Frank Kemper
2006-02-21 21:50:24 UTC
Also, das wird jetzt ein bisschen länger, wer's nicht mag bitte
weiterklicken:
Ich befinde mich mitten im Kulturkampf: Alle Welt scheint Motorrad zu
fahren und spricht mir gut zu, es auch zu tun, nur die beiden
wichtigsten Frauen in meinem Leben sind dagegen, meine Mutter und
meine Frau. Das mit meiner Mutter kriege ich hin, und bei meiner Frau
muss ich langsam und beharrlich vorgehen. Ein Teil ihres Widerstandes
besteht aus "Dann muss ich ja dauernd Angst um Dich haben", der
andere Teil sagt "Das ist doch viel zu teuer, wirf doch nicht immer
unser Geld aus dem Fenster".
Neulich habe ich ja unter dem Titel "Dumme" Motorradfragen schon
einmal einige recht gute Tipps bekommen. Nochmal schnell die
Ausgangsposition: Ich darf 125er fahren und bin sehr groß und schwer,
will daher ein großes Motorrad. Einen 1er Führerschein habe ich noch
nicht, aber mental nehme ich das jetzt langsam in Angriff - immerhin
hat mir mein Kollege heute das Buch "Die obere Hälfte des Motorrades"
mitgebracht, ich habe mir im November einen neuen Helm und am
Wochenende eine Motorradjacke gekauft - im Frühjahr will ich mir ein
paar Tage lang ein Moped leihen.
Was mich im Moment sehr für ein großes Motorrad einnimmt, ist das
IMHO wahnsinnige Preisniveau für große 125er. Eine Honda Varadero 125
kostet nach Liste 4.700 Euro, und selbst fünf Jahre alt und mit
30.000 auf der Uhr wird die noch für 2.500 versteigert. Für 2.500
bekommt man auch eine BMW R65...
Überhaupt, die BMW R65. Ungeachtet des BMW-Bashing, was hier ja
manchmal so abgeht, fand ich die BMW Boxer schon früher immer gut.
Mir gefällt der Klang und der unfiligrane Auftritt, außerdem habe ich
in Berlin studiert und lebe in München - mir würde eine in Berlin-
Spandau gebaute BMW schon mehr zusagen als ein Teil, das in Japan,
Korea oder China zusammengesteckt wurde und aussieht, als wäre es
von einem Manga-Zeichner designt worden. Für 1500 bis 2500 Euro habe
ich auf Mobile.de zahlreiche BMW-Straßenboxer gesehen, R45, R65, R80
und R100. Die RT-Modelle mit der riesigen Tourenverkleidung wären
wohl nicht meins, am liebsten wäre mir wohl so ein Naked Bike,
eventuell mit kliner Halbschale. Von der R45 habe ich nur gehört,
dass sie sehr schwachbrüstig sein soll. Bei den anderen Typen habe
ich so ein bisschen den Eindruck, dass der Preis eher vom Zustand und
vom Kilometerstand abhängt als vom Hubraum.
Nehmen wir mal eine R65 von 1982 oder so, mit 60.000 km auf der Uhr,
naked, mit Kofferhalterungen und Gepäckträger, mit 50 PS für 1800
Euro irgendwo geschossen.
Kann man sowas kaufen? Oder ist die nur noch ausgelutschter Schrott,
den man sofort wegschmeißen kann? Kann man mit sowas fahren, wenn man
einerseits Anfänger ist, andererseits aber auch im Leben gereift und
nicht unbedingt ein Heizer? Oder hat sich in den vergangenen 25
Jahren so viel getan, dass ein solcher alter Ofen eigentlich nicht
mehr zu gebrauchen ist? Wenn Ihr die Wahl hättet, würdet Ihr lieber
eine '85er R65 mit 50.000 km nehmen oder eine '95er F650 mit
ebensoviel auf der Uhr und für dasselbe Geld?
Ich habe schon mal bei meinem Honda Lead einen Bremszug ausgetauscht,
bin aber bestimmt nicht der Schrauberkönig. Kann man mit einem
Reparaturhandbuch auch als Laie mit normalem Werkzeug an einer alten
BMW was selber machen, oder ist das alles immer gleich ein Fall für
die Werkstatt?
Dann noch eine Frage zur Motorisierung: Ich habe R65 mit 27PS, mit 45
PS und mit 50 PS gesehen. ich nehme an, dass die 27-PS-Version
gedrosselt ist. Kann man sowas einfach entdrosseln? Wie sieht das
mit Bleifrei-Betrieb aus? Sind die 800er und 1000er Maschinen
problemloser oder problematischer? AFAIK geht die Versicherungsprämie
ja vor allem nach der PS-Zahl, und da ist ja sogar die 1000er ein
relativ moderates Ding.
Auf viele hilfreiche Kommentare freut sich
Frank
weiterklicken:
Ich befinde mich mitten im Kulturkampf: Alle Welt scheint Motorrad zu
fahren und spricht mir gut zu, es auch zu tun, nur die beiden
wichtigsten Frauen in meinem Leben sind dagegen, meine Mutter und
meine Frau. Das mit meiner Mutter kriege ich hin, und bei meiner Frau
muss ich langsam und beharrlich vorgehen. Ein Teil ihres Widerstandes
besteht aus "Dann muss ich ja dauernd Angst um Dich haben", der
andere Teil sagt "Das ist doch viel zu teuer, wirf doch nicht immer
unser Geld aus dem Fenster".
Neulich habe ich ja unter dem Titel "Dumme" Motorradfragen schon
einmal einige recht gute Tipps bekommen. Nochmal schnell die
Ausgangsposition: Ich darf 125er fahren und bin sehr groß und schwer,
will daher ein großes Motorrad. Einen 1er Führerschein habe ich noch
nicht, aber mental nehme ich das jetzt langsam in Angriff - immerhin
hat mir mein Kollege heute das Buch "Die obere Hälfte des Motorrades"
mitgebracht, ich habe mir im November einen neuen Helm und am
Wochenende eine Motorradjacke gekauft - im Frühjahr will ich mir ein
paar Tage lang ein Moped leihen.
Was mich im Moment sehr für ein großes Motorrad einnimmt, ist das
IMHO wahnsinnige Preisniveau für große 125er. Eine Honda Varadero 125
kostet nach Liste 4.700 Euro, und selbst fünf Jahre alt und mit
30.000 auf der Uhr wird die noch für 2.500 versteigert. Für 2.500
bekommt man auch eine BMW R65...
Überhaupt, die BMW R65. Ungeachtet des BMW-Bashing, was hier ja
manchmal so abgeht, fand ich die BMW Boxer schon früher immer gut.
Mir gefällt der Klang und der unfiligrane Auftritt, außerdem habe ich
in Berlin studiert und lebe in München - mir würde eine in Berlin-
Spandau gebaute BMW schon mehr zusagen als ein Teil, das in Japan,
Korea oder China zusammengesteckt wurde und aussieht, als wäre es
von einem Manga-Zeichner designt worden. Für 1500 bis 2500 Euro habe
ich auf Mobile.de zahlreiche BMW-Straßenboxer gesehen, R45, R65, R80
und R100. Die RT-Modelle mit der riesigen Tourenverkleidung wären
wohl nicht meins, am liebsten wäre mir wohl so ein Naked Bike,
eventuell mit kliner Halbschale. Von der R45 habe ich nur gehört,
dass sie sehr schwachbrüstig sein soll. Bei den anderen Typen habe
ich so ein bisschen den Eindruck, dass der Preis eher vom Zustand und
vom Kilometerstand abhängt als vom Hubraum.
Nehmen wir mal eine R65 von 1982 oder so, mit 60.000 km auf der Uhr,
naked, mit Kofferhalterungen und Gepäckträger, mit 50 PS für 1800
Euro irgendwo geschossen.
Kann man sowas kaufen? Oder ist die nur noch ausgelutschter Schrott,
den man sofort wegschmeißen kann? Kann man mit sowas fahren, wenn man
einerseits Anfänger ist, andererseits aber auch im Leben gereift und
nicht unbedingt ein Heizer? Oder hat sich in den vergangenen 25
Jahren so viel getan, dass ein solcher alter Ofen eigentlich nicht
mehr zu gebrauchen ist? Wenn Ihr die Wahl hättet, würdet Ihr lieber
eine '85er R65 mit 50.000 km nehmen oder eine '95er F650 mit
ebensoviel auf der Uhr und für dasselbe Geld?
Ich habe schon mal bei meinem Honda Lead einen Bremszug ausgetauscht,
bin aber bestimmt nicht der Schrauberkönig. Kann man mit einem
Reparaturhandbuch auch als Laie mit normalem Werkzeug an einer alten
BMW was selber machen, oder ist das alles immer gleich ein Fall für
die Werkstatt?
Dann noch eine Frage zur Motorisierung: Ich habe R65 mit 27PS, mit 45
PS und mit 50 PS gesehen. ich nehme an, dass die 27-PS-Version
gedrosselt ist. Kann man sowas einfach entdrosseln? Wie sieht das
mit Bleifrei-Betrieb aus? Sind die 800er und 1000er Maschinen
problemloser oder problematischer? AFAIK geht die Versicherungsprämie
ja vor allem nach der PS-Zahl, und da ist ja sogar die 1000er ein
relativ moderates Ding.
Auf viele hilfreiche Kommentare freut sich
Frank
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