir.
Ganz so deftig (50 versus 500) wird der Unterschied vermutlich nicht
sein, weil an dem Flansch - wie gesagt - noch deutlich mehr dranhaengt
als nur die Pumpe selber. Am Ende ist es noch der Zusammenbau der
einzelnen Komponenten, der den Preis treibt?
Post by T.
Die "Differenz" trägt der Kunde, richtig?
Ich beobachte das Treiben bei BMW Motorrad ja nun schon einige "Tage"
und stelle immer wieder fest, dass sie a) sich mittlerweile die
hinreichend bekannte Preispolitik der japanischen Motorradhersteller zum
Vorbild genommen haben und dabei vom Preiswucher (den Paragraphen gibt
es noch, wie ich kuerzlich festgestellt habe!) nicht weit entfernt sind
und b) "sich" die Preise der von Nacharbeiten und Rueckrufen betroffenen
Teile spaeter geradezu exorbitant erhoehen.

Dass BMW die Kosten fuer den selbstgebauten Bockmist auch noch selber
traegt, habe ich dabei niemals unterstellt oder erwartet, zumal mir
auszugsweise bekannt ist, wie die mit der Kohle um sich hauen, wenn es
um Feste und Feiern z. B. im Rahmen von Produkteinfuehrungen geht. Und
wie man anlaesslich der aktuellen Krise sieht, scheint es an Geld bei
keinem der grossen Fahrzeughersteller ernsthaft zu mangeln.

Viele Gruesse
Karl-Heinz
olaf
2020-09-11 17:14:40 UTC
Permalink
Post by Karl-Heinz Diem
und stelle immer wieder fest, dass sie a) sich mittlerweile die
hinreichend bekannte Preispolitik der japanischen Motorradhersteller zum
Vorbild genommen haben und dabei vom Preiswucher (den Paragraphen gibt
Das ist aber allgmein so. Es ist einfach ueblich geworden Leute fuer
bloed zu verkaufen.

Ein Beispiel. Mein letzer Helm vor ein paar Jahren war ein Arai.
(ja richtig so reich bin ich. :-D)

Wenn ich da ein neues Visir brauchte hat das in Deutschland 40Euro
gekostet. In Japan im Motorradgeschaeft 2900Yen. (so etwa 20-25Euro)
Da hab ich mir jedesmal wenn ich in Japan war ein neues gekauft.

Mein aktueller Helm ist von Schubert. Da kostet ein Visir irgendwas
zwischen 100-120Euro. Und damit ist nur das Aussenteil gemeint. Das
Innenteil verkaufen sie einzeln.

----> Bei meinem naechsten Helm pruefe ich vorher was ein Visir kostet
und er wird auf keinenfall von Schubert sein!
Post by Karl-Heinz Diem
Dass BMW die Kosten fuer den selbstgebauten Bockmist auch noch selber
Ich hab auch noch keine Ahnung von welchem Hersteller mein naechstes
Fahrzeug sein wird, aber es wird nicht mehr BMW sein.

Olaf
Ralf Kiefer
2020-09-11 17:56:04 UTC
Permalink
Post by olaf
Ich hab auch noch keine Ahnung von welchem Hersteller mein naechstes
Fahrzeug sein wird, aber es wird nicht mehr BMW sein.
Es wird schwierig was anderes hinsichtlich moderner Ersatzteilversorgung
zu finden. Ich tendiere eher zu einem "historischen" Mopped, bei dem die
Ersatzteilversorgung insbesondere durch "Fremd-"Hersteller funktioniert.
2V-Boxer haben da echte Vorteile, was nicht heißt, daß ich umsteigen
werde :-) Ich verfolge aktuell z.B. die Ersatzteilsituation der LC4,
die im Jahr 2007 zum letzten Mal ausgeliefert wurden. Das ist heute
teils schon grenzwertig, wenn's um einzelne Motorinnereien geht.

Ich werde, wenn's soweit ist und um ein modernes Mopped geht, z.B. bei
Enfield schauen.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
olaf
2020-09-11 18:23:40 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Es wird schwierig was anderes hinsichtlich moderner Ersatzteilversorgung
zu finden.
Ich tendiere zu einer Enfield. Wenn sie die Himalaya mit einem
dickeren Motor rausbringen wuerden. Da ist dann die
Ersatzteilversorgung egal. Bei den Preisen stellst du dir notfalls
einfach eine zweiten Motor ins Regal.
Post by Ralf Kiefer
Ich tendiere eher zu einem "historischen" Mopped, bei dem die
Ersatzteilversorgung insbesondere durch "Fremd-"Hersteller funktioniert.
2V-Boxer haben da echte Vorteile, was nicht heißt, daß ich umsteigen
werde :-)
Naja, ich hab ja auch noch die 75/7 und werde sie auch behalten. Die
ist auch irgendwie cool! Aber die ist technisch auch meilenweit hinter
allem zurueck was sonst draussen rumfaehrt.
Post by Ralf Kiefer
Ich werde, wenn's soweit ist und um ein modernes Mopped geht, z.B. bei
Enfield schauen.
Wir treffen uns dann in der Enfield-Lounge beim Tee. :-D

Olaf
Ralf Kiefer
2020-09-11 19:11:44 UTC
Permalink
Post by olaf
Aber die ist technisch auch meilenweit hinter
allem zurueck was sonst draussen rumfaehrt.
Wozu braucht man in .de in absehbarer Zeit noch "moderne" Technik? Auf
Landstraßen nahezu durchgängig 70, auf Autobahnen 130, offroad sowieso
nirgends mehr. Dafür reicht eine Bremsscheibe am Vorderrad, ABS ist
völlig unnötig, Schräglagenanzeige im Bildschirm nutzlos. Wenn dann mal
alle Dosen "autonom" rumfahren, also wie üblich in 5Jahren, dann kann
man mit so einem Mopped in der 25 bis 40PS-Klasse diese durch
unautonomes Fahren sowie völlig kirre machen ;-)

Ich war jahrelang mit einer RD250 glücklich. Auf diese Größenordnung
wird's wieder hinauslaufen. Danke an diverse Spinner in Berlin und
insbesondere Schduegett.
Post by olaf
Wir treffen uns dann in der Enfield-Lounge beim Tee. :-D
Ein Darjeeling, bitte. Zur Tea Time vom Butler mit einem Tropfen heißer
Milch serviert.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
olaf
2020-09-11 20:05:38 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Wozu braucht man in .de in absehbarer Zeit noch "moderne" Technik? Auf
Die ATE-Schwenksattelbremse bremst wie ein Oeltanker. Das war schon
1978 meilenweit hinter dem zurueck was die Japaner geliefert haben.
Und das Fahrwerk ist auch ERHEBLICH schlechter als alles was du heute
kaufen kannst. Und ABS finde ich auch sehr sinnvoll.
Post by Ralf Kiefer
Landstraßen nahezu durchgängig 70, auf Autobahnen 130, offroad sowieso
nirgends mehr. Dafür reicht eine Bremsscheibe am Vorderrad, ABS ist
Aber nicht mit Drahtseil bis unterm Tank.

Und mit dem BT45 ist es bei trockener Strasse unmoeglich das Vorderrad
zu blockieren. Gut, auch so eine Art ABS. :-D

Das ist einfach ein Oldtimer.
Post by Ralf Kiefer
man mit so einem Mopped in der 25 bis 40PS-Klasse diese durch
unautonomes Fahren sowie völlig kirre machen ;-)
Also ich brauche keine 100PS, aber 50-70 haette ich schon gerne.

Olaf
Ralf Kiefer
2020-09-12 13:46:34 UTC
Permalink
Post by olaf
Die ATE-Schwenksattelbremse bremst wie ein Oeltanker.
Ich hörte von verbesserten Bremsen, ggf. von Fremdanbietern. Man muß
nicht unbedingt das Original fahren.
Post by olaf
Und das Fahrwerk ist auch ERHEBLICH schlechter als alles was du heute
kaufen kannst.
Ok, den Kardan und seine Einflüsse aufs Fahrwerk kann man nicht
wegzaubern. Aber bessere Dämpfer gibt es, bessere Gabeln auch. Letztere
meist von Marzocchi.
Post by olaf
Und ABS finde ich auch sehr sinnvoll.
Für manche mag das reizvoll sein. Aber wir diskutieren hier gerade über
die Ersatzteilversorgung, also die fehlende oder überteuerte. Und so ein
sehr spezielles Stückchen Elektronik samt Software und Feinmechanik ist
als Ersatzteil gerne besonders teuer. Gerade bei BMW. Ich habe für die
4V-Boxer was von 2500Euros als Reparaturpreis in Erinnerung.
Post by olaf
Post by Ralf Kiefer
Landstraßen nahezu durchgängig 70, auf Autobahnen 130, offroad sowieso
nirgends mehr. Dafür reicht eine Bremsscheibe am Vorderrad, ABS ist
Aber nicht mit Drahtseil bis unterm Tank.
Dieses verzögernde Fahrzeugteil ist "Kult"[tm]. Entweder mit dem
Anspruch an museale Technik erhalten, oder vor Gebrauch gegen was
weniger Originelles, aber Funktionierendes tauschen.
Post by olaf
Also ich brauche keine 100PS, aber 50-70 haette ich schon gerne.
Wenn ich in der Schweiz leben müßte, würde ich vermutlich eine Florett,
eine Ultra oder eine KS50wc fahren, damit wenigstens ab und zu mal
Vollgasfahrten möglich sind.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Frank Kemper
2020-09-12 16:55:25 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Ich habe für die
4V-Boxer was von 2500Euros als Reparaturpreis in Erinnerung.
Für 2,5 K wird alles ausgetauscht, wo ABS draufsteht. Ein kaputtes
ABS-Modul lässt sich oft für unter 1K von Fachleuten reparieren. Wenn es
denn nötig wird. Mein Spandauer Schwermetall ist jetzt 22 Jahre alt und
fährt immer noch auf dem ersten ABS. Arbeitsverweigerung wegen
Spannungs-Unterversorgung beim Motorenstart hat mein Schrauber ihm final
abgewöhnt. Ansonsten tut es einfach was es soll.

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
Marc Stibane
2020-11-01 16:16:59 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Wozu braucht man in .de in absehbarer Zeit noch "moderne" Technik? Auf
Landstraßen nahezu durchgängig 70, auf Autobahnen 130, offroad sowieso
nirgends mehr. Dafür reicht eine Bremsscheibe am Vorderrad, ABS ist
völlig unnötig, Schräglagenanzeige im Bildschirm nutzlos.
ACK
Post by Ralf Kiefer
Ich war jahrelang mit einer RD250 glücklich. Auf diese Größenordnung
wird's wieder hinauslaufen.
Ich habe mir bereits vor ein paar Jahren mein zweites Motorrad wieder
gekauft, eine 650er Honda Hawk. V2, 50 PS, 172kg leer. Meine erste bin
ich sieben Jahre gefahren, dann musste eine 1000er her.
Die zweite gebe ich nicht mehr her.

Vor der ersten Hawk hatte ich das Konkurrenzmodell der RD250, eine
Suzuki GT250. Wenn sie fuhr war ich damit auch glücklich, aber nach drei
Kurbelwellenschäden und zwei Kolbenfressern mochte ich nicht mehr.
--
In a world without walls and fences,
who needs windows and gates?
T.
2020-09-17 14:02:37 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Ich tendiere eher zu einem "historischen" Mopped, bei dem die
Ersatzteilversorgung insbesondere durch "Fremd-"Hersteller funktioniert.
die "historischen" haben aber oft den Nachteil keinen Kat und kein ABS
zu haben (okay, mein XL hat letzteres schon, aber nur weil
Trommelbremsen NIE blockieren).

Meine jetzige BMW ist nicht schlecht, abgesehen davon, das sie in vielen
Stellen angefressen ist, weil sie nur als Sommer-Schönwetter-Mopped
konzipiert wurde.

Immerhin ist sie recht leise, ich meine im Schein stehen 80/86 dBA, ist
schön hoch und wiegt nur gut 200 Kg.

Schwer da was vergleichbares zu finden.

Die "neue" AffenTwin finde ich grundsätzlich nicht schlecht, bekommt man
inzwischen auch gebraucht und bezahlbar, nur vom Gewicht liegt sie m.E.
deutlich über den 200 Kg. Schade eigentlich.
--
Gruesse,

Thorolf
Ralf Kiefer
2020-09-17 15:22:05 UTC
Permalink
Post by T.
die "historischen" haben aber oft den Nachteil keinen Kat und kein ABS
zu haben
Wowereit! Keines meiner Moppeds hat das eine oder das andere. Eines der
Moppeds, das mit Kat ausgeliefert wurde, konnte durch den Tausch auf
legale(!) Krawallowitsch, die nicht lauter als die originalen sind, um
rund 7kg leichter werden. Und der Motor gesünder, geringerer Verbrauch,
usw.
Post by T.
Die "neue" AffenTwin finde ich grundsätzlich nicht schlecht, bekommt man
inzwischen auch gebraucht und bezahlbar, nur vom Gewicht liegt sie m.E.
deutlich über den 200 Kg. Schade eigentlich.
Das sind eben Japaner: lieber etwas zuviel Eisen drangefrickelt als zu
wenig. Meine Affentwin hält daher auch längerfristig durch (bis auf die
Gummiansaugstutzen). BTW es ist selbstverständlich eine echte Affentwin,
kein billiger Nachbau mit Software drin. Die hält im Reisebetrieb auch
mal 15Mm ohne Ölwechsel durch, sie braucht kein Haitechsynthetiköl und
sie kommt, wenn's nicht anders geht, mit Sprit mit sehr wenig Oktan aus.
Mit einem Wort: nachhaltig.


Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Tilmann Runck
2020-09-17 17:18:25 UTC
Permalink
Post by T.
und kein ABS
zu haben (okay, mein XL hat letzteres schon, aber nur weil
Trommelbremsen NIE blockieren).
Da würde ich doch glatt Widerspruch einlegen. Fontana Doppel-Duplexe
bekommen mindestens im Nassen Vorderradblockaden hin. Im Trockenen eher
Stoppies...

Btdt (und nein, an historischen Holzreifen lag es wirklich nicht)
Tilmann
--
Seeley G50 Mk2/Mk3, Triton, Aermacchi, Harris Rotax
seeley.de | my-IHRO.de
Frank Kemper
2020-09-17 20:21:33 UTC
Permalink
Post by Tilmann Runck
Post by T.
und kein ABS
zu haben (okay, mein XL hat letzteres schon, aber nur weil
Trommelbremsen NIE blockieren).
Da würde ich doch glatt Widerspruch einlegen. Fontana Doppel-Duplexe
bekommen mindestens im Nassen Vorderradblockaden hin. Im Trockenen eher
Stoppies...
Btdt (und nein, an historischen Holzreifen lag es wirklich nicht)
Tilmann
T. sprach von einer XL. Hatte ich auch mal. Für dieses Mopped wurden die
Ausweichübungen bei der Führerscheinprüfung erfunden. Heute langt einfach
Bremsen.

War ein lustiges Mopped, aber Runterschalten brachte mehr Verzögerung;-)

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
Andreas Portz
2020-09-18 05:16:15 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
War ein lustiges Mopped, aber Runterschalten brachte mehr Verzögerung;-)
Oder zum Überholen aus dem Windschatten des Vorausfahrenden
rausziehen. ;-)


-Andreas
Frank Kemper
2020-09-12 08:31:29 UTC
Permalink
Post by olaf
Mein aktueller Helm ist von Schubert. Da kostet ein Visir irgendwas
zwischen 100-120Euro. Und damit ist nur das Aussenteil gemeint. Das
Innenteil verkaufen sie einzeln.
----> Bei meinem naechsten Helm pruefe ich vorher was ein Visir kostet
und er wird auf keinenfall von Schubert sein!
Wenn's am Geld liegt: Ich habe mal im Web nach Arai-Visieren gesucht, das
erste, das mir über den Weg lief, gab's bei FC Moto für schlanke 115
Euro;-)

https://www.fc-moto.de/epages/fcm.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/10207048/Products/Visier-Arai-RX-7-GP-Miror/SubProducts/Visier-Arai-RX-7-GP-Miror-0001&gclid=Cj0KCQjwwOz6BRCgARIsAKEG4FXl5mZLxFf2ZKVsc5FjIG38pSKAigc9vRWWECFO-Bvode1xHNntNi4aAlPbEALw_wcB

(weiß nicht, ob der Link geht)

Bei Shoei gehen die Preise bei 40 Euro los und hören bei 140 Euro noch
nicht auf.

Finde ich auch doof, dass so ein blödes Stück Plastik so viel Geld kostet.
Mein letzter Helm war ein LS2 (Klapphelm, Schirm, Sonnenblende, Pinlock)
für 156 Euro, mein aktueller ist ein Schuberth mit der gleichen
Ausstattung, der als Vorführer das Dreifache gekostet hat. Da muss man dann
wohl bei den Verschleißteilen ähnlich kalkulieren.

Ich brauche den Schuberth, weil ich solch einen Riesenschädel habe. Aber
ich habe mal mit einem Menschen gesprochen, der sich einfach jedes Jahr
einen neuen Helm gekauft hat, irgendeinen Restposten für unter 150 Euro.
Immer ein sauberes Innenfutter, immer ein neues Visier. Kann man auch
machen.

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
olaf
2020-09-12 14:54:47 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Ich brauche den Schuberth, weil ich solch einen Riesenschädel habe. Aber
Ich auch. Ich hab den fettesten Schubert wo gibt. Aber Arai hat auch
solche Groessen. Deshalb hab ich mir damals den Arai gekauft.
Das ist jedesmal ein Drama was passendes zu finden.

Olaf
Volker Bartheld
2020-09-12 11:04:58 UTC
Permalink
Post by olaf
stelle immer wieder fest, dass [BMW] a) sich mittlerweile die
hinreichend bekannte Preispolitik der japanischen Motorradhersteller zum
Vorbild genommen haben
Das ist aber allgmein so. Es ist einfach ueblich geworden Leute fuer
bloed zu verkaufen.
Mein letzer Helm vor ein paar Jahren war ein Arai.
Wenn ich da ein neues Visir brauchte hat das in Deutschland 40Euro
gekostet. In Japan im Motorradgeschaeft 2900Yen. (so etwa 20-25Euro)
Mein aktueller Helm ist von Schubert. Da kostet ein Visir irgendwas
zwischen 100-120Euro. Und damit ist nur das Aussenteil gemeint. Das
Innenteil verkaufen sie einzeln.
----> Bei meinem naechsten Helm pruefe ich vorher was ein Visir kostet
und er wird auf keinenfall von Schubert sein!
Dass BMW die Kosten fuer den selbstgebauten Bockmist auch noch selber
Ich hab auch noch keine Ahnung von welchem Hersteller mein naechstes
Fahrzeug sein wird, aber es wird nicht mehr BMW sein.
Das ist natürlich alles vollkommen lobenswert, wenn man mal von Orthografie
und dem Unterschied zwischen einem transparenten Gesichtsschutz und einer
bekannten Waschmittelmarke absieht.

Mein Eindruck: Das Leben des konsequenten Boykottierers gestaltet sich
recht schnell sehr überschaubar. Kostspielige Mitgliedschaft im ADAC fällt
weg [1] [2], BMW kannst Du freilich auch nicht mehr fahren. Einerseits
wegen Preistreiberei, andererseits wegen der Verbindung mit der wackeren
Familie Quandt [3], der man - wenn schon nicht wegen ihrer
nationalsozialistischen Geschichte, dann zumindest wegen der
Parteispendenaffäre den Rücken kehren müßte. Klar nach Skion, Altana,
Datacard, der Heel GmbH, Solarwatt, Gemalto und Nordex kräht kein Hahn,
aber die Abkehr von der VARTA AG tut möglicherweise etwas mehr weh. Wer
weiß schon, in welcher Kraftfahrzeug, Pedelec, Elektrorollator oder auf
welchem Motherboard Batterien von denen werkeln? Merceds als fahrbarer
Untersatz fällt auch weg, wer würde sich denn auch moralisch mitschuldig
an den Menschenrechtsverletzungen von Mercedes USA mitschuldig machen
wollen?

Und dabei haben wir noch gar nicht mit dem hinlänglich bekannten
Abgasskandal (aka. "Dieselgate") [4] angefangen, dem der ganze VAG-Konzern
mit Audi, VW, Seat, Skoda und Lamborghini zum Opfer fällt und natürlich
auch die anderen Hersteller, die sich bei der Schummelei etwas schlauer
angestellt und diverse Schlupflöcher - wie etwa das "Thermofenster" [5] -
bis zum schmerzhaften Limit ausgenutzt haben. Z. B. Alfa Romeo, Fiat,
Iveco, Jeep - und wieder mal Mercedes, aber auch Saubermann BMW [6], die
irgendwo "versehentlich" ein falsches Motorsteuerungsgerät eingebaut
hatten, auf dem eine Software lief, die für diesen Fahrzeugtyp gar nicht
freigegeben war.

Hat man ja immer mal wieder, daß es eigentlich kostenpflichtige Extras in
Software wie Kurvenlicht, Start-Stop-Automatik und andere
Komfortfunktionen zufällig in die Brot-und-Butter-Modelle schaffen und
dann zeitaufwendig zurückgerufen werden müssen.

Erinnert noch wer die Prüfstandserkennung bei der F650 oder 650X? Ich finde
keine Belege mehr, daher muß es bei der Vermutung bleiben. Dito bei Uber
und deren halbgaren Totschägern, die sie "autonome Fahrzeuge" nennen und
die grenzenlose Arroganz mit der man sich dort aufführt. Da verweise ich
an Kollege Clemens Gleich (https://www.mojomag.de/), der auch zwanglos
erklärt, warum man den Spiegel (und den Rest der bundesdeutschen
Boulevardpresse) besser nicht mehr lesen sollte. Stichwort: Relotius.

Klar, Elon Musk muß man in diesem Zusammenhang schon auch lobend erwähnen,
gängelt er doch seit Jahren mit monopolverdächtigen Maßnahmen seine
Tesla-Kundschaft und drückt ihnen Softwareupdates auf, die bei
DIY-Reparatur das Supercharger-Privileg entzieht [9] [10], natürlich wegen
der Sicherheit. Nicht, daß da plötzlich eine Ladesäule abfackelt, weil man
das eingedellte Heck ausgebeult hat.

Steilvorlage "Ladesäule". Wer noch einen Funken Respekt und
Sicherheitsbewußsein im Leibe trägt, für den sind Elektrofahrzeuge
natürlich nichts. Zumindest dann, wenn man beabsichtigt, die Teile auch
mal abseits der eigenen, mit regenerativem Solarstrom gefütterten Wallbox
zu betreiben [11]. Das mit der Elektronik ist ohnehin ein recht heißes
Eisen. Falls man nicht übermäßig auf Kinderarbeit steht, müßte man neuen
Produkten, die Kobalt enthalten (Hauptlieferant die "Demokratische"
Republik Kongo, in deren Minen Menschenrechtsverletzungen zum Alltag
gehören) eher den Rücken kehren.

Problem dabei: Alles, was einen Lithium-Ionen-Akku enthält, ist betroffen.

Und das mit dem Elektronikmüll erst. Wer nicht will, daß sich afrikanische
Kinder z. B. in Agbogbloshie um den aus Vorzeigedeutschland illegal
eingeführten Elektroschrott "kümmern", d. h. das Zeugs
gesundheitsgefährlich abfackeln, um an die Metalle zu kommen, wird es wohl
bei Omas Röhrenradio belassen oder zumindest sein Telefunken Bajazzo
Record 201 Transistorradio noch eine Weile weiterbetreiben müssen. Das hat
immerhin ein Audiokassettenteil! Luxus!

Apple, Nokia, Dell, Hewlett Packard, Sony, Motorola und Sony Ericsson sind
leider auch raus, weil sie Elektronikteile bei Foxconn einkaufen [13], wo
die Arbeitsbedingungen offenbar so schlecht sind, daß viele Mitarbeiter
Selbstmord als denkbare Alternative vorziehen. IBM/Toshiba müßte man sich
auch verkneifen, eingedenks der unleidigen Geschichte mit den Festplatten,
die wegen ihrer spektakulären Zuverlssigkeit damals nicht ganz zu Unrecht
den Spitznamen "Deathstar" bekommen hatten.

Dann also nie mehr Toshiba. Aber bitte aufpassen beim Doktor, "Toshiba
Medical Systems GmbH" heißt zwar jetzt "Canon Medical Systems
Corporation", aber wir wollen bitte konsequent sein. Der Trick wurde
durchschaut. Deren Technologie befindet sich übrigens auch auf
Blutbeuteln, daher frühzeitig die Patientenverfügung anpassen.

MedTech ist sowieso ein einziger Sündenpfuhl. Besser um implantierbare
Defibrillatoren mit Sprint-Fidelis-Elektrode einen großen Bogen machen
[14], wenn man nicht auf Propofol steht und Sevofluran-Bonusmeilen sammeln
möchte. Ach, besser gleich um das ganze Unternehmen Medtronic [15] und
deren Portfolio mit u. A. Herzschrittmachern, implantierbaren
Kardioverter-Defibrillatoren, Herzklappen, Insulinpumpen,
Aortenstentgrafts, Koronarstents und Neurostimulatoren. Zumindest wer
keine Lust hat, daß Scriptkiddies eine Android-App zusammenhacken, mit der
andere Dich ins tödliche Insulinkomo schießen können. Den
Big-Brother-Award 2018 hat sich der Hersteller mit dieser Schote, die bis
zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht aus der Welt ist, redlich verdient.

Ob Samsung-Fanboys seit der spontanen Selbstentzündungen des Galaxy Note 7
ihrem Konzern noch die Stange halten, kann ich natürlich nicht
einschätzen. Hoffentlich brauchen sie auch deren auch anderswo häufig
verbaute LiPo-Akkus nicht (Samsung SDI), fahren keine "Kreatur Automobil"
(Renault Samsung Motors), logieren im Burj Khalifa (Samsung C&T
Corporation), schippern auf den Weltmeeren rum (Samsung Heavy Industries),
glotzen in deren Displays (Samsung Electronics) oder beanspruchen Dienste
der Samsung Life Insurance. Die Samsung Medical & Biologics Sparte lasse
ich mal außen vor, sonst muß ich noch ein Buch schreiben.

Vielleicht bist Du wenigstens seit dem Tönnies-Skandal Veganer (warum der
Vegetarier allein nicht reicht wird später erklärt!) geworden, wo der
wirkliche Skandal eigentlich gar nicht mit SARS-CoV-2 zusammenhängt (man
könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß die
Niedriglohn-Selbstständigen sich freiwillig unter den erbärmlichsten
Bedingungen der Knechtschaft hingegeben haben), sondern mit der
himmelschreiender Tierquälerei, der mit Massentierhaltung und -schlachtung
nunmal zusammenhängt [17]. Nicht nur bei Tönnies. Auch ohne die 21
Tochterfirmen, die Deutschlands größter Schweinefleischverarbeiter nach dem
Corona-Skandal flugs gründete ("Ein völlig normaler Vorgang in
internationalen Konzernen"), müßte man in Zukunft gewisse Skrupel beim
knusprigen Schnitzel Wiener Art haben.

Vinzenz Murr und die anderen Protagonisten in der Gammelfleischaffäre sind
da auf der Bühne eher Nebendarsteller, aber vielleicht richten wir
irgendwann mal einen kritischen Blick auf Großkonzerne wie Mondelez
International (Toblerone, Daim oder Milka), Kraft Heinz Company (rote
Soßen aber auch Philadelphia und Capri-Sonne), Danone (Milchprodukte, aber
auch Evian und Volvic), PepsiCo und Nestlé (Nescafé, Maggi, San
Pellegrino, Kitkat, Wagner und Herta) riskieren, da findet sich garantiert
Dreck am Stecken. Meine Rechercheempfehlung geht Richtung
Trinkwasser-Monopol in Südafrika aber auch die Literatur zum
Melamin-Milchpulver ist recht spannend.

Die Qual der Wahl bei den Nahrungsmitteln wird glücklicherweise deutlich
erleichtert, wenn man sich vergegenwärtigt, daß auch in Sachen "Gemüse"
nicht mehr alles Gold ist, was glänzt [21] [22]. Was in Almería glänzt,
ist nämlich meistens Plastik [23]. Deswegen lieber die Kartoffel und die
Salatgurke im heimischen Garten ziehen und nicht die Flugmango, die - wäre
sie ein Mensch - wegen der Bonusmeilen vermutlich einen Urlaubstrip in
Mahhjoooaka gratis bekäme. Oh-oh. Tourismus. Umweltverschmutzung. Skandale
über Skandale.

Prostitution von (natürlich minderjährigen) Heimkindern soll es da gegeben
haben [24], seit Jahren - mindestens aber seit 2015 - haben Behörden und
Verantwortliche tatenlos zugeschaut. Paßt, Urlaub auf Balkonien ist
sowieso viel gesünder. Da muß man auch keine unnötige Bekleidung tragen,
die womöglich in Niedriglohnländern produziert wurde [25] [26], wo
irgendwelche Kinder mit Pestiziden verseucht werden oder in Färbebottichen
mit gesundheitsgefährlichen Chemikalien herumstampfen [27].

In diesem Sinne: Viel Erfolg beim mündigen, moralisch einwandfreien und
politisch korrekten Konsumverzicht!

Volker


[1] https://www.spiegel.de/auto/aktuell/adac-skandal-gelber-engel-schon-seit-jahren-manipuliert-a-953944.html
[2] https://www.aboalarm.de/blog/allgemein/adac-skandal-chronik/
[3] https://www.heise.de/autos/artikel/Entschuldigungen-sind-fuer-Arme-2088616.html
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasskandal
[5] https://www.rueden.de/abgasskandal/thermofenster/
[6] https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/bmw-diesel-101.html
[7] https://www.auto-motor-und-sport.de/news/abgasmanipulation-bmw-550d-750d-kba-rueckruf/
[8] https://www.focus.de/auto/news/abgas-skandal/bmw-spielte-falsche-software-auf-manipulation-auch-bei-bmw-das-steckt-hinter-dem-diesel-rueckruf_id_8518613.html
[9]

[10] https://www.carscoops.com/2018/05/tesla-accused-disabling-features-salvaged-model-without-telling-owner/
[11] https://gonium.net/blog/2020/02/14/kaputt-bleibt-kaputt/
[12] https://www.dw.com/de/kinderarbeit-f%C3%BCr-elektro-autos/a-40151803
[13] https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/wirtschaft/transnationale-unternehmen-und-menschenrechte-dossier/internationale-nachrichten/unmenschliche-arbeitsbedingungen-foxconn
[14] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2810028/
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Medtronic
[16] https://www.giga.de/unternehmen/samsung/news/explosionsgefahr-samsung-stoppt-lieferungen-des-galaxy-note-7/
[17] https://www.merkur.de/welt/toennies-skandal-deutsches-tierschutzbuero-video-rheda-wiedenbrueck-schweine-masthof-tierquaelerei-staatsanwaltschaft-animal-abuse-zr-90033994.html
[18] https://www.derwesten.de/region/toennies-fleischkonzern-gruendet-15-tochterfirmen-experten-vermuten-schlupfloch-dahinter-id229661856.html
[19] https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/maengel-bei-metzgerei-vinzenzmurr-zeigen-luecken-im-lebensmittelrecht-a-862100.html
[20] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/hygienemaengel-bei-vinzenzmurr-alt-faulig-und-deutlich-ranzig-1.1498895
[21] https://www.infosperber.ch/Wirtschaft/Spanien-Sklavenarbeit-fur-Obst-und-Gemuse
[22] https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/europas-dreckige-ernte-114.html
[23] https://www.rnd.de/wirtschaft/gewachshauser-in-spanien-zu-besuch-im-plastikmeer-von-almeria-S3TAGXSOBVG4JBPO5MGEOW4FVM.html
[24] https://www.noz.de/deutschland-welt/vermischtes/artikel/1976926/missbrauch-von-heimkindern-skandal-erschuettert-mallorca
[25] https://www.svz.de/deutschland-welt/wirtschaft/Skandale-in-der-Textilwirtschaft-und-die-Folgen-id20588837.html
[26] https://www.br.de/nachricht/arbeitsbedingungen-textilindustrie-schwellenlaender-100.html
[27] https://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/produkte/landwirtschaft/baumwolle/
Volker Bartheld
2020-09-12 11:29:12 UTC
Permalink
[sup: Ein wenig belletristischer Feinschliff]
Post by olaf
stelle immer wieder fest, dass [BMW] a) sich mittlerweile die
hinreichend bekannte Preispolitik der japanischen Motorradhersteller zum
Vorbild genommen haben
Das ist aber allgmein so. Es ist einfach ueblich geworden Leute fuer
bloed zu verkaufen.
Mein letzer Helm vor ein paar Jahren war ein Arai.
Wenn ich da ein neues Visir brauchte hat das in Deutschland 40Euro
gekostet. In Japan im Motorradgeschaeft 2900Yen. (so etwa 20-25Euro)
Mein aktueller Helm ist von Schubert. Da kostet ein Visir irgendwas
zwischen 100-120Euro. Und damit ist nur das Aussenteil gemeint. Das
Innenteil verkaufen sie einzeln.
----> Bei meinem naechsten Helm pruefe ich vorher was ein Visir kostet
und er wird auf keinenfall von Schubert sein!
Dass BMW die Kosten fuer den selbstgebauten Bockmist auch noch selber
Ich hab auch noch keine Ahnung von welchem Hersteller mein naechstes
Fahrzeug sein wird, aber es wird nicht mehr BMW sein.
Das ist natürlich alles vollkommen lobenswert, wenn man mal von Orthografie
und dem Unterschied zwischen einem transparenten Gesichtsschutz und einer
bekannten Waschmittelmarke absieht.

Mein Eindruck:

Das Leben des konsequenten Boykottierers gestaltet sich recht schnell sehr
überschaubar. Kostspielige Mitgliedschaft im ADAC fällt weg [1] [2], BMW
kannst Du freilich auch nicht mehr fahren. Einerseits wegen
Preistreiberei, andererseits wegen der Verbindung mit der wackeren Familie
Quandt [3], der man - wenn schon nicht wegen ihrer nationalsozialistischen
Geschichte, dann zumindest wegen der Parteispendenaffäre den Rücken kehren
müßte. Klar nach Skion, Altana, Datacard, der Heel GmbH, Solarwatt,
Gemalto und Nordex kräht kein Hahn, aber die Abkehr von der VARTA AG tut
möglicherweise etwas mehr weh. Wer weiß schon, in welchem Kraftfahrzeug,
Pedelec, Elektrorollator oder auf welchem Motherboard Batterien von denen
werkeln? Mercedes als fahrbarer Untersatz fällt auch weg, wer würde sich
denn auch moralisch mitschuldig an den Menschenrechtsverletzungen von
Mercedes USA machen wollen?

Und dabei haben wir noch gar nicht mit dem hinlänglich bekannten
Abgasskandal (aka. "Dieselgate") [4] angefangen, dem der ganze VAG-Konzern
mit Audi, VW, Seat, Skoda und Lamborghini zum Opfer fällt und natürlich
auch die anderen Hersteller, die sich bei der Schummelei nur etwas
schlauer angestellt und diverse Schlupflöcher - wie etwa das
"Thermofenster" [5] - bis zum schmerzhaften Limit ausgenutzt haben. Z. B.
Alfa Romeo, Fiat, Iveco, Jeep - und wieder mal Mercedes, aber auch
Saubermann BMW [6], die irgendwo "versehentlich" ein falsches
Motorsteuerungsgerät eingebaut hatten, auf dem eine Software lief, die für
diesen Fahrzeugtyp gar nicht freigegeben war.

Passiert ja immer wieder, daß es eigentlich kostenpflichtige Extras in
Software wie Kurvenlicht, Start-Stop-Automatik und andere
Komfortfunktionen zufällig in die Brot-und-Butter-Modelle schaffen und
dann zeitaufwendig zurückgerufen werden müssen.

Erinnert noch wer die Prüfstandserkennung bei der F650 oder 650X? Ich finde
keine Belege mehr, daher muß es bei der Vermutung bleiben. Dito bei Uber
und deren halbgaren Totschlägern, die sie "autonome Fahrzeuge" nennen und
die grenzenlose Arroganz, mit der man sich dort aufführt. Da verweise ich
an Kollege Clemens Gleich (https://www.mojomag.de), der auch zwanglos
erklärt, warum man den Spiegel (und den Rest der bundesdeutschen
Boulevardpresse) besser nicht mehr lesen sollte. Stichwort: Relotius.

Klar, Elon Musk verdient in diesem Zusammenhang auch eine lobende
Erwähnung, gängelt er doch seit Jahren mit monopolverdächtigen Maßnahmen
seine Tesla-Kundschaft und drückt ihnen Softwareupdates auf, die bei
DIY-Reparatur das Supercharger-Privileg entzieht [9] [10], natürlich wegen
der Sicherheit. Nicht, daß da plötzlich eine Ladesäule abfackelt, weil man
das eingedellte Heck ausgebeult oder ein Alternativersatzteil eingebaut
hat.

Steilvorlage "Ladesäule": Wer noch einen Funken Respekt und
Sicherheitsbewußsein im Leibe trägt, für den sind Elektrofahrzeuge
natürlich tabu. Zumindest dann, wenn man beabsichtigt, die Teile auch
abseits der eigenen, mit regenerativem Solarstrom gefütterten Wallbox zu
betreiben [11]. Das mit der Elektronik ist ohnehin ein recht heißes Eisen.
Falls Kinderarbeit inakzeptabel wäre, müßte neuen Produkten, die Kobalt
enthalten (Hauptlieferant die "Demokratische" Republik Kongo, in deren
Minen Menschenrechtsverletzungen zum Alltag gehören) eher der Rücken
gekehrt werden.

Problem dabei: Alles, was einen Lithium-Ionen-Akku enthält, ist betroffen.

Und das mit dem Elektronikmüll erst. Wer nicht will, daß sich afrikanische
Kinder z. B. in Agbogbloshie um den aus Vorzeigedeutschland illegal
eingeführten Elektroschrott "kümmern", d. h. das Zeugs
gesundheitsgefährlich abfackeln, um an die Metalle zu kommen, wird es wohl
bei Omas Röhrenradio belassen oder zumindest sein Telefunken Bajazzo
Record 201 Transistorradio noch eine Weile weiterbetreiben müssen. Das hat
immerhin ein Audiokassettenteil! Luxus!

Apple, Nokia, Dell, Hewlett Packard, Sony, Motorola und Sony Ericsson sind
leider auch raus, weil sie Elektronikteile bei Foxconn einkaufen [13], wo
die Arbeitsbedingungen offenbar so schlecht sind, daß viele Mitarbeiter
Selbstmord als denkbare Alternative zum Arbeitsalltag vorziehen.
IBM/Toshiba geht gar nicht mehr, eingedenks der unleidigen Geschichte mit
den Festplatten, die wegen ihrer spektakulären Zuverlssigkeit damals nicht
ganz zu Unrecht den Spitznamen "Deathstar" bekommen hatten.

Dann also nie mehr Toshiba. Aber bitte aufpassen beim Doktor, "Toshiba
Medical Systems GmbH" heißt zwar jetzt "Canon Medical Systems
Corporation", aber wir wollen bitte konsequent sein. Der Trick wurde
durchschaut. Deren Technologie befindet sich übrigens auch auf
Blutbeuteln, daher frühzeitig die Patientenverfügung anpassen.

MedTech ist sowieso ein einziger Sündenpfuhl. Besser um implantierbare
Defibrillatoren mit Sprint-Fidelis-Elektrode einen großen Bogen machen
[14], wenn man nicht auf Propofol steht und Sevofluran-Bonusmeilen sammeln
möchte. Ach, besser gleich um das ganze Unternehmen Medtronic [15] und
deren Portfolio mit u. A. Herzschrittmachern, implantierbaren
Kardioverter-Defibrillatoren, Herzklappen, Insulinpumpen,
Aortenstentgrafts, Koronarstents und Neurostimulatoren. Zumindest wer
keine Lust hat, daß Scriptkiddies eine Android-App zusammenhacken, mit der
andere Dich ins tödliche Insulinkoma schießen können. Den
Big-Brother-Award 2018 hat sich der Hersteller mit dieser Schote, die bis
zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht aus der Welt ist, redlich verdient.

Ob Samsung-Fanboys seit den spontanen Selbstentzündungen des Galaxy Note 7
ihrem Konzern noch die Stange halten, wage ich nicht einzuschätzen.
Hoffentlich brauchen sie auch deren auch anderswo häufig verbaute
LiPo-Akkus nicht (Samsung SDI), fahren keine "Kreatur Automobil" (Renault
Samsung Motors), logieren im Burj Khalifa (Samsung C&T Corporation),
schippern auf den Weltmeeren rum (Samsung Heavy Industries), glotzen in
deren Displays (Samsung Electronics) oder beanspruchen Dienste der Samsung
Life Insurance. Die Sparte Samsung Medical & Biologics lasse ich lieber
außen vor, sonst muß ich noch ein Buch schreiben.

Vielleicht bist Du wenigstens seit dem Tönnies-Skandal Veganer (warum der
Vegetarier allein nicht reicht erkläre ich später!) geworden, wo der
wirkliche Skandal eigentlich gar nicht mit SARS-CoV-2 zusammenhängt (man
könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß die
Niedriglohn-Selbstständigen sich freiwillig unter den erbärmlichsten
Bedingungen der Knechtschaft hingegeben haben), sondern mit der
himmelschreiender Tierquälerei, die mit Massentierhaltung und -schlachtung
untrennbar zusammenhängt [17]. Nicht nur bei Tönnies. Und auch ohne die 21
Tochterfirmen, die Deutschlands größter Schweinefleischverarbeiter nach
dem Corona-Skandal flugs gründete ("Ein völlig normaler Vorgang in
internationalen Konzernen"), müßte man in Zukunft gewisse Skrupel beim
knusprigen Schnitzel Wiener Art haben.

Vinzenz Murr und die anderen Protagonisten in der Gammelfleischaffäre sind
da auf der Bühne eher Nebendarsteller, aber vielleicht richten wir
irgendwann einen kritischen Blick auf Großkonzerne wie Mondelez
International (Toblerone, Daim, Milka), die Kraft Heinz Company (rote
Soßen aber auch Philadelphia und Capri-Sonne), Danone (Milchprodukte,
Evian und Volvic), PepsiCo und Nestlé (Nescafé, Maggi, San Pellegrino,
Kitkat, Wagner und Herta), da findet sich garantiert Dreck am Stecken.
Meine Rechercheempfehlung geht Richtung Trinkwasser-Monopol in Südafrika,
auch die Literatur zum Melamin-Milchpulver ist recht spannend.

Die Qual der Wahl bei den Nahrungsmitteln wird glücklicherweise deutlich
erleichtert, wenn man sich vergegenwärtigt, daß auch in Sachen "Gemüse"
nicht mehr alles Gold ist, was glänzt [21] [22]. Was in Almería glänzt,
ist meistens Plastik [23]. Deswegen lieber die Kartoffel und die
Salatgurke im heimischen Garten ziehen und nicht die Flugmango, die - wäre
sie ein Mensch - wegen der Bonusmeilen vermutlich einen Urlaubstrip in
Mahhjoooaka gratis bekäme. Oh-oh. Reizthema Tourismus.
Umweltverschmutzung. Skandale über Skandale.

Prostitution von (natürlich minderjährigen) Heimkindern soll es da gegeben
haben [24], seit Jahren - mindestens aber seit 2015 - haben Behörden und
Verantwortliche tatenlos zugeschaut. Paßt. Urlaub auf Balkonien ist
sowieso viel gesünder. Da muß man auch keine unnötige Bekleidung tragen,
die womöglich in Niedriglohnländern produziert wurde [25] [26], wo Kinder
mit Pestiziden verseucht werden oder in Färbebottichen mit
gesundheitsgefährlichen Chemikalien herumstampfen [27].

Wie lautet nun also mein Ratschlag? Es ist eigentlich ganz einfach:
Selbstmord (umweltfreundliche Verfahren wären vorzuziehen, z. B. Strick,
Sprung oder Stich), danach Recycling (aka. "Organspende"), sortenreine
Kompostierung oder Endlagerung im Problemmüll, je nachdem wie ihr
biologisch noch beinander seid.

In diesem Sinne: Viel Erfolg beim mündigen, moralisch einwandfreien und
politisch korrekten Konsumverzicht!

Volker

[1] https://www.spiegel.de/auto/aktuell/adac-skandal-gelber-engel-schon-seit-jahren-manipuliert-a-953944.html
[2] https://www.aboalarm.de/blog/allgemein/adac-skandal-chronik/
[3] https://www.heise.de/autos/artikel/Entschuldigungen-sind-fuer-Arme-2088616.html
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasskandal
[5] https://www.rueden.de/abgasskandal/thermofenster/
[6] https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/bmw-diesel-101.html
[7] https://www.auto-motor-und-sport.de/news/abgasmanipulation-bmw-550d-750d-kba-rueckruf/
[8] https://www.focus.de/auto/news/abgas-skandal/bmw-spielte-falsche-software-auf-manipulation-auch-bei-bmw-das-steckt-hinter-dem-diesel-rueckruf_id_8518613.html
[9] http://youtu.be/GYXrpLYNdcM
[10] https://www.carscoops.com/2018/05/tesla-accused-disabling-features-salvaged-model-without-telling-owner/
[11] https://gonium.net/blog/2020/02/14/kaputt-bleibt-kaputt/
[12] https://www.dw.com/de/kinderarbeit-f%C3%BCr-elektro-autos/a-40151803
[13] https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/wirtschaft/transnationale-unternehmen-und-menschenrechte-dossier/internationale-nachrichten/unmenschliche-arbeitsbedingungen-foxconn
[14] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2810028/
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Medtronic
[16] https://www.giga.de/unternehmen/samsung/news/explosionsgefahr-samsung-stoppt-lieferungen-des-galaxy-note-7/
[17] https://www.merkur.de/welt/toennies-skandal-deutsches-tierschutzbuero-video-rheda-wiedenbrueck-schweine-masthof-tierquaelerei-staatsanwaltschaft-animal-abuse-zr-90033994.html
[18] https://www.derwesten.de/region/toennies-fleischkonzern-gruendet-15-tochterfirmen-experten-vermuten-schlupfloch-dahinter-id229661856.html
[19] https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/maengel-bei-metzgerei-vinzenzmurr-zeigen-luecken-im-lebensmittelrecht-a-862100.html
[20] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/hygienemaengel-bei-vinzenzmurr-alt-faulig-und-deutlich-ranzig-1.1498895
[21] https://www.infosperber.ch/Wirtschaft/Spanien-Sklavenarbeit-fur-Obst-und-Gemuse
[22] https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/europas-dreckige-ernte-114.html
[23] https://www.rnd.de/wirtschaft/gewachshauser-in-spanien-zu-besuch-im-plastikmeer-von-almeria-S3TAGXSOBVG4JBPO5MGEOW4FVM.html
[24] https://www.noz.de/deutschland-welt/vermischtes/artikel/1976926/missbrauch-von-heimkindern-skandal-erschuettert-mallorca
[25] https://www.svz.de/deutschland-welt/wirtschaft/Skandale-in-der-Textilwirtschaft-und-die-Folgen-id20588837.html
[26] https://www.br.de/nachricht/arbeitsbedingungen-textilindustrie-schwellenlaender-100.html
[27] https://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/produkte/landwirtschaft/baumwolle/
Gerhard Hoffmann
2020-09-12 12:43:36 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
IBM/Toshiba geht gar nicht mehr, eingedenks der unleidigen Geschichte mit
den Festplatten, die wegen ihrer spektakulären Zuverlssigkeit damals nicht
ganz zu Unrecht den Spitznamen "Deathstar" bekommen hatten.
Och, die gingen noch ganz gut für 3 Minuten, wenn man sie
im Tiefkühlschrank auf -30° abgekühlt hat.
Ich hatte auch zwei. Von der 1. habe ich mit nur 10 Mal Tiefkühlen
alle Daten wieder runterbekommen.
Post by Volker Bartheld
Dann also nie mehr Toshiba. Aber bitte aufpassen beim Doktor, "Toshiba
Bei den externen Toshiba-Platten war's nur das USB-Interface-
Platinchen das reproduziebar den Löffel abgegeben hat.
Post by Volker Bartheld
Hoffentlich brauchen sie auch deren auch anderswo häufig verbaute
LiPo-Akkus nicht (Samsung SDI), fahren keine "Kreatur Automobil" (Renault
crémateur d'automobiles

War in Paris auch 'ne Zeit lang Mode, sogar ohne Lithium.
Lithium in Tablettenform haette da möglicherweise helfen können.

cheers, Gerhard
Ralf Kiefer
2020-09-12 13:08:21 UTC
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Post by Volker Bartheld
Erinnert noch wer die Prüfstandserkennung bei der F650 oder 650X?
https://www.tagesspiegel.de/12680490.html

Gruß, Ralf, das fehlende Puzzle-Teil ergänzend :-)
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Ralf Kiefer
2020-09-12 13:19:18 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Volker Bartheld
Erinnert noch wer die Prüfstandserkennung bei der F650 oder 650X?
https://www.tagesspiegel.de/12680490.html
Der ursprüngliche Artikel bei MOTORRAD aus dem Jahr 2000 ist nicht mehr
verfügbar, aber hier ist der Text:
<https://web.archive.org/web/20140703034437/http://www.motorradonline.de
/motorraeder/technik-abgasreinigung/105838>

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2020-09-12 14:58:43 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Ralf Kiefer
Post by Volker Bartheld
Erinnert noch wer die Prüfstandserkennung bei der F650 oder 650X?
https://www.tagesspiegel.de/12680490.html
Der ursprüngliche Artikel bei MOTORRAD aus dem Jahr 2000 ist nicht mehr
<https://web.archive.org/web/20140703034437/http://www.motorradonline.de/motorraeder/technik-abgasreinigung/105838>
Ah. Klasse. Bereits depubliziert, diese scheinheilige Heuchelei: "Es war
bei Motorrädern nicht verboten - zumindest in Deutschland nicht, sondern
nur bei Autos, daher nicht illegal. Wir halten uns selbstverständlich an
die geltenden Gesetze (und genau und nur dadran!), es wird nicht
manipuliert.".

Paßt. Kann man gar nicht oft genug drüber reden.

Ciao,
Volker
Frank Kemper
2020-09-12 17:03:13 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Ralf Kiefer
Post by Ralf Kiefer
Post by Volker Bartheld
Erinnert noch wer die Prüfstandserkennung bei der F650 oder 650X?
https://www.tagesspiegel.de/12680490.html
Der ursprüngliche Artikel bei MOTORRAD aus dem Jahr 2000 ist nicht mehr
<https://web.archive.org/web/20140703034437/http://www.motorradonline.de/motorraeder/technik-abgasreinigung/105838>
Ah. Klasse. Bereits depubliziert, diese scheinheilige Heuchelei: "Es war
bei Motorrädern nicht verboten - zumindest in Deutschland nicht, sondern
nur bei Autos, daher nicht illegal. Wir halten uns selbstverständlich an
die geltenden Gesetze (und genau und nur dadran!), es wird nicht
manipuliert.".
Paßt. Kann man gar nicht oft genug drüber reden.
Da hatte doch Buell auch ein Problem mit ihrem Roadster 1125 CR. Der machte
einfach die Schotten dicht, wenn er eine Lärmmessung vermutete. Eher blöd
beim Überholen, das:
https://www.motorradonline.de/naked-bike/nachgehakt-buell-nimmt-stellung-motor-aussetzer-bei-buell-1125-cr/

Deren Stellungnahme ist auch nicht viel eleganter;-)

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
Ralf Kiefer
2020-09-12 17:29:57 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Da hatte doch Buell auch ein Problem mit ihrem Roadster 1125 CR. Der machte
einfach die Schotten dicht, wenn er eine Lärmmessung vermutete.
Wieder eine Bestätigung, daß moderne Software am Fahrzeug nichts
verloren hat, weil sie in manchen Fällen lebensgefährlich ist.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2020-09-14 10:25:46 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Frank Kemper
Da hatte doch Buell auch ein Problem mit ihrem Roadster 1125 CR. Der machte
einfach die Schotten dicht, wenn er eine Lärmmessung vermutete.
Wieder eine Bestätigung, daß moderne Software am Fahrzeug nichts
verloren hat, weil sie in manchen Fällen lebensgefährlich ist.
Näh. So anachronistisch muß man dann doch nicht sein. Wenn sich ein
Hersteller dem Zugriff durch Kontrollinstanzen allerdings mit dem Spruch
"Das (d. h. der Code) ist Firmengeheimnis, ätschibätsch!" entziehen kann,
stimmt was nicht. Und es gibt zwei Optionen:

Die amerikanische, wo die Umweltbehörde bei zugelassenen, im Verkehr
befindlichen Fahrzeugen stichprobenartig Tests durchführt und es im Falle
von Abweichungen herbe Strafen bis hin zu Zwangsstilllegung und
Importverboten hagelt. Oder eine gegenwärtig noch fiktive, wo der
Steuergerätecode im Rahmen einer vom KBA oder dessen Erfüllungsgehilfen
durchgeführten QA- bzw. Reviewmaßnahme signiert und ebendiese Signatur bei
jeder HU verifiziert wird. Bei einem Patch wird die Signatur ungültig und
das Spiel beginnt von neuem.

Solche Audits sind im Rahmen eines NDA überhaupt kein Problem und sie
werden - beispielsweise auf dem Medizin(technik)sektor - schon seit
Ewigkeiten durchgeführt. Nicht, daß das es hier nicht auch die Möglichkeit
von Schmu gäbe und das jetzt die Produkte kugelsicher machen würde - aber
prinzipiell zumindest.

Nein, die aktuelle Herangehensweise der Bundesregierung, im Kniefall vor
dem Arbeitgeber Automobilindustrie ein einziges, handgeklöppeltes (d. h.
vom Hersteller auf maximale Performance getrimmtes) Referenzfahrzeug
während eines bis ins Letzte ausgeklügelten Prüfstandslaufs gegen
reichlich Vorschriften auf kiloweise toten Bäume zu testen, hat sich in
der Vergangenheit mehrfach als unbrauchbar und mithin schwachsinnig
erwiesen. Nicht erst seit Dieselskandal und Abschalteinrichtungen. Die
unsäglichen Klappenauspuffanlagen und der Sport-Plus-Modus gehört auch
dazu.

Die Differenz zwischen Prospekt- und Realverbrauch hat der Kunde offenbar
bereits zähneknirschend akzeptiert. Neu sind die nur die geradezu
lächerlichen CO2-Emissionen der Hybrids, bei deren Reichweite man mit
etwas Schwung vielleicht aus der heimischen Tiefgarage rauskommt.

Mir ist schon klar, daß die o. g. Zertifizierung ein mordsmäßiges Geheule
der Hersteller und Lobbies erzeugt, die Damen und Herren bei KBA und TÜV
ein bisserl Hausaufgaben in Sachen "Microcontrollerprogrammierung" machen
müssen und das alles die ganze Geschichte deutlich verteuert - aber hey:
Der Luxus, mit einen Individual-Verbrennungs-Kraftfahrzeug von A nach B zu
kommen, war schon immer nicht ganz billig.

Wer 5k€ Aufpreis für DKG-Schischi, Alufelgen und Krawallelektronik am
Fahrerlebnisplatz übrig hat, der wird doch wohl auch ein paar grüne
Scheinchen für ein ruhiges Umweltgewissen abdrücken können, oder?

Also: Kein Grund, sich wegen Herstellerschummelei gleich ins kasachische
Kloster zurückzuziehen, wo es nur vorsintflutliche Bauerntraktoren gibt.

Volker
Volker Bartheld
2020-09-14 10:35:04 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Frank Kemper
Da hatte doch Buell auch ein Problem mit ihrem Roadster 1125 CR. Der machte
einfach die Schotten dicht, wenn er eine Lärmmessung vermutete.
Wieder eine Bestätigung, daß moderne Software am Fahrzeug nichts
verloren hat, weil sie in manchen Fällen lebensgefährlich ist.
Näh. So anachronistisch muß man dann doch nicht sein. Wenn sich ein
Hersteller dem Zugriff durch Kontrollinstanzen allerdings mit dem Spruch
"Das (d. h. der Code) ist Firmengeheimnis, ätschibätsch!" entziehen kann,
stimmt was nicht. Und es gibt zwei Optionen:

Die amerikanische, wo die Umweltbehörde bei zugelassenen, im Verkehr
befindlichen Fahrzeugen stichprobenartig Tests durchführt und es im Falle
von Abweichungen herbe Strafen bis hin zu Zwangsstilllegung und
Importverboten hagelt. Oder eine gegenwärtig noch fiktive, wo der
Steuergerätecode im Rahmen einer vom KBA oder dessen Erfüllungsgehilfen
durchgeführten QA- bzw. Reviewmaßnahme signiert und ebendiese Signatur bei
jeder HU verifiziert wird. Bei einem Patch wird die Signatur ungültig und
das Spiel beginnt von neuem.

Solche Audits sind im Rahmen eines NDA überhaupt kein Problem und sie
werden - beispielsweise auf dem Medizin(technik)sektor - schon seit
Ewigkeiten durchgeführt. Nicht, daß das es hier nicht auch die Möglichkeit
von Schmu gäbe und das jetzt die Produkte kugelsicher machen würde - aber
prinzipiell zumindest.

Nein, die aktuelle Herangehensweise der Bundesregierung, im Kniefall vor
dem Arbeitgeber Automobilindustrie ein einziges, handgeklöppeltes (d. h.
vom Hersteller auf maximale Performance getrimmtes) Referenzfahrzeug
während eines bis ins Letzte ausgeklügelten Prüfstandslaufs gegen
reichlich Vorschriften auf kiloweise toten Bäume zu testen, hat sich in
der Vergangenheit mehrfach als unbrauchbar und mithin schwachsinnig
erwiesen.

Nicht erst seit Dieselskandal und Abschalteinrichtungen. Die unsäglichen
Klappenauspuffanlagen und der Sport-Plus-Modus gehört auch dazu.

Die Differenz zwischen Prospekt- und Realverbrauch hat der Kunde offenbar
bereits zähneknirschend akzeptiert. Neu sind die nur die geradezu
lächerlichen CO2-Emissionen der Hybrids, bei deren Reichweite man mit
etwas Schwung vielleicht aus der heimischen Tiefgarage rauskommt.

Ingrid möchte noch hinzufügen, daß es unter hardwarenahen
Softwareentwicklern (aber nicht nur dort!) immer als Zeichen von
Schlamperei und chaotischem Verhalten gilt, wenn Steuerungscode, dessen
Eingangsparameter man nur ein µ variiert, plötzlich vollkommen andere
Ausgangswerte erzeugt. Soll heißen: Eine Karre, die bei 52km/h oder 23°C
plötzlich 1000x mehr NOx raushaut bzw. 18dB(A) lauter wird, stinkt zum
Himmel. In gleich mehrfacher Hinsicht.

Mir ist schon klar, daß die o. g. Zertifizierung ein mordsmäßiges Geheule
der Hersteller und Lobbies erzeugt, die Damen und Herren bei KBA und TÜV
ihre Hausaufgaben in Sachen "Microcontrollerprogrammierung" machen müssen
und das alles die ganze Geschichte deutlich verteuert - aber hey: Der
Luxus, mit einen Individual-Verbrennungs-Kraftfahrzeug von A nach B zu
kommen, war schon immer nicht ganz billig.

Wer 5k€ Aufpreis für DKG-Schischi, Alufelgen und Krawallelektronik am
Fahrerlebnisplatz übrig hat, der wird doch wohl auch ein paar grüne
Scheinchen für ein ruhiges Umweltgewissen abdrücken können, oder?

Also: Kein Grund, sich wegen Herstellerschummelei gleich ins kasachische
Kloster zurückzuziehen, wo es nur vorsintflutliche Bauerntraktoren gibt
*).

Volker

*) Obwohl es natürlich viel umweltfreundlicher (nur halt nicht so geil)
ist, diese Traktoren zu fahren, bis sie final auseinanderfallen. Aber das
ist eine andere Geschichte, die ich schon oft erzählt habe.
T.
2020-09-17 14:36:49 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Der ursprüngliche Artikel bei MOTORRAD aus dem Jahr 2000 ist nicht mehr
<https://web.archive.org/web/20140703034437/http://www.motorradonline.de
/motorraeder/technik-abgasreinigung/105838>
ich wusste gar nicht, das die Transe jemals einen Kat hatte, jedenfalls
meine nicht und nachdem der Ölverbrauch merklich auf 1 L / 1000 Km
angestiegen war, hatte das mit dem Nachrüst-Kat auch keinen Sinn mehr.

Aber war definitiv ein angenehmes, schönes Mopped, 12 Jahre lang :-)
--
Gruesse,

Thorolf
olaf
2020-09-12 16:48:42 UTC
Permalink
Lass die Finger von den Drogen!

Das Problem das ich mit BMW hab, ihre Kisten sind einfach zu perfekt
und poliert geworden. An so einer Enfield kann man immer noch was
dranschrauben was fehlt, die haben den Spirit der Coolness. Sowas kann
man nicht mit Geld kaufen. .-)

Olaf
Volker Bartheld
2020-09-13 10:08:45 UTC
Permalink
Lass die Finger von den Drogen! Das Problem das ich mit BMW hab, ihre
Kisten sind einfach zu perfekt und poliert geworden. An so einer Enfield
kann man immer noch was dranschrauben was fehlt, die haben den Spirit
der Coolness. Sowas kann man nicht mit Geld kaufen. .-)
Achso. Verzeih. Ich Naivling dachte, es ginge hier um ein Mopped zum damit
fahren.

Ciao,
Vol"Wer ist hier der Junkie?"ker
T.
2020-09-17 14:21:33 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
IBM/Toshiba geht gar nicht mehr, eingedenks der unleidigen Geschichte mit
den Festplatten, die wegen ihrer spektakulären Zuverlssigkeit damals nicht
ganz zu Unrecht den Spitznamen "Deathstar" bekommen hatten.
okay, OT aber da muss ich doch mal widersprechen, ich habe sowohl IBM
Deskstars (irgendwelche 7k2 24/7-Modelle) als auch Travelstars mit 500
GB bis 2 TB im Einsatz, die nach wie vor klaglos ihren Dienst verrichten.

Eine 1 TB läuft in einem XP-Rechner mit AnyDVD zum zuverlässigen
archivieren von DVDs, eine 2 TB-Version bis vor wenigen Monaten in
meinem Server (wurde nun durch eine SSD ersetzt) und der eine oder
andere ältere Laptop hat auch 'ne IBM eingebaut. Gibt sogar noch einen
Rechner mit einer 1 GB SCSI-Platte, auch die tut noch :-)

Waren seinerzeit meistens teurer als die Angebote der Konkurrenz, hat
sich aber immer gelohnt.
--
Gruesse,

Thorolf
Gerhard Hoffmann
2020-09-17 14:48:52 UTC
Permalink
Post by T.
Eine 1 TB läuft in einem XP-Rechner mit AnyDVD zum zuverlässigen
archivieren von DVDs, eine 2 TB-Version bis vor wenigen Monaten in
meinem Server (wurde nun durch eine SSD ersetzt) und der eine oder
andere ältere Laptop hat auch 'ne IBM eingebaut. Gibt sogar noch einen
Rechner mit einer 1 GB SCSI-Platte, auch die tut noch :-)
Waren seinerzeit meistens teurer als die Angebote der Konkurrenz, hat
sich aber immer gelohnt.
Die DeathStars haben ihren Ruf mit 1-2 GB SCSI begründet, in der Zeit
von 386 und Adaptec controllern.
Bei mir 2 vorzeitig tote von 2 gekauften Exemplaren.

Gruß, Gerhard
Arthur Erhardt
2020-09-17 16:13:49 UTC
Permalink
Post by Gerhard Hoffmann
Post by T.
Eine 1 TB läuft in einem XP-Rechner mit AnyDVD zum zuverlässigen
archivieren von DVDs, eine 2 TB-Version bis vor wenigen Monaten in
meinem Server (wurde nun durch eine SSD ersetzt) und der eine oder
andere ältere Laptop hat auch 'ne IBM eingebaut. Gibt sogar noch einen
Rechner mit einer 1 GB SCSI-Platte, auch die tut noch :-)
Waren seinerzeit meistens teurer als die Angebote der Konkurrenz, hat
sich aber immer gelohnt.
Die DeathStars haben ihren Ruf mit 1-2 GB SCSI begründet, in der Zeit
von 386 und Adaptec controllern.
Nicht ganz. 386 war Mitte der 1980er.

https://en.wikipedia.org/wiki/Deskstar#IBM_Deskstar_75GXP_failures
--
A. Erhardt
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