Discussion:
Spritzölschmierung LC4-Ventiltrieb...?
(zu alt für eine Antwort)
Volker Bartheld
2022-05-23 17:00:00 UTC
Permalink
Guten Abend, liebe Belegschaft!

Sagt - was haltet ihr eigentlich von dem Upgrade, den LC4-Ventiltrieb
per Spritzdüse und Hydraulikleitung zu schmieren? Ich fahr zwar ned
7/24 Wheelie, aber ganz flach und nur mit Leerlaufdrehzahl gehts im
Gelände ja auch nicht zu. Außerdem haben alle andersfarbigen
Viertaktcrosser, die ich so kenne, eine Steigleitung zur Nockenwelle.
Eine dafür VORGESEHENE aber in der Serie unbelegte Stelle am
Zylinderkopfdeckel für Rallye-KTMs...?

Wui.

Ganz so rustikal wie der Bub in



würde ich es zwar nicht machen, schließlich gibts die Allegri-Fittinge

https://www.telgesparts.de/fittings-racing-c-5343_6442_6444.html
http://www.mqmoto.it/wp-content/uploads/2015/04/Catalogo-Allegri-Tubazioni-freno.pdf

, die ich für SM-Bremserei immer nehme, auch mit leckeren Quetschmuttern
- da muß man sich nicht mit Schlauchschellen erniedrigen und die
Fingerchen beim Ventilspielcheck blutig stechen.

Experten-Urteil: Top - oder Flop?

Volker
Ralf Kiefer
2022-05-23 20:50:47 UTC
Permalink
N'Abend!
Post by Volker Bartheld
Sagt - was haltet ihr eigentlich von dem Upgrade, den LC4-Ventiltrieb
per Spritzdüse und Hydraulikleitung zu schmieren?
Gute Idee, die könnte fast von mir stammen ;-)
Post by Volker Bartheld
Eine dafür VORGESEHENE aber in der Serie unbelegte Stelle am
Zylinderkopfdeckel für Rallye-KTMs...?
Diese Stelle am Deckel gab's ab dem Haifloh-Kopf nicht mehr. Unsere
Modelle, oder besser: die ab ungefähr 1992, haben zwar in der Gußform
diesen Ansatz, aber bei Serienmotoren nicht mehr verwendet. Zuvor wurde
dort tatsächlich auch beim Serienmotor Öl reingepumpt (AFAIK beim
HQV-Motor). Rallyemotoren mit diesem genutzten Anschluß habe ich bisher
keine gesehen. Die haben viele andere Änderungen im Kreislauf.

Am Deckel von meinem Motor liegt die Materialstärke zwischen 6,0 und
7,5mm, genauer habe ich noch nicht "geschätzt". Reichen 6mm Gewindelänge
für ein M8*1,0-(Fein-)Gewinde einer Hohlschraube?

Zu beachten ist, daß die Nockenwelle sehr knapp drunter dreht, d.h. daß
ein Überstand der reingedrehten Schraube unschöne Geräusche erzeugt.
Post by Volker Bartheld
Ganz so rustikal wie der Bub in
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Bub verstanden hat, wie der
Ölkreislauf vom LC4-Motor funktioniert.

Daher die Basis: Die untere Ölpumpe pumpt soviel aus dem (Getriebe-)
Sumpf, wie Drehzahl und Viskosität gerade hergeben. Zwischen Pumpe und
erstem Ölfilter liegt der Öldruckbegrenzer. Das ist der federbelastete
Kolben, den man (bei leerem Motor!) unten am Motor entnehmen kann.
Dieser Kolben verschließt bis 3,5bar die Entlastungsbohrung. Bei den
660SMC und ähnlichen ist eine andere Feder drin, die den Öldruck erst
bei 5bar abregelt. Diese Feder gibt/gab es ganz regulär aus der
Ersatzteilliste. Das über die Entlastungsbohrung ausgeschiedene Öl
findet sich sofort wieder im Sumpf.

BTW zu diesem Kolben: wenn der LC4-Motor schon mal Späne im Ölkreislauf
hatte, dann ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht gering, daß der Kolben
Riefen hat und im blödesten Fall klemmt. Ganz blöd bei offener
Entlastungsbohrung. Dann ist der Öldruck ganz weg. Soll schon
vorgekommen sein.

Weiter im Kontext :-) So pendelt sich der Öldruck von der Pumpe mit
Hilfe des Öldruckbegrenzers gegen die beiden Düsen zwischen 0,2 und
3,5bar ein. Die beiden Düsen sind bei den Motoren ab 2005 sogar drei,
aber ich fasse die Spritzdüsen seitlich am Zylinderfuß logisch zu einer
zusammen. Diese Spritzdüse pinkelt unterhalb des Kolbens leicht schräg
von unten an den Kolbenboden oder manchmal auch nur an die
gegenüberliegende Zylinderwandung. Egal, die sorgt dafür, daß es
unterhalb des Kolbens ordentlich Ölnebel gibt und mindestens bei hohen
Drehzahlen/hohem Öldruck sogar für die Kühlung vom Kolbenboden reicht.
Der obere Kolbenbolzen muß davon ebenso geschmiert und gekühlt werden.
Daß es dafür seit Jahren Kolben gibt, die nicht von KTM sind, und die
das besser können, ... geschenkt :-)

Diese Spritzdüse hat einen definierten Durchmesser. Davon gibt es
unterschiedliche! Ein Wechsel ist vermutlich mechanisch kritisch.

Die zweite Düse ist links vorne am Motorgehäuse, wo der Ölschlauch vom
Rahmenrohr kommend das Öl zum linken Kurbelwellenstumpf transportiert,
von wo aus das Öl durch die Welle und die linke Kurbelwange zum unteren
Pleuellager gelangt. Dieses liegt somit im Ölstrom. Aus dem Lager tritt
es seitlich aus und verteilt sich zunächst als Ölnebel im Kurbelgehäuse.
Das sich dort am Grund niederschlagende, flüssige Öl wird von der
zweiten Pumpe aus der Kurbelkammer gepumpt (Trockensumpf!) und im
Bereich im Getriebe oberhalb der Zahnradpaare vom 5. und 4.Gang
"ausgeleert". Daß es dort nicht einfach runtertropft, ist eine andere
Geschichte.

Zum Öldruck: die Pumpe pumpt gegen die beiden Düsen. Die Ölmenge
verteilt sich grob im Verhältnis der Öffnungsflächen dieser beiden
Düsen, also stark asymmetrisch (rund 1 : 3,5). Auch egal, das wollten
die KTM-Konstrukteure so, und es funktioniert.

Bei Rallye-Motoren ist vieles ein Stückchen anders, bei
Frauenschuhmotoren ebenso.

Der "Bub" aus dem Filmchen greift mit seiner Methode massiv in die
Ölmengenverteilung ein. Doppelplusungut, IMHO.
Post by Volker Bartheld
Experten-Urteil: Top - oder Flop?
Meine Gedanken: da der Öldruck und die Ölmenge bei niederen Drehzahlen,
verschlissenem Öl (ggf. bereits ab 2Mm) und hohen Temperaturen
grenzwertig niedrig sein soll (eigene Messungen stehen aus), sollten
Druck bzw. Menge bei niederen Drehzahlen nicht verringert werden.

Meine Idee: Über den neuen Anschluß am Zylinderkopfdeckel wird Öl
eingeleitet, das die Menge an den beiden anderen wichtigen Stellen nicht
verringert. Das ist demzufolge die Ölmenge, die beim originalen
Öldruckbegrenzer seitlich rausläuft. Blöd ist, daß man dort nicht
rankommt, um diese Menge abzugreifen. Also liegt es nahe den
Öldruckbegrenzer an einer taktisch sinnvollen Stelle außerhalb des
Motors zu platzieren.

Dazu sagt mein Plan, daß der in ein kleines Alugehäuse nahe des
Lenkkopfs wandert. Gut, ich habe eine Adventure mit Frontverkleidung und
sowieso einigem Gehampel dort vorne oben, so z.B. auch noch den
Bordspannungsregler. Aber wenn ich schon dabei bin, dann richtig :-)

Vor den Lenkkopf wird ein Ölkühler platziert. Der liegt im Ölkreislauf
direkt hinter dem inneren, unteren Ölfilter. D.h. eine Leitung von
rechts unten zum Ölkühler oben am Lenkkopf. Das Öl für das Rahmenrohr
und den dortigen Feinfilter wird direkt abgezweigt, so daß es kaum
Kühlung abbekommt. Aber das Öl, das zur Ölspritzdüse gelangen soll, soll
in den hauptsächlichen Genuß des Kühlers kommen. Der neue, externe
Öldruckbegrenzer soll ebenso in dieses Gehäuse, allerdings ohne
Ölkanalverbindung zum ersten Teil. Der Schlauch zwischen Kreislauf und
Öldruckbegrenzer wird an die Entlüftungsbohrung vom Rahmenbrustrohr
(rechts oben) angeschlossen. Das ist zufällig die höchste Stelle im
bisherigen Kreislauf und somit auch die Stelle, an der sich unerwünschte
Luftblasen sammeln, die die Lebensdauer eines LC4-Motors
beeinträchtigen. Durch diese Anordnung wird bei Überschreiten von 3,5bar
(oder dem Wert des neuen Begrenzers) zuerst die Luft abgeblasen, dann
Öl. Diese überschüssigen Mengen oben neben dem Lenkkopf gelangen mit
kurzem Ölschlauch zur neuen, initial erwähnten Bohrung im
Zylinderkopfdeckel und "pinkeln" direkt auf die Nocken der Nockenwelle
und insbesondere neben die empfindlichen Kipphebelrollen.

Je nach Öltemperatur und Viskosität öffnet der Öldruckbegrenzer zwischen
5500 und 6500/min. D.h. unterhalb dieser Drehzahl bleiben die
Druckverhältnisse wie zuvor, oberhalb erhält der gesamte Zylinderkopf
mehr oder weniger viel Öl bzw. Öldampf aus dem Ölkühler.

Vorteil, den auch "der Bub" erwähnt: schnell selbstentlüftender
Kreislauf. Hier ab dem Moment der Öffnung des Öldruckbegrenzers. Also
einmal kurz über 6500/min drehen und das Rahmenbrustrohr ist entlüftet
:-)

Aufgabenliste (ich habe schon viele Stunden drüber nachgedacht, einen
Stapel Schmierzettel vollgemalt und vieles weggeworfen, ich habe einen
Einführungskurs in die CNC-Fräse beim hiesigen Fablab absolviert, usw.,
aber dann kam die Chinesenpest, das Fablab war zu, ich verlor jegliche
Motivation mich um die Moppeds zu kümmern):
- im Industriefachhandel kleinen externen Öldruckbegrenzer finden, der
bei ungefähr 4bar öffnet,
- Skizzen meines Ölkühlers in den Rechner übertragen, damit die
CNC-Fräse damit was anfangen kann,
- ggf. Probekühler mit einem Billig-Alublock testweise fräsen, sozusagen
als Mechanical Sample,
- gscheites Material kaufen (seewasserfest, vibrationsfest, u.ä.) und
den endgültigen Kühler fräsen,
- Gewindeloch in den Kopfdeckel bohren/fräsen,
- Öldruckleitungen beim örtlichen Hydraulikfachmann anfertigen lassen.

Bei meinem Motor (derzeit vollständig zerlegt) kommt noch ein weiteres
Gewinde unten ins Motorgehäuse, um beim Ölwechsel mehr Altöl ablassen zu
können. Dazu habe ich Ideen den Ölkreislauf und die
Strömungsverhältnisse innerhalb des Motorgehäuses zu verbessern.

Vorteil für meine Anwendungsfälle, also typische Fahrweise mit beiden
Rädern in Bodennähe, aber das zügig und in einem Leistungsbereich, der
im Minutenbereich die im Kfz-Schein beschriebene Leistung erreicht oder
im Rahmen der Serienstreuung überschreitet: verbesserte Ölkühlung und
bei viel Last zusätzliche Schmierung/Kühlung des Zylinderkopfs. Nicht zu
vergessen: mein LC4-Motor wird durch den großen Motorschutz ein bißchen
vor dem Fahrtwind "geschützt".

Vorteil für den wheelisierenden "Großstadtendurist"[tm]:
selbstentlüftender Kreislauf mit intermittierend verbesserter
Schmierung/Kühlung vom Kopf.


Meine Einkaufsliste:
- 2kg Motivation :-)

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2022-05-24 06:11:49 UTC
Permalink
Servus!

Also zunächst mal hat der wheelisierende Großstadtendurist kein feuchtes
Rahmenrohr, sondern eine 1998er KTM 620 Sempre Competizione. Da muß also
nichts entlüftet werden, die sinngemäßen Gedanken zum "Woher" des
Spritzöls am Ventiltrieb stellen sich natürlich auch.

Dann ist der wheelisierende Großstadtendurist gerne auch auf Enduroradln
unterwegs, weil es abseits des asphaltierten Großstadtdschungels auch
(noch) ein paar Spielplätze gibt, wo 100% Gefälle oder Steigung bei
entsprechenden Drehzahlen keine Seltenheit sind. Ich erinnere an das
"Flash of Light"-Video.

Dann wäre noch zu erwähnen, daß die selige Honda XR400R als das
gegenüber der XR600R technisch fortgeschrittenere Krad über einen
Ölkühler am Lenkkopf verfügte, evtl. gibt es auch im Aftermarket
irgendwelche Nachbauten, da das Original nur noch gebraucht erhältlich,
aber dennoch prohibitiv teuer ist. Als Designanregung:

https://www.ebay.com/itm/125309789655

Vielleicht hat auch https://www.kuehlerschneider.de/ ein paar Ideen, die
fertigen Kühler auf Maß.

Dann gibt der wheelisierende Großstadtendurist kund, daß sich sein
Anti-StVO-Tool derzeit zur Motorrevision bei ebendiesem
https://frauenschuh-tuning.at/ zur Motorrevisionen befindet. Der Sepp
ist super und man muß ja nicht unbedingt warten, bis der
Serien(guß)kolben nach fast 80Mm dann doch auseinanderfliegt und vom
Material nichts mehr zu retten ist. Die Order war explizit
"KTM-Werkspfusch beseitigen", ich bin gespannt, in welchen
Arbeitsschritten das genau besteht.
Post by Ralf Kiefer
Post by Volker Bartheld
Sagt - was haltet ihr eigentlich von dem Upgrade, den LC4-Ventiltrieb
per Spritzdüse und Hydraulikleitung zu schmieren?
Gute Idee, die könnte fast von mir stammen ;-)
Ich glaub, da bist Du nicht der Erste.
Post by Ralf Kiefer
Post by Volker Bartheld
Eine dafür VORGESEHENE aber in der Serie unbelegte Stelle am
Zylinderkopfdeckel für Rallye-KTMs...?
Diese Stelle am Deckel gab's ab dem Haifloh-Kopf nicht mehr.
Jup. Die Highflowdinger brillierten ja nicht unbedingt mit grenzenloser
Zuverlässigkeit. $SPEZL trennte sich unlängst von seiner KTM 640 LC4 SM,
wo es nach einem etwas ambitionierten Streckenabschnitt plötzlich aus
dem Abgaskrümmer pinkelte. War der gute Highflow-Zylinderkopf gerissen.
Nachdem sich zur Reparatur noch die üblichen Verdächtigen
(Kupplungskorb, ein paar Getriebezahnräder, Kolben, Pleuel,
Kurbelwellenlager, Getriebeausgangslager, ...) gesellten und sich die
Reparaturkosten im Bereich von reichlich 3k€ ansiedelten, trennten sich
die Wege.

Dieses Gestrüpp von Schläuchen, Drähten und Armaturen, das KTM ein
"Motorrad" nennt, hatte er sowieso nie so recht liebgewonnen. Ich habe
ihm dann geraten, noch eines der letzten 690er SMC-R Modelle habhaft zu
werden, die nicht vom Euro-6-OBD-Schießmichtot-Gesslerhut betroffen
sind, obwohl es beim 690-herausgeforderten Clemens Gleich nicht nur
Probleme mit Tacho, Blinker, Batterie, Ölundichtigkeit/-verbrauch,
Bremskolben (Brembo), Bremsscheibenaufnahmen am Hinterrad (Marchesini)
sondern auch einer produktionsseitig verpfuschten Bremsscheiben
(Galfer) gab, die auch ein 70€-Aufenthalt in der Scheibenschleiferei
nicht kurierte:

https://www.heise.de/autos/artikel/Ausprobiert-Bremsscheiben-schleifen-lassen-4496132.html?seite=all

Warum Scheiben von Galfer in die Erstausrüstung? Du rätst es bestimmt.
Immer noch besser, als die langweiligen Zweizylinder, die es anderswo
zu kaufen gibt und zuverlässiger als irgendwelche Exoten, z. B. von
https://www.tmracing.it/supermoto/.
Post by Ralf Kiefer
Am Deckel von meinem Motor liegt die Materialstärke zwischen 6,0 und
7,5mm, genauer habe ich noch nicht "geschätzt". Reichen 6mm Gewindelänge
für ein M8*1,0-(Fein-)Gewinde einer Hohlschraube?
Ist das nun die Variante mit Ansatz oder der Highflow ohne? 7mm Fleisch
für M8*1.0 liegt schon nahe an der Mindesteinschraubtiefe für Alu

https://www.ing-hanke.de/know-how/online-rechner-fuer-die-mindesteinschraubtiefe-hochfester-schrauben/

, würde ich jetzt aber speziell bei Feingewinde nicht übermäßig kritisch
sehen, da kommen maximal 30Nm drauf, eher weniger. Sind ja nicht die
ZF/TRW/Lucas-Bremssättel für meinen olympischen Alptraum...

https://www.lott.de/de/i738913h5m1557t5600
https://www.lott.de/de/i738917h5m1557t5600

... die mit neuen - haha! - "Fittingen" (das sind einfach nur
grobschlächtige Stahlklötze mit Nippel, evtl. leicht sulfatiert, an die
man einen Bremsschlauch gecrimpt hatte), Leitungen, Hohlschrauben und
Alu(!)dichtringen bei den vorgeschriebenen 35Nm immer noch sifften und
erst nach reichlich 60Nm dicht wurden.

Danach kann man die Sechskant-Sattelschrauben nur noch mit einem
Gabelschlüssel lösen, Bauraumkonflikt. Zitat Hersteller:

"[...] Sie haben natürlich Recht damit, dass der Bauraum um die
Bremssattelschraube sehr begrenzt ist. Leider ist das Design vom
Fahrzeughersteller vorgegeben. Wenn der Bremsschlauch geändert wird,
müsste dieser auch neu validiert werden. Außerdem könnte auch eine
Verlängerung des Anschlusses am Bremsschlauch aufgrund von Schwingungen
oder anderen Einflüssen zu einem früheren Versagen führen. Ich kenne
jetzt für dieses Fahrzeug nicht das Anzugsmoment für die Hohlschraube
am Anschluss. Aber eine Schraube M12 mit Güteklasse 8.8 kann schon ein
höheres Drehmoment von 35Nm ertragen. Somit sind laut DIN auch 60-70Nm
in Ordnung. [...]"

Bei nächster Befassung mit der Materie kommen da Halteschrauben mit
Innentorx rein, einen potentiellen Verlust der Betriebserlaubnis sehe
ich sehr gelassen.

Übrigens gilt bei Einschraubtiefen von Gewinden nicht "viel hilft viel",
ab 2d - spätestens 3d sollte das Hirn eingeschaltet werden, ob man
nicht evtl. dickere, andere oder mehr Schrauben benötigt. S. auch:

https://gewindeaufschneider.de/blog/die-gewindetiefe-was-muessen-sie-beachten/
Post by Ralf Kiefer
Zu beachten ist, daß die Nockenwelle sehr knapp drunter dreht, d.h. daß
ein Überstand der reingedrehten Schraube unschöne Geräusche erzeugt.
Jup. Normale Hohlschrauben werden da eher nicht passen, die Geschichte
mit dem Innengewinde und der endfest eingeklebten Vergaserdüse bei...

http://youtu.be/8OU_c8P3Omc

... ist zwar aus Erwäggründen der Druckbalance nachvollziehbar, aber
dennoch reichlich schräg.
Post by Ralf Kiefer
Post by Volker Bartheld
Ganz so rustikal wie der Bub in
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Bub verstanden hat, wie der
Ölkreislauf vom LC4-Motor funktioniert.
Das weiß ich auch nicht. Er zweigt sich halt ein bisserl was vom Saft
ab, Brustrohr - oder beim kleinen Ölkreislauf - Mikroölfilter.
Post by Ralf Kiefer
Daher die Basis: Die untere Ölpumpe pumpt soviel aus dem (Getriebe-)
Sumpf, wie Drehzahl und Viskosität gerade hergeben. Zwischen Pumpe
und erstem Ölfilter liegt der Öldruckbegrenzer. [...]
So pendelt sich der Öldruck von der Pumpe mit Hilfe des
Öldruckbegrenzers gegen die beiden Düsen zwischen 0,2 und 3,5bar ein.
[Eine] Spritzdüse pinkelt unterhalb des Kolbens leicht schräg von
unten an den Kolbenboden [...]
Diese Spritzdüse hat einen definierten Durchmesser. Davon gibt es
unterschiedliche! Ein Wechsel ist vermutlich mechanisch kritisch. Die
zweite Düse ist links vorne am Motorgehäuse, wo der Ölschlauch vom
Rahmenrohr kommend das Öl zum linken Kurbelwellenstumpf
transportiert, von wo aus das Öl durch die Welle und die linke
Kurbelwange zum unteren Pleuellager gelangt. [...]
Das sich dort am Grund niederschlagende, flüssige Öl wird von der
zweiten Pumpe aus der Kurbelkammer gepumpt (Trockensumpf!) und im
Bereich im Getriebe oberhalb der Zahnradpaare vom 5. und 4.Gang
"ausgeleert".
Genau so sieht das aus, ja. Aber mei, der Bub wollte halt eine Stelle,
wo man leicht den Ölkreislauf auftrennen kann. Daß das zu Lasten der
anderen "Verbraucher" geht, ist seit Herrn Ohm nicht nur für Stromdiebe
und Konstantstromquellen bekannt.

Es sei übrigens auch noch die Frage erlaubt, was die untere/erste
Ölpumpe tut, wenn das Motorrad auf dem Hinterrad steht. Ob da überhaupt
noch genug durch den Siebkäfig angesaugt wird? Denn "Never again engine
damage to your KTM by wheelies!" war doch eigentlich, was im Lastenheft
stand.
Post by Ralf Kiefer
Zum Öldruck: die Pumpe pumpt gegen die beiden Düsen. Die Ölmenge
verteilt sich grob im Verhältnis der Öffnungsflächen dieser beiden
Düsen, also stark asymmetrisch (rund 1 : 3,5). Auch egal, das wollten
die KTM-Konstrukteure so, und es funktioniert.
Bei Rallye-Motoren ist vieles ein Stückchen anders, bei
Frauenschuhmotoren ebenso.
Da bin ich gespannt, was mir der Sepp da einbaut.
Post by Ralf Kiefer
Meine Idee: Über den neuen Anschluß am Zylinderkopfdeckel wird Öl
eingeleitet, das die Menge an den beiden anderen wichtigen Stellen nicht
verringert. Das ist demzufolge die Ölmenge, die beim originalen
Öldruckbegrenzer seitlich rausläuft. Blöd ist, daß man dort nicht
rankommt, um diese Menge abzugreifen. Also liegt es nahe den
Öldruckbegrenzer an einer taktisch sinnvollen Stelle außerhalb des
Motors zu platzieren.
Puh. Und ich habe mich gerade eben noch über das Schlauchgestrüpp an der
LC4 beklagt...
Post by Ralf Kiefer
- im Industriefachhandel kleinen externen Öldruckbegrenzer finden, der
bei ungefähr 4bar öffnet,
- Skizzen meines Ölkühlers in den Rechner übertragen, damit die
CNC-Fräse damit was anfangen kann,
- ggf. Probekühler mit einem Billig-Alublock testweise fräsen, sozusagen
als Mechanical Sample,
- gscheites Material kaufen (seewasserfest, vibrationsfest, u.ä.) und
den endgültigen Kühler fräsen,
- Gewindeloch in den Kopfdeckel bohren/fräsen,
- Öldruckleitungen beim örtlichen Hydraulikfachmann anfertigen lassen.
Aufwendig. Für DIY-Öldruckleitungen sollte auch...

https://www.telgesparts.de/fittings-racing-c-5343_6442_6444.html
http://www.mqmoto.it/wp-content/uploads/2015/04/Catalogo-Allegri-Tubazioni-freno.pdf

... geeignet sein, wenn Dir die lichte Weite der Stahlflexschläuche
zusagt.
Post by Ralf Kiefer
- 2kg Motivation :-)
Die stinkende Geldsau _läßt_ einfach schrauben. Von Motortechnik habe
ich nicht den blassesten Dunst - und warum all die Fehler nachmachen,
die der Frauenschuh schon längst gelöst hat? Bei ausufernder Langeweile
kann ich mich immer noch der maladen WR250X widmen, die mit
irgendwelchen obskuren Fehlercodes nicht starten will. Kupferwurm oder
Motorsteuergerät.

Ciao,
Volker
Ralf Kiefer
2022-05-24 11:18:30 UTC
Permalink
Moin!

Vorweg die "einfachen" Punkte, der Rest später.
Post by Volker Bartheld
Also zunächst mal hat der wheelisierende Großstadtendurist kein feuchtes
Rahmenrohr, sondern eine 1998er KTM 620 Sempre Competizione.
Ja, stimmt, da war was. U.a. systemischer Ölmengenmangel ;-)
Post by Volker Bartheld
Vielleicht hat auch https://www.kuehlerschneider.de/ ein paar Ideen, die
fertigen Kühler auf Maß.
Heute ist die eigene CNC-Maschine gefragt. Ok, nicht bei mir, aber wozu
gibt's so was wie ein Fablab? :-) Die leisten sich gemeinsam ein Gerät,
das ich mir nicht in den Keller stellen könnte.


Wenn Du was Fertiges möchtest, was Kleines gibt's auch bei ABP.
Post by Volker Bartheld
Dann gibt der wheelisierende Großstadtendurist kund, daß sich sein
Anti-StVO-Tool derzeit zur Motorrevision bei ebendiesem
https://frauenschuh-tuning.at/ zur Motorrevisionen befindet.
Ui. Dein Auftrag: mach mir 135PS rein! ;-)
Post by Volker Bartheld
Der Sepp
ist super und man muß ja nicht unbedingt warten, bis der
Serien(guß)kolben nach fast 80Mm dann doch auseinanderfliegt und vom
Material nichts mehr zu retten ist. Die Order war explizit
"KTM-Werkspfusch beseitigen", ich bin gespannt, in welchen
Arbeitsschritten das genau besteht.
Ein CP-Kolben? Den halte ich für gut, auch wenn meiner nur 1500km
gehalten hat, was ihm allerdings nicht anzulasten war. So einer kommt
wieder rein.

Läßt Du die Kurbelwelle an den neuen Kolben anpassen?
Post by Volker Bartheld
Ich glaub, da bist Du nicht der Erste.
Eben. KTM hatte das 1990 selbst im Programm.
Post by Volker Bartheld
Dieses Gestrüpp von Schläuchen, Drähten und Armaturen, das KTM ein
"Motorrad" nennt, hatte er sowieso nie so recht liebgewonnen.
*hüstel* Die geringe Anzahl an Gehölz-und Unterholz-Einfädelhilfen halte
ich für einen Vorteil gegenüber vielen anderen Pseudo-Enduros. Meine hat
halt noch den riesigen Motorschutz mit den Werkzeugfächern um den Motor
rum. Da sehe ich das etwas entspannter, insbesondere solche
"Kleinigkeiten" wie die tiefliegende Benzinpumpe. Dafür lebe ich damit,
daß ich im Unterholz eine Schneise hinterlasse, die einer GS zur Ehre
gereicht ;-)
Post by Volker Bartheld
Post by Ralf Kiefer
Am Deckel von meinem Motor liegt die Materialstärke zwischen 6,0 und
7,5mm, genauer habe ich noch nicht "geschätzt". Reichen 6mm Gewindelänge
für ein M8*1,0-(Fein-)Gewinde einer Hohlschraube?
Ist das nun die Variante mit Ansatz oder der Highflow ohne? 7mm Fleisch
für M8*1.0 liegt schon nahe an der Mindesteinschraubtiefe für Alu
Mein Motor ist ein 1999er mit 625ccm, also ein 640er mit Dellorto. Der
hat den Gewindeansatz im Guß.
Post by Volker Bartheld
würde ich jetzt aber speziell bei Feingewinde nicht übermäßig kritisch
sehen, da kommen maximal 30Nm drauf, eher weniger.
Da kommt eine Hohlschraube rein. Die angeschlossene Leitung ist
drucklos.
Post by Volker Bartheld
Post by Ralf Kiefer
Zu beachten ist, daß die Nockenwelle sehr knapp drunter dreht, d.h. daß
ein Überstand der reingedrehten Schraube unschöne Geräusche erzeugt.
Jup. Normale Hohlschrauben werden da eher nicht passen
Sollten! Der wichtige Punkt ist der, daß ich vorher alles ausmesse und
mir dann einen ganz großen Zettel in die Werkstatt hänge, daß z.B. die
Kupferdichtscheiben an dieser Stelle welche mit 1,5mm sein müssen. Oder
so.
Post by Volker Bartheld
Post by Ralf Kiefer
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Bub verstanden hat, wie der
Ölkreislauf vom LC4-Motor funktioniert.
Das weiß ich auch nicht. Er zweigt sich halt ein bisserl was vom Saft
ab, Brustrohr - oder beim kleinen Ölkreislauf - Mikroölfilter.
Er reduziert Öldruck und -menge. Das halte ich für kritisch bei niederen
Drehzahlen. Andrerseits holt er nur einen recht kleinen Anteil aus der
zur Verfügung stehenden Fördermenge. Die Ölspritzdüse hat, sofern der
Motor nur eine hat, 0,8mm Durchmesser, die Düse beim Kurbelwellenstumpf
hat 1,5mm. "Der Bub" redet von seiner 35er Düse. Ob diese metrischen
Angaben folgt oder eine Phantasiebezeichnung wie aus der Dellorto-Welt
(AFAIK) ist, ist mir nicht bekannt. Da stellt sich die Frage, ob sich
der Aufwand für eine geringe Ölmenge rentiert.

Mein anderer Kritikpunkt an diesem Vorgehen ist seine Idee mit dem
Rückschlagventil oder dem "Wasserhahn" in der Leitung, damit bei
stehendem Motor keine Luft ins Rahmenrohr strömen kann, um das Öl
abfließen zu lassen. Die KTM-Konstruktion im Rahmenrohr ist gar nicht
dumm :-) Die verhindert genau das: ein vollständiges Leerlaufen des
Rohrs ohne Öldruck. Ein bißchen was, geschätzt die oberen 3cm vom
Rahmenrohr, werden durch die neu dazugekommene "undichte" Stelle
leerlaufen und zwar in die Kurbelkammer. Das halte ich wiederum für
nicht so kritisch, denn beim Start vom Motor wird es zunächst keinen
Öldruck auf den Düsen geben und somit bekommt das untere Pleuellager
keine durchfließende Ölmenge, bis das Luftpolster aus dem Rahmenrohr
entwichen ist. Aber stattdessen panscht die Kurbelwelle auf den ersten
Umdrehungen durch die Öllache am Grund der Kurbelkammer und verteilt
diese in Form von Ölnebel an die Zylinderwand (und somit
Kurbelwellenlager) sowie fürs untere Pleuellager.

Das Rahmenrohr interessiert Dich mit Deiner Ölmengenspar-LC4 nicht ;-)
Dieser Ölkreislauf hat auch nicht das Problem mit Luftblasen, die das
Öldruckgeschehen beeinflussen.

Dein Motor möchte einfach nur ein bißchen Öl abgezweigt bekommen, um es
in den Zylinderkopf zu fördern.

BTW meine erste Idee dazu war eine dritte Ölpumpe dranzubasteln, die
genau das macht. Unten aus dem Sumpf rauspumpen, oben in den Kopf rein.
Mein Gedanke ging in Richtung elektrischer Pumpe.
Post by Volker Bartheld
Es sei übrigens auch noch die Frage erlaubt, was die untere/erste
Ölpumpe tut, wenn das Motorrad auf dem Hinterrad steht. Ob da überhaupt
noch genug durch den Siebkäfig angesaugt wird?
Die Pumpe saugt recht schnell Luft an, IMHO [1]. Ich hab's bisher nicht
anhand von Motorfotos abgeschätzt ab welchem Winkel vom Mopped das
ungefähr passiert.

Mit der Luft befüllt die Pumpe den unteren Ölfilter und weiter den Rest
vom Kreislauf. Wenn sie wieder Öl ansaugen kann, dann komprimiert sie
zuerst die Luft im Kreislauf auf den gerade anliegenden Öldruck,
weswegen an den Düsen immer noch zu wenig Öl ankommt. Zudem dürften im
unteren Ölfilter noch ein Weilchen Luftblasen sein, bis die irgendwann
den tieferliegenden Auslaß passieren, z.B. in Schräglage.

Was auch klar ist: wenn's Mopped mit erhobenem Vorderrad betrieben wird,
taucht die Steuerkette nicht mehr in den nicht mehr vorhandenen Ölsumpf
ein und befördert somit nichts mehr zum Ventiltrieb. Von Showfahrern,
die ihren Motor recht viel in untypischen Lagen betreiben, hörte ich,
daß sie mehr Öl einfüllen, damit die Ölpumpe noch was abbekommt. Die
benutzen den Motor dann allerdings nicht zum zügigen Fahren in
Normallage.


[1] Die ersten 620er Duke hatten Öldruckwarnlampen. KTM hat die ziemlich
schnell aus der Ausstattungsliste gestrichen, weil sie die Fahrer
verunsichert haben. War zu häufig an.
Post by Volker Bartheld
Da bin ich gespannt, was mir der Sepp da einbaut.
Er wird Dir einbauen, was Du bestellst und was Du bezahlst. Wenn Du 70PS
haben möchtest, dann diese. Oder 120PS, dann diese. Wird nur etwas
teurer :-)

Das ist z.B. eine Frauenschuh-LC4. Ich nehme an, daß der Ölkühler von
dort kommt:
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So kann das Kurbelgehäuse nach Frauenschuh-Bearbeitung angeblich
aussehen (Foto aus einem Forum):
<Loading Image...>

Erkennbar ist der etwas brachiale Ansatz den Ölbohrungen zu den
Kurbelwellenlagern etwas mehr Menge zuzuführen, erkennbar auch die
andere Ölspritzdüse.

So kann ein Frauenschuh-Motor nach der Bearbeitung untenrum aussehen:
<Loading Image...>

Mir fehlt die Phantasie für die Bedeutung aller Schrauben.


Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2022-05-24 14:21:43 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Volker Bartheld
Da bin ich gespannt, was mir der Sepp da einbaut.
Er wird Dir einbauen, was Du bestellst und was Du bezahlst. Wenn Du 70PS
haben möchtest, dann diese. Oder 120PS, dann diese. Wird nur etwas
teurer :-)
... um den KTM-Werkspfusch zu beheben. Wenn ich 70-100-120PS haben
wollte, würd ich mir ein anderes Murl kaufen. Man bringt einem Schwein
ja auch nicht das Fliegen bei.
Post by Ralf Kiefer
So kann das Kurbelgehäuse nach Frauenschuh-Bearbeitung angeblich
<http://www.ralf-kiefer.de/KTM/LC4/Frauenschuh_Kurbelgehaeuse.JPG>
Auf was immer ich da nun achten muß. Wenns hält, dann hälts.
Post by Ralf Kiefer
Erkennbar ist der etwas brachiale Ansatz den Ölbohrungen zu den
Kurbelwellenlagern etwas mehr Menge zuzuführen, erkennbar auch die
andere Ölspritzdüse.
Ah. OK. Da mit dem Senker/Kegelfräser reinzufahren wäre... Äh.
Post by Ralf Kiefer
<http://www.ralf-kiefer.de/KTM/LC4/Frauenschuh_Oelschrauben.jpg>
Bei mir hoffentlich ohne all den Rost und die rundgefickten
Innensechskante.
Post by Ralf Kiefer
Mir fehlt die Phantasie für die Bedeutung aller Schrauben.
Mir auch. In diesem Fall würde ich mir rote Punkte auf die Schrauben
machen, die man zum Ölwechsel öffnen muß.

Ciao,
Volker
Ralf Kiefer
2022-05-24 16:44:49 UTC
Permalink
N'Abend!

Der Rest ... :-)
Post by Volker Bartheld
Dann wäre noch zu erwähnen, daß die selige Honda XR400R als das
gegenüber der XR600R technisch fortgeschrittenere Krad über einen
Ölkühler am Lenkkopf verfügte, evtl. gibt es auch im Aftermarket
irgendwelche Nachbauten, da das Original nur noch gebraucht erhältlich,
Wenn man was selber entwerfen kann, dann hat das den Vorteil, daß man
das paßgenau macht. Die Honda-Lösung ist 'ne gute Idee für ein Mopped,
das keinen Rallye-Vorbau hat.

KTM stattete mehrere Generationen von Rallye-Moppeds mit Ölkühlern aus,
die meisten waren ganz vorne im Schutz der Verkleidung und meistens als
Lamellenkonstruktion aus der konzerneigenen Kühlermanufaktur.

Mir ist eine solche Lösung, dort wo ich sie einbauen muß, zu empfindlich
gegen Steinschlag. Daher nahm ich als Vorbilder die aus dem vollen
Alublock gefräßten Varianten von ABP, Frauenschuh und noch ein paar
anderen.

Außerdem war's sogar ganz anregend zu überlegen, wie man mit möglichst
wenig Bohrungen die gewünschte Funktion ins Material bringt. Das ist wie
Tetris und Sokoban in einem ;-)


Zum gesuchten Öldruckventil: Es wäre ganz nett, wenn ich irgendwie Daten
bekäme und diese sogar passen. Ich brauche ja "nur" den Druck, bei dem
sie öffnen.
https://www.lott.de/de/i1364954
Ok, bei dem steht 0,4bar dabei, also unpassend. Aber als Bauform
verwendbar.

Von der Bauform her wäre so einer auch ganz nett:
https://www.lott.de/de/i768855

Mechanisch etwas groß und mit 7,5bar nicht geeignet:
https://www.lott.de/de/i777284

Also suchen ...

BTW auf der Suchliste stehen weiterhin zwei kleine Öldruckschalter, die
unter 0,5-0,8bar und über 3,5bar schließen. So viele Kontrollämpchen
will ich mir gönnen :-)
Post by Volker Bartheld
Post by Ralf Kiefer
Am Deckel von meinem Motor liegt die Materialstärke zwischen 6,0 und
7,5mm, genauer habe ich noch nicht "geschätzt". Reichen 6mm Gewindelänge
für ein M8*1,0-(Fein-)Gewinde einer Hohlschraube?
Ist das nun die Variante mit Ansatz oder der Highflow ohne? 7mm Fleisch
für M8*1.0 liegt schon nahe an der Mindesteinschraubtiefe für Alu
https://www.ing-hanke.de/know-how/...
, würde ich jetzt aber speziell bei Feingewinde nicht übermäßig kritisch
sehen, da kommen maximal 30Nm drauf, eher weniger. Sind ja nicht die
ZF/TRW/Lucas-Bremssättel für meinen olympischen Alptraum...
Mein erstes Problem als Maschinenbaulaie: ich kenne mich nicht mit den
Materialien aus, ich kenne schon mal gar nicht das Material vom
KTM-Zylinderkopfdeckel. "Leichtmetallguß" ist vielleicht doch ein
bißchen wenig.

Aber ich orientiere mich an dem, was KTM sonst baut: ich nehme die
Hohlschrauben von KTM. Die sind verfügbar und gar nicht mal teuer,
AFAIR. Zu denen gibt KTM für die eigenen Motorgehäuse Drehmomentvorgaben
von 10Nm für die M8*1 und 15Nm für die M10*1.

Hier übrigens ein Foto vom alten HQV-Kopf:
<Loading Image...>
Post by Volker Bartheld
Aufwendig. Für DIY-Öldruckleitungen sollte auch...
https://www.telgesparts.de/fittings-racing-c-5343_6442_6444.html
http://www.mqmoto.it/wp-content/uploads/2015/04/...
... geeignet sein, wenn Dir die lichte Weite der Stahlflexschläuche
zusagt.
An dieser Stelle wollte ich eher nicht sparen, sondern es mir bequem
machen. Mein "Beratungstermin" beim Hydraulikexperte ergab, daß ich für
die zusätzlichen Schläuche nicht viel mehr als 100EUR zahlen müsse.
Ausreichend Auswahl an Anschlußstücken und Teflon-Sonstwas-Schlauch
(allerdings ohne Metallgeflecht außenrum) mit Biegeradius von
erstaunlich wenigen cm, bis 240Grad und druckfest (4bar sind beim
Hydraulikexperte quasi Atemluftdruck ;-) ). Ich solle per Mail die Maße
durchgeben: Fittingart, Schlauchart und Länge jeweils mittig gemessen
zwischen den "Ösen", dies mm-genau. Meist könne ich solch einen
Kleinauftrag ein paar Stunden später abholen, spätestens am nächsten
Tag. Der Laden ist 20km entfernt und liegt fast auf dem Weg zum
KTM-Schrauber. Was will ich mehr?

Ich fragte allerdings vor chinesischem Handelskrieg, ebensolcher Pest
und bevor solche Schläuche nur noch schweren Friedensmaschinen
vorbehalten blieben. Insofern könnte sich der Preis verdoppelt haben und
die Lieferzeit auf "Ende der Spezialoperation" terminiert werden. Heute
ist alles anders ...


Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Matthias Kohrs
2022-05-28 06:02:50 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Experten-Urteil: Top - oder Flop?
Wie groß ist denn so eine 35er Düse?

Grundsätzlich ist Öl an Schmierstellen natürlich meistens eine gute Idee.

Mir kommt das aber eher vor wie ein Tropföler, der zwischen die Nocken
kleckert, solange Öldruck da ist; und wenn keiner mehr da ist, eh nicht.
Auf dem Zylinderkopf sind diverse Ölbäder ausgeformt (nehme ich stark
an), in denen sich das Geklecker sammeln soll, und bei starker Steigung
laufen die leer bzw. der Inhalt woanders hin, mit oder ohne Zusatzdüse.

Deswegen ein Loch in den Deckel bohren... naja. Ich worde die Schraube
da übrigens höchstens mit 10Nm anziehen. Nein, würde ich nicht, ich
würd's lassen.

CYA! Matthias
Volker Bartheld
2022-05-30 06:50:27 UTC
Permalink
Post by Matthias Kohrs
Post by Volker Bartheld
Experten-Urteil: Top - oder Flop?
Wie groß ist denn so eine 35er Düse?
Ist bei Dellorto nicht näher spezifiziert, also eher ein Phantasiewert.
Eine 195er Hauptdüse dürfte aber schon mehr als 1.5mm Bohrungsdurchmesser
haben, eine 35er Leerlaufdüse hat bestenfalls ein paar Zehntel.
Post by Matthias Kohrs
Mir kommt das aber eher vor wie ein Tropföler, der zwischen die Nocken
kleckert, solange Öldruck da ist
Das "schwitzt" halt da ein bisserl hoch. Wenn ich die Leitung vom
Mikroölfilter ("Klorolle") zum Motorgehäuse öffne, dann ist das auch nicht
gerade eine sprudelnde Fontäne. Der Mikroölfilter wäre Teil 5 in Abbildung
Loading Image... auf
https://bartheld.net/ktm/ktm_oel.shtml.

Der Bub möchte - wenn ich das richtig verstehe - von Teil 3 (Ölpumpe 1)
oder dem äquivalenten Anschluß am Rahmenbrustrohr noch eine Leitung
abzweigen und an Teil 10 anflanschen. Teil 2 ist die Bypassbohrung, von
der Ralf eingangs sprach, an die bzw. das von dort umgeleitete Öl ist aber
nicht so leicht ranzukommen. In der Umgebung von Teil 1 ganz unten am
Block sitzt ein Drahtsiebfilter, dort saugt Pumpe 1 das Öl an. Wenn ich
mir die Markierungen am Ölpeilstab so ansehe, dann ist da ab einem Winkel
von 45° wenig bis gar nichts mehr.

Selbst der Umbau von 21" auf 17" hat - falls das Motorrad auf dem
Enduro-Hauptständer steht - soviel Einfluß, daß man den Kreislauf
überfüllt, wenn man bis zur MAX-Markierung des Enduropeilstabs geht. Ist
ja auch direkt einsichtig: Von 21" auf 17" geht die Front
(21-17)/2*25.4mm=50mm herunter, das Heck hingegen (18-17)/2*25.4mm=13mm.
Und das sind - am Boden und gemessen auf den Radstand von ~1500mm -
höchstens zwei Grad.
Post by Matthias Kohrs
Auf dem Zylinderkopf sind diverse Ölbäder ausgeformt (nehme ich stark
an), in denen sich das Geklecker sammeln soll, und bei starker Steigung
laufen die leer bzw. der Inhalt woanders hin, mit oder ohne Zusatzdüse.
Vermutlich. KTM war sich in der Vergangenheit eh nie so besonders sicher,
was man mit dem Ventiltrieb anfangen soll. Erst gabs da offene Lager
für die Nockenwelle, dann 2RS. Hätte man vielleicht nicht die 2ct
günstigeren FAG/INA aus der Türkei einbauen sollen (mit denen ich unten in
den Radnaben soviel Spaß hatte), sondern was von SKF, dann hätte
vermutlich beides gehalten. Unterm Strich geht es hier um die Nocken
selbst, die Schlepphepel bzw. deren Lagerungen und Reibpaarungen. Und da
weiß das zusätzliche Tröpferl von oben m. M. n. halt auch nicht, wo es
hinsoll.
Post by Matthias Kohrs
Deswegen ein Loch in den Deckel bohren... naja. Ich worde die Schraube
da übrigens höchstens mit 10Nm anziehen. Nein, würde ich nicht, ich
würd's lassen.
Sehe ich auch so. Zumindest ist es nicht der heilige Gral, als den der Bub
das verkauft.

Ciao,
Volker
Ralf Kiefer
2022-05-30 08:10:37 UTC
Permalink
Moin!

Wenn ich das der technisch fehlerfreien Darstellung folgend korrigieren
darf ... :-)
Post by Volker Bartheld
Der Bub möchte - wenn ich das richtig verstehe - von Teil 3 (Ölpumpe 1)
Teil 1, denn Teil 3 ist der (Grob-)Ölfilter.
Post by Volker Bartheld
Teil 2 ist die Bypassbohrung
Diesen Begriff habe ich noch nie verstanden. Dieses Teil ist ein
Öldruckbegrenzer. Der öffnet den Druckteil des Ölkreislaufs ab dem durch
die Feder vorgebenene Wert und leitet das darüber hinausgehende Öl
zurück in den Sumpf.
Post by Volker Bartheld
Wenn ich
mir die Markierungen am Ölpeilstab so ansehe, dann ist da ab einem Winkel
von 45° wenig bis gar nichts mehr.
ACK. Und statisch. Im laufenden Betrieb schwappt das Öl im Sumpf noch
ein bißchen hin und her, wg. Schräglage oder Beschleunigung.
Darüberhinaus sammelt sich im Kurbelgehäuse beim anhaltenden Betrieb in
derartiger Schräglage Öl, das dort nicht von Ölpumpe 2 abgesaugt wird,
d.h. das gelangt nicht in den Sumpf. Ok, es wird mit steigendem WInkel
auch kein weiteres im Sumpf abgepumpt und in die Kurbelkammer
transportiert, weil die Ansaugöffnung von Ölpumpe 1 nur noch Ölnebel,
also eher Luft ansaugen kann.
Post by Volker Bartheld
Post by Matthias Kohrs
Deswegen ein Loch in den Deckel bohren... naja. Ich worde die Schraube
da übrigens höchstens mit 10Nm anziehen. Nein, würde ich nicht, ich
würd's lassen.
Sehe ich auch so. Zumindest ist es nicht der heilige Gral, als den der Bub
das verkauft.
Noch ein Gedanke dazu: 1982 baute Laszlo Peres seinen sogenannten
Dreitakt-Motor. Dessen Zylinderkopf hatte Ähnlichkeiten mit dem
LC4-Kopf: eine Nockenwelle und Kipphebel, keine Öldruckleitung,
stattdessen als Schmierung im Zylinderkopf durchgeleitet einen Teil des
Gemischs für den Brennraum, Zweitaktgemisch 1:40. Das reichte. Der Motor
blieb etliche Jahre ungeöffnet und wurde engagiert hauptsächlich bei
Geländesportwettbewerben bewegt. Das Drehzahlniveau war vergleichbar zum
LC4-Serienmotor, also bis rund 8000/min.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Matthias Kohrs
2022-06-01 05:28:29 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Matthias Kohrs
Auf dem Zylinderkopf sind diverse Ölbäder ausgeformt (nehme ich stark
an), in denen sich das Geklecker sammeln soll, und bei starker Steigung
laufen die leer bzw. der Inhalt woanders hin, mit oder ohne Zusatzdüse.
Vermutlich. KTM war sich in der Vergangenheit eh nie so besonders sicher,
was man mit dem Ventiltrieb anfangen soll. Erst gabs da offene Lager
für die Nockenwelle, dann 2RS. Hätte man vielleicht nicht die 2ct
günstigeren FAG/INA aus der Türkei einbauen sollen (mit denen ich unten in
den Radnaben soviel Spaß hatte), sondern was von SKF, dann hätte
vermutlich beides gehalten. Unterm Strich geht es hier um die Nocken
selbst, die Schlepphepel bzw. deren Lagerungen und Reibpaarungen. Und da
weiß das zusätzliche Tröpferl von oben m. M. n. halt auch nicht, wo es
hinsoll.
Das Tröpferl fällt bei aufrechtem Motorrad auf die Nockenwelle und wird
von dieser unverzüglich abgeschleudert. Ob das ein zielgerichteter
Ölstrahl ist, wage ich angesichts der Form der rückwärts eingebauten
Düse zu bezweifeln.

Ich vergleiche mal wieder mit dem einzigen, was ich kenne (SR500), und
überlasse es interessierten Machinenbaustudenten (die hier leider
wahrscheinlich nicht mitlesen), auszurechnen, wieviel Vergleichbarkeit
es hier überhaupt gibt: Höhere Drehzahl vs. mehr Umfang der Nockenwelle,
zwei kleinere Ventile pro Kipphebel vs. je ein großes... was auch immer.

Bei der XT und SR500 gab's von Anfang an eine Ölleitung zum Kopf und
kaputte Nockenwellen. Die Ölleitung wurde vom Zylinderkopfdeckel zur
Einlaßkipphebelwelle verlegt und mit der zweiten Modellgeneration zur
Auslasskipphebelwelle (oder mit Wunderlich's doppelter Direktschmierung
an beide), und ab da gab*s keine Probleme mehr.

Was lernen wir daraus? Nicht viel, denn mit dem Modellwechsel wurden
auch eine anders gehärtete Nockenwelle und Kipphebel mit aufgelöteter
Hartmetall-Lauffläche verbaut (vorher hartverchromt). Beide wurden auch
bevorzugt als Ersatzteile in ältere Motoren eingebaut. Es wurde ein Fall
bekannt von einem, der schnell vor dem Urlaub noch die Steigleitung
dichtlötete, dann nach Spanien und zurück fuhr und hinterher
feststellte, daß er die Ölleitung tatsächlich dichtgelötet hatte; nicht
nur, daß kein Öl mehr raussabberte, es lief auch keins mehr durch.
Folgeschäden = 0.

Gut, der ist jetzt nicht auf dem Hinterrad nach Spanien gefahren. Die
Entwicklungsingenieure haben in weiser Vorausicht dafür gesorgt, daß der
Wheelie im Leben einer SR500 nur höchst ausnahmsweise vorkommt.

CYA! Matthias
Volker Bartheld
2022-06-01 06:16:03 UTC
Permalink
Post by Matthias Kohrs
Post by Volker Bartheld
Auf dem Zylinderkopf sind diverse Ölbäder ausgeformt [...], in denen
sich das Geklecker sammeln soll, und bei starker Steigung laufen
die leer bzw. der Inhalt woanders hin, mit oder ohne Zusatzdüse.
KTM war sich in der Vergangenheit eh nie so besonders sicher,
was man mit dem Ventiltrieb anfangen soll. Erst gabs da offene Lager
für die Nockenwelle, dann 2RS. [...] Unterm Strich geht es hier um die Nocken
selbst, die Schlepphepel bzw. deren Lagerungen und Reibpaarungen. Und da
weiß das zusätzliche Tröpferl von oben m. M. n. halt auch nicht, wo es
hinsoll.
Das Tröpferl fällt bei aufrechtem Motorrad auf die Nockenwelle und wird
von dieser unverzüglich abgeschleudert.
Genau.
Post by Matthias Kohrs
Ich vergleiche mal wieder mit dem einzigen, was ich kenne (SR500) [...]
Bei der XT und SR500 gab's von Anfang an eine Ölleitung zum Kopf und
kaputte Nockenwellen.
Bin längere Zeit die XR600R gefahren. Luftgekühltes
Honda-RFVC-Vierventiltriebwerk, schon zum Zeitpunkt der Anschaffung
1994 ein anachronistisches Konzept mit notorisch überhitztem Öl und
herausgefordertem Ventiltrieb. Sehr häufig riefige
Nockenwellen(-lager), frittierte Ventilschaftdichtungen, durchgeblasene
Zylinderkopfdichtungen und massiver Ölverbrauch. Ich kann mich noch
sehr lebhaft erinnern, als ich versuchte, dem zweirädrigen Stadtbus
etwas Gutes zu tun und vollsynthetisches 5W50 eingefüllt habe. Von
München Zentrum bis Ottobrunn waren es dann schon 250ml weniger.

Allergische Abstoßungsreaktion.

Der Motor hat übrigens eine außenliegende Ölsteigleitung zum
Ventiltrieb. Ob die die Nockenwelle von innen befüllt oder einfach nur
irgendwo in die Nähe pinkelt, weiß ich nicht. Was ich weiß ist, daß
diese Steigleitung bei jedem Ölwechsel entlüftet werden will und wenn
Du irgendwie Wasser über die Kurbelgehäuseentlüftung (die IIRC nicht
mit einem Rückschlagventil ausgestattet war) kriegst, ist die über die
Steigleitung hochgepumpte Mayonnaise gar nicht gut. Ein kapitaler
Motorschaden bei der XR600R vom Spezl legt darüber eindrucksvoll
Zeugnis ab.

Mir war die Geschichte mit dem angeschweißten Alurahmenheckerl, der
schwindsüchtigen Elektrik, den laschen Fußrasten, den enormen
Motoröltemperaturen, der Eintragung im Fahrzeugschein (sinngemäß
"Importeur Honda XYZ Kiefersfelden, entspricht schon so irgendwie der
StVZO") die jedem Bullen das "GRAUIMPORT!!!111einself" quasi schon ins
Gesicht schrie und der mangelnden Liebe, die man seitens Honda diesem
"Wettbewerbsfahrzeug" auch in puncto Ersatteilpreise entgegenbrachte,
irgendwann zu heikel.

Deswegen kam das Dingens trotz Supertrapp-Leiro-Abgasanlage und
Mikuni-Flachmann (der serienmäßige Keihin PD 39 ist auch nochmal so ein
Thema!) prontissimo weg und ich kaufte mir die leichteste, fieseste,
stärkste, härteste Hardenduro, die man ohne eine Niere herzugeben oder
die zwingende Notwendigkeit eines Petzi-Spenders für Kurbelwellenlager
kriegen konnte:

Die 1998er KTM 620 Supercompetition. Der Rest ist Geschichte, das Murl
erfreut sich derzeit einer Präventivwartung bei
https://frauenschuh-tuning.at/, ohne je einen nennenswerten
(Motor)Schaden erlebt zu haben und mit dem bis ca. 75Mm gefahrenen
Gußkolben der Erstausrüstung.

Der Sepp strafte mich anläßlich dieser Geschichte mit vorwurfsvollen
Blicken ("Wanns da an der Kantn den Kolbn zreißt, dann is ois hi!"),
damit muß ich leben und werde berichten, was man in den Innereien des
LC4-Trieblings an Überraschungen fand.
Post by Matthias Kohrs
Die Ölleitung wurde vom Zylinderkopfdeckel zur Einlaßkipphebelwelle
verlegt und mit der zweiten Modellgeneration zur
Auslasskipphebelwelle (oder mit Wunderlich's doppelter
Direktschmierung an beide), und ab da gab*s keine Probleme mehr.
Die (relativ) neuzeitlichen Motorräder unter meinen Fittichen haben eine
innenliegende Schmierung des Ventiltriebs. Dabei handelt es sich um
eine 2000er Yamaha YZ426F, eine 2008er Suzuki RMZ450K8 und die 2009er
Yamaha WR250X. Alle sind im Ventiltrieb nach z. T. deutlich mehr als
200 Betriebsstunden in durchaus ambitionierter Gangart noch ziemlich
jungfräulich.

Ich habe Fotos der YZ426F, die ich nach acht Jahren nicht ohne
Motorinspektion an meinen Spezl verkaufen wollte. Da kam der Kopf
runter, neue Kolbenringe drauf und der Ventiltrieb wurde penibel
angeschaut. Außer ein bisserl Ölkohle am Kolben gabs keine weiteren
Auffälligkeiten, großartiger Verschleiß an den fünf(!) Tassenstößeln,
Shims, Ventilen oder -sitzen war nicht zu finden.

Die Karre kriegte also neue Dämmwolle im Auspuff, neue Plastics,
gescheite Fußrasten mit Madenschrauben als Antirutschpins, einen
konifizierten Renthal-Lenker ohne Mittelstrebe, neue Bremshydraulik
vorne (die notorisch schwammig Akebono-Pumpe ist der letzte Dreck!),
den Krümmer poliert, den (CroMo-)Rahmen neu lackiert nebst Gabelservice
(Tuning 2) von http://franzracing.de und verbreitet mit ihrem markanten
Stimmchen weiterhin Angst und Schrecken auf den MX-Pisten.
Post by Matthias Kohrs
Was lernen wir daraus? Nicht viel, denn mit dem Modellwechsel wurden
auch eine anders gehärtete Nockenwelle und Kipphebel mit aufgelöteter
Hartmetall-Lauffläche verbaut (vorher hartverchromt). Beide wurden auch
bevorzugt als Ersatzteile in ältere Motoren eingebaut.
Vermutlich die Verlegung der Schmierstellen also reines Schlangenöl.
Post by Matthias Kohrs
Es wurde ein Fall bekannt von einem, der schnell vor dem Urlaub noch
die Steigleitung dichtlötete, dann nach Spanien und zurück fuhr und
hinterher feststellte, daß er die Ölleitung tatsächlich dichtgelötet
hatte; nicht nur, daß kein Öl mehr raussabberte, es lief auch keins
mehr durch. Folgeschäden = 0.
*wieher*
Post by Matthias Kohrs
Gut, der ist jetzt nicht auf dem Hinterrad nach Spanien gefahren. Die
Entwicklungsingenieure haben in weiser Vorausicht dafür gesorgt, daß der
Wheelie im Leben einer SR500 nur höchst ausnahmsweise vorkommt.
"unfreiwillig" war das Wort, das Du vergessen hattest. Wheelies gehen
mit etwas Geschick bei annähernd jedem Zweirad, mit Ausnahme
kardangetriebener BMWs, wie jeder weiß und sich zwanglos überlegen kann.
Da fällt der Fahrer wegen Verzerrung im Raum-Zeit-Kontinuum die von
diesem Gravitationsobjekt ausgeht, sofort seitlich um.

Volker
Frank Kemper
2022-06-01 20:07:25 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Wheelies gehen
mit etwas Geschick bei annähernd jedem Zweirad, mit Ausnahme
kardangetriebener BMWs, wie jeder weiß und sich zwanglos überlegen kann.
Da fällt der Fahrer wegen Verzerrung im Raum-Zeit-Kontinuum die von
diesem Gravitationsobjekt ausgeht, sofort seitlich um.
Nein, das sind Urban Legends. In Wahrheit ziehen BMW-Boxerpiloten keine
Wheelies, weil es präpotent aussieht und weil man mit Vorderrad am Boden
schneller ist. Aerodynamik, weißt du...

Bei mir gibt noch einen dritten Grund: Ich bin zu dick und zu alt für so'n
Scheiß.

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
Ralf Kiefer
2022-06-01 22:02:37 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
In Wahrheit ziehen BMW-Boxerpiloten keine
Wheelies, weil es präpotent aussieht
Auf deutsch: die kriegen gar nichts mehr hoch ;-)
Post by Frank Kemper
Aerodynamik, weißt du...
Aerodynamik bei Moppeds mit seitlich angeflanschten Ikea-Küchen? Schon
klar ...
Post by Frank Kemper
Bei mir gibt noch einen dritten Grund: Ich bin zu dick und zu alt für so'n
Scheiß.
Und Stoppie geht nicht, weil BMW es nicht möchte.

Ich hab's eher so: wenn meine Moppeds nicht ab und zu den Bodenkontakt
vollständig aufgeben würden, wären sie spaßfrei und durch eine Dose zu
ersetzen.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2022-06-02 09:26:58 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Frank Kemper
In Wahrheit ziehen BMW-Boxerpiloten keine
Wheelies, weil es präpotent aussieht
Auf deutsch: die kriegen gar nichts mehr hoch ;-)
Ich finde im Gegenteil so einen Wheelie übrigens recht elegant. Also nicht
der peinliche Beschleunigungslupfer mit Motor am Begrenzer, sondern
materialschonend mit Kupplungseinsatz das Radl gehoben, moderat über die
2.-3.-4. Fahrstufe beschleunigt und dazwischen ein paar Spurwechsel mit
Schulterblick und Fahrtrichtungsanzeiger. Das macht in einer Stadt, wo man
am Kreisverwaltungsreferat zur Meldebescheinigung offenbar noch einen BMW
G29 M40i Gutschein dazukriegt, schon Eindruck.
Post by Ralf Kiefer
Post by Frank Kemper
Aerodynamik, weißt du...
Aerodynamik bei Moppeds mit seitlich angeflanschten Ikea-Küchen? Schon
klar ...
Der Sidewinder ist schon wieder out?
Post by Ralf Kiefer
Post by Frank Kemper
Bei mir gibt noch einen dritten Grund: Ich bin zu dick und zu alt für so'n
Scheiß.
Ich hab's eher so: wenn meine Moppeds nicht ab und zu den Bodenkontakt
vollständig aufgeben würden, wären sie spaßfrei und durch eine Dose zu
ersetzen.
Kann man so sagen. Immer, wenn ich motorisiert am öffentlichen
Straßenverkehr teilnehme, wird mir schlagartig klar, warum man sich am
Fahrerlebnisplatz mit Handydaddelei oder Surfen in den Sport-Plus-Menüs
bei Laune halten muß.

Volker
MatV
2022-06-03 01:49:13 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
Post by Matthias Kohrs
Wheelie im Leben einer SR500 nur höchst ausnahmsweise vorkommt.
"unfreiwillig" war das Wort, das Du vergessen hattest. Wheelies gehen
mit etwas Geschick bei annähernd jedem Zweirad, mit Ausnahme
kardangetriebener BMWs, wie jeder weiß und sich zwanglos überlegen kann.
Da fällt der Fahrer wegen Verzerrung im Raum-Zeit-Kontinuum die von
diesem Gravitationsobjekt ausgeht, sofort seitlich um.
Volker
Subjekt. Gravitationssubjekt, nicht -Objekt..... Schau dir einfach die Verzerrungen der Gravitationslinien im Raum-Zeitkontinuum drum hereum hat....UNd Vorsicht, nicht die Grenze des Schwarzschildtradius' übertreten...
Volker Bartheld
2022-06-03 05:13:53 UTC
Permalink
Post by MatV
Post by Volker Bartheld
Post by Matthias Kohrs
Wheelie im Leben einer SR500 nur höchst ausnahmsweise vorkommt.
"unfreiwillig" war das Wort, das Du vergessen hattest. Wheelies gehen
mit etwas Geschick bei annähernd jedem Zweirad, mit Ausnahme
kardangetriebener BMWs, wie jeder weiß und sich zwanglos überlegen kann.
Da fällt der Fahrer wegen Verzerrung im Raum-Zeit-Kontinuum die von
diesem Gravitationsobjekt ausgeht, sofort seitlich um.
Subjekt. Gravitationssubjekt, nicht -Objekt..... Schau dir einfach die
Verzerrungen der Gravitationslinien im Raum-Zeitkontinuum drum hereum
hat....Und Vorsicht, nicht die Grenze des Schwarzschildtradius'
übertreten...
Ah, Du meinst: "Einmal weißblauer Propeller, immer weißblauer
Propeller?". Allerdings scheint BMW inzwischen wenigstens das
Informationsparadox gelöst zu haben, denn aus deren Singularitäten
dringt eigentlich mehr Information nach draußen, als mir lieb ist.

Vol"What has been seen, cannot be made unseen!"ker

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Volker Bartheld
2022-06-03 05:27:04 UTC
Permalink
Post by MatV
Post by Volker Bartheld
Post by Matthias Kohrs
Wheelie im Leben einer SR500 nur höchst ausnahmsweise vorkommt.
"unfreiwillig" war das Wort, das Du vergessen hattest. Wheelies gehen
mit etwas Geschick bei annähernd jedem Zweirad, mit Ausnahme
kardangetriebener BMWs, wie jeder weiß und sich zwanglos überlegen kann.
Da fällt der Fahrer wegen Verzerrung im Raum-Zeit-Kontinuum die von
diesem Gravitationsobjekt ausgeht, sofort seitlich um.
Subjekt. Gravitationssubjekt, nicht -Objekt..... Schau dir einfach die
Verzerrungen der Gravitationslinien im Raum-Zeitkontinuum drum hereum
hat....Und Vorsicht, nicht die Grenze des Schwarzschildtradius'
übertreten...
Ah, Du meinst: "Einmal weißblauer Propeller, immer weißblauer
Propeller?". Allerdings scheint BMW inzwischen wenigstens das
Informationsparadox gelöst zu haben, denn aus deren Singularitäten
dringt eigentlich mehr Information nach draußen, als mir lieb ist.

Vol"What has been seen, cannot be made unseen!"ker

https://i.pinimg.com/originals/53/f1/35/53f1358d8695809ab6b8a9ff8798b404.jpg
https://i.pinimg.com/originals/50/bc/24/50bc24bc899ed260af980d0f8346e336.jpg
https://img1.motorradonline.de/image-fotoshowBig-5632153a-1391865.jpg
... und, natürlich, das Internet vergißt nicht:
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Frank Kemper
2022-06-03 07:03:56 UTC
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Volker Bartheld <***@bartheld.net> postete lustige Bilder von Herrn
Martin auf (und neben) seinem Kraftrad.
Post by Volker Bartheld
Vol"What has been seen, cannot be made unseen!"ker
Wenn du so viel Gepäck auf deine Ösi-Kantn draufpacken würdest, würde die
auch nicht mehr wheelen. Ob sie dann überhaupt noch fahren würde? Also,
meine Unschuld würde ich darauf nicht verwetten.

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
Ralf Kiefer
2022-06-03 11:05:25 UTC
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Post by Frank Kemper
Wenn du so viel Gepäck auf deine Ösi-Kantn draufpacken würdest, würde die
auch nicht mehr wheelen. Ob sie dann überhaupt noch fahren würde?
Ich erwähnte bereits ein Paar, das auf einer LC4 Adventure die Welt
umrundete, inkl. Anden über 5000m. Die hatten im Gegensatz zu jenem
Propeller-Poser [1] keine vierrädrigen Begleitfahrzeuge dabei.

Gruß, Ralf

[1] Ein Bekannter begegnete diesem Fotograf vor ungefähr 10Jahren im
australischen Outback. Der Fotograf saß am Steuer eines 4*4 mit einem
typischen australischen Offroad-Anhänger, darauf die 1200GS. Sinngemäße
Aussage: "ich geh ein paar hübsche Fotos da draußen machen".
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Frank Kemper
2022-06-03 11:20:39 UTC
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Post by Ralf Kiefer
[1] Ein Bekannter begegnete diesem Fotograf vor ungefähr 10Jahren im
australischen Outback. Der Fotograf saß am Steuer eines 4*4 mit einem
typischen australischen Offroad-Anhänger, darauf die 1200GS. Sinngemäße
Aussage: "ich geh ein paar hübsche Fotos da draußen machen".
Mag sein, dass er das heute so macht, man wird ja nicht jünger. Ich habe
mal vor 25 Jahren einen Vortrag von ihm gesehen, da erzählte er, er sei
zuerst mit dem Auto nach Afrika gefahren, habe dies aber aufgegeben und sei
aufs Motorrad umgestiegen, weil er da engeren Kontakt zu den Leuten gehabt
hätte? Stimmt das? Interessiert mich, ob es stimmt?

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
T.
2022-06-03 08:45:03 UTC
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Post by Volker Bartheld
Ah, Du meinst: "Einmal weißblauer Propeller, immer weißblauer
Propeller?". Allerdings scheint BMW inzwischen wenigstens das
eigentlich eher "Einmal weißblauer Propeller und nie wieder!", wobei
sich zumindest meine 800er GS im Vergleich zur vorherigen Transe nicht
sooo schlecht schlägt.

Trotzdem würde ich eine anständige Transe oder AffenTwin der GS wieder
vorziehen, darf eben nur nicht relevant mehr als 200kg wiegen.

Und sowieso warte ich auf ein Elektro-Mopped im "Formfaktor" einer AT
oder F800GS, aber bitte ca. 200kg, Reichweite "echte" 200km und als
Jahres-Mopped unter 10TEUR :-D
Post by Volker Bartheld
Vol"What has been seen, cannot be made unseen!"ker
Da muss mal jemand zum Frisör, Sonnenschutz wär' auch nicht schlecht und
ab und zu darf man ein Mopped auch putzen, zumindest die Scheinwerfer :-P
--
Gruesse,

Thorolf
Ralf Kiefer
2022-06-03 11:05:24 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
https://i.pinimg.com/originals/53/f1/35/53f1358d8695809ab6b8a9ff8798b404.jpg
Wenn ich mir dieses Foto anschaue, dann fürchte ich, daß der gute Mann
immer noch an dieser Stelle steht, denn vor seinem Vorderrad hat sich
ein für ihn unüberwindbares Hindernis aufgebaut.

Vielleicht hat er es geschafft, indem er den vorderen Teil des Fahrzeugs
vom Motor abgeschraubt hat, um es drüberzutragen, dann das hintere Teil
vom Motor abgeschraubt zum Drübertragen, und letztendlich den Motor mit
Hilfe eines AD/AC-Bergekrans drüberzuheben.

SCNR, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
MatV
2022-06-03 19:46:06 UTC
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Post by Volker Bartheld
Post by MatV
Subjekt. Gravitationssubjekt, nicht -Objekt..... Schau dir einfach die
Verzerrungen der Gravitationslinien im Raum-Zeitkontinuum drum hereum
hat....Und Vorsicht, nicht die Grenze des Schwarzschildtradius'
übertreten...
Ah, Du meinst: "Einmal weißblauer Propeller, immer weißblauer
Propeller?". Allerdings scheint BMW inzwischen wenigstens das
Informationsparadox gelöst zu haben, denn aus deren Singularitäten
dringt eigentlich mehr Information nach draußen, als mir lieb ist.
Vol"What has been seen, cannot be made unseen!"ker
https://i.pinimg.com/originals/53/f1/35/53f1358d8695809ab6b8a9ff8798b404.jpg
Die Milans an der Seite ist sicherlich ne gute Versicherung in Krisengebieten. Aber wehe, wenn über über die Schamanensteinhäufchen drüber fährt...
Matthias

Ralf Kiefer
2022-06-01 14:05:33 UTC
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Post by Matthias Kohrs
Das Tröpferl fällt bei aufrechtem Motorrad auf die Nockenwelle und wird
von dieser unverzüglich abgeschleudert.
Das gibt einen "gehaltvolleren" Ölnebel dort oben :-)

Bei meiner Lösung sollte an dieser Stelle ab dem Öffnen des
Öldruckreglers ein deutlicher Strahl ankommen, zudem fahrtwindgekühltes
Öl.
Post by Matthias Kohrs
Ob das ein zielgerichteter
Ölstrahl ist, wage ich angesichts der Form der rückwärts eingebauten
Düse zu bezweifeln.
Wenn man das Gewinde so in den Deckel bohrt, wie das von KTM vorgesehen
und "damals" gemacht wurde, dann steht die Hohlschraube ziemlich genau
senkrecht mittig über der Nockenwelle. Ein Teil des Öls sollte daher auf
den Oberflächen der Kipphebelrollen landen.

Damit das nicht rein theoretisch bleibt, habe ich mal kurz die Kipphebel
inkl. Wellen lose reingesteckt. Die Nockenwelle fehlt, weil man sonst
nichts erkennen würde:
<Loading Image...>
Die neue Hohlschraube würde genau mittig zwischen den beiden
Kipphebelrollen münden.

Unten auf diesem Foto habe ich die beiden Ölnebelkanäle umkringelt, die
das von der Steuerkette abgeschleuderte Öl in den Bereich des
Ventiltriebs leiten sollen. Das ist der einzige Weg, auf dem Ölnebel zum
Ventiltrieb gelangt. Hier hatte ich bereits vor vielen Jahren das nicht
ganz optimale Gußergebnis von KTM nachgearbeitet hoffend, daß ein paar
Tropfen mehr Öl rübermachen.

Das ist der Ventildeckel von oben:
<Loading Image...>
Der dicke "Böppel" mittig zwischen der "10" und der "98" ist die Stelle
für das vorgesehene Gewinde. Außendurchmesser >14mm, die kleine Erhebung
hat einen Durchmesser von 8mm, also so viel, wie für das Gewinde
veranschlagt ist. Bleibt im überstehenden Bereich ein Rand von 3mm um
das Gewinde. Die tatsächliche Materialstärke in diesem Bereich vom
Ventildeckel hatte ich nur grob überschlägig geschätzt. 8mm sehe ich als
Minimum für die Gewindelänge.
Post by Matthias Kohrs
Es wurde ein Fall
bekannt von einem, der schnell vor dem Urlaub noch die Steigleitung
dichtlötete, dann nach Spanien und zurück fuhr und hinterher
feststellte, daß er die Ölleitung tatsächlich dichtgelötet hatte; nicht
nur, daß kein Öl mehr raussabberte, es lief auch keins mehr durch.
Folgeschäden = 0.
Es gibt andere Motoren, die das Öl im Kopf zwingend brauchen, z.B. die
Transalp, wie mein früherer Reisepartner experimentell ermittelte und
als Ursache eine falsche Zylinderkopfdichtung mit fehlendem Loch an der
Stelle erkannte, wo die Steigleitung durchführen soll. Blöd war, daß er
das mitten im heutigen Erdoganistan erkannte, was das Ende der Reise
bedeutete. Ein paar Mm hatte das zuvor trotzdem funktioniert.


Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2022-06-01 17:30:21 UTC
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Post by Ralf Kiefer
Damit das nicht rein theoretisch bleibt, habe ich mal kurz die
Kipphebel inkl. Wellen lose reingesteckt. Die Nockenwelle fehlt, weil
man sonst nichts erkennen würde: <http://www.ralf-kiefer.de/KTM/LC4/Kipp02a.jpg>
Die neue Hohlschraube würde genau mittig zwischen den beiden
Kipphebelrollen münden.
Ich komme wieder mal zum Schluß, daß KTM es besser mit Tassenstößeln und
zwei Nockenwellen versucht hätte als dieser Kipphebellotterie. Diverse
andere durchaus potenten und drehfreudigen Einzylinder fahren damit
30Mm und mehr zwischen den Ventilspielkontroll(!)intervallen. Aber das
scheint irgendeine eine verquere Art von Affenliebe der Mattighofener
zu sein, ähnlich "Was der Bauer ned kennt, des frißt er ned.", so wie
man beim weißblauen Propeller bis zum bitteren Ende lieber seine eigene
Großmutter zwecks Verbrennung durch die Einspritzdüsen geschickt hätte
als beizeiten über alternative Antriebskonzepte nachzudenken.

Mei, soll mir mit meiner Altherren-Sonntagsenduro vollkommen blunzn
sein, wenn ich Performance will, greife ich eh zur RMZ450 - der hat der
schlaue Japaner einen neuzeitlichen und haltbaren Ventiltrieb
spendiert. Neue Kantn kaufe ich sicher nicht, dem blümchenpflückenden
$Spezl ohne Newsgroupzugang habe ich wärmstens eine 690 SMC-R empfohlen
(mit Langweilern wie Honda NC700 & Co muß man sich ja nicht ohne Not
erniedrigen), tunlichst bevor diese Euro-OBD-Scheiße vollkommen
entartet. Die kann er dann höchstwahrscheinlich fahren, bis sein
nächstes Vehikel ein Rollator ist.

Ich stehe ohnehin fassungslos vor medial weitestgehend unbeachteten
Pressenotizen wie:

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/assistenzsysteme/daten-modernes-auto/
https://www.heise.de/news/Mit-Fahrgestellnummer-Transfer-von-Pkw-Verbrauchsdaten-kann-starten-6006827.html

tl;dnr: An den Hersteller übertragen wird u. A. Info über das...

Nutzungsprofil:

- Getrennte Speicherung der gefahrenen Kilometer auf Autobahn,
Landstraße und in der Stadt
- Anzahl der einzelnen Fahrtstrecken, aufgeschlüsselt nach Kilometern
- Lade- und Entladezyklen mit Uhrzeit, Datum, Kilometerstand
- Einsatzdaten des Verbrenners bei Plug-in-Hybriden
- Regelmäßig GPS-Daten mit Statusbericht wichtiger Fahrzeugdaten
- Betriebsstunden der Fahrzeugbeleuchtung, getrennt nach einzelnen
Lichtquellen

Fahrstil:

- Zahl der elektromotorischen Gurtstraffungen (wie oft wird heftig
gebremst?)
- Einträge für zu hohe Motordrehzahl oder -temperatur (=Raser)
- Lade- und Zellspannung der Antriebsbatterie
- Dauer, wie lange der Fahrer die verschiedenen Modi des
Automatikgetriebes (Dauer/Manuell/Sport) nutzt

Intensität der Nutzung / Anzahl der Fahrer:

- Zahl der Verstellvorgänge des elektrischen Fahrersitzes (erlaubt
Rückschlüsse auf Anzahl der Fahrer)
- Anzahl der eingelegten Medien in das CD-/DVD-Laufwerk
- Dauer und Zeitpunkt der Telefongespräche

und "Die Durchführungsverordnung, wonach Autobauer Daten etwa zum Sprit-
und Stromverbrauch gebündelt ans EU-Umweltamt schicken müssen, ist in
Kraft getreten.​".

Frage mich ernsthaft, warum im KBA oder Verkehrministerium nicht schon
längst eine Bombe explodiert ist.

Passender *LOL* zum Feierabend:


"Steh ma auf" ist da ein recht gutes Stichwort angesichts kollektiver
Selbsthypnose in der bequemen Pupskuhle der bürgerlichen
Rundum-Sorglos-Wohlfühlcouch.

Volker
Matthias Kohrs
2022-06-01 20:24:49 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Matthias Kohrs
Ob das ein zielgerichteter
Ölstrahl ist, wage ich angesichts der Form der rückwärts eingebauten
Düse zu bezweifeln.
Wenn man das Gewinde so in den Deckel bohrt, wie das von KTM vorgesehen
und "damals" gemacht wurde, dann steht die Hohlschraube ziemlich genau
senkrecht mittig über der Nockenwelle. Ein Teil des Öls sollte daher auf
den Oberflächen der Kipphebelrollen landen.
Das landet da eh, aber vermutlich eben nicht als gebündelter Strahl,
sondern als geklecker, weil die Düse, so wie im Video eingebaut, nach
vorne (= hinten) weiter wird. Sehr relevant ist das aber nicht.
Post by Ralf Kiefer
Post by Matthias Kohrs
Es wurde ein Fall
bekannt von einem, der schnell vor dem Urlaub noch die Steigleitung
dichtlötete, dann nach Spanien und zurück fuhr und hinterher
feststellte, daß er die Ölleitung tatsächlich dichtgelötet hatte; nicht
nur, daß kein Öl mehr raussabberte, es lief auch keins mehr durch.
Folgeschäden = 0.
Es gibt andere Motoren, die das Öl im Kopf zwingend brauchen, z.B. die
Transalp, wie mein früherer Reisepartner experimentell ermittelte und
als Ursache eine falsche Zylinderkopfdichtung mit fehlendem Loch an der
Stelle erkannte, wo die Steigleitung durchführen soll. Blöd war, daß er
das mitten im heutigen Erdoganistan erkannte, was das Ende der Reise
bedeutete. Ein paar Mm hatte das zuvor trotzdem funktioniert.
Klar. Es gibt aber eben auch Konstruktionen, die mit sehr wenig
Ölnachschub auskommen, ohne daß man sich deswegen ins Hemd machen muß.

Sind unerwartet während des Wheelies ablebende Motoren oder eben welche,
die bei wheelieaffinen Fahrern starken Verschleiß im Zylinderkopf
zeigen, ein unter KTM-Fahrern bekanntes Problem?

CYA! Matthias
Ralf Kiefer
2022-06-01 22:02:42 UTC
Permalink
Post by Matthias Kohrs
Das landet da eh, aber vermutlich eben nicht als gebündelter Strahl,
sondern als geklecker, weil die Düse, so wie im Video eingebaut, nach
vorne (= hinten) weiter wird. Sehr relevant ist das aber nicht.
Es landet irgendwo dort oben, wo es sich nützlich machen kann. Es gibt
ja noch ein paar weitere Stellen, z.B. sind auf den Oberseiten der
Kipphebel Löcher, eher Krater, in denen sich abgesetztes Öl sammeln
soll, um zwischen Kipphebelwelle und Kipphebel ein optimal geschmiertes
Gleitlager zu simulieren. Oder an den kleinen, gelagerten Stempeln, die
auf die Ventile drücken. Von denen hatte ich bereits zwei tauschen
müssen, weil ziemlich schwergängig. Ob wg. mangelnder Schmierung ...?
Weiß man nicht.
Post by Matthias Kohrs
Klar. Es gibt aber eben auch Konstruktionen, die mit sehr wenig
Ölnachschub auskommen, ohne daß man sich deswegen ins Hemd machen muß.
Z.B. die LC4-Köpfe bei Endurofahrweise. Der Unterschied dazu wären
Rallye- oder insbesondere Supermoto-Fahrweise auf Straßen, also mehr
Vollastanteil und höhere Öltemperatur. Wenn's Öl zu dünnflüssig wird,
dann nimmt die Steuerkette zu wenig mit nach oben. Das wiederum kennen
auch Afrikareisende, weswegen ab Ägypten in Richtung Süden früher, als
man noch durch kam, 20W-60 in die LC4-Motoren gekippt wurde. Im
Supermoto-Betrieb hierzulande werden/wurden eher Ölkühler eingebaut, so
bei Frauenschuh und ABP. Dasselbe in den LC4-Rallye-Modellen.
Post by Matthias Kohrs
Sind unerwartet während des Wheelies ablebende Motoren oder eben welche,
die bei wheelieaffinen Fahrern starken Verschleiß im Zylinderkopf
zeigen, ein unter KTM-Fahrern bekanntes Problem?
Gefühlt kam das im "zivilen" Bereich mit Aufkommen der Supermotos und
dem zunehmenden Asphaltbetrieb der LC4 ab ungefähr 2005. Bei den @v
gab's zuvor schon eine Tendenz zu solchen Schäden, weil manche
überwiegend auf Asphalt und manchmal sogar ausgiebig zu zweit gefahren
wurden. Das kam allerdings nicht automatisch, denn ich kannte eine @v,
die ihre erste große Reise Afrika-Ost nach Kapstadt nur mit dem Fahrer
machte, kurz drauf die zweite Reise mit 2 Personen über Wladiwostok, die
Anden bis über 5000m wieder zurück nach Europa. Da gab's anderen
Verschleiß, AFAIR, aber keinen übermäßigen im Kopf.

Der letzte neue LC4-Motor dieser Bauart wurde 2007 verkauft. In den
vergangenen 10Jahren kam dazu, daß immer mehr LC4-Motoren nach
Motorüberholaktionen "kleinere"[tm] Leistungszuwächse bekamen und
insbesondere das Klientel, das ältere Gebrauchtmoppeds fährt, technisch
eher unbelastet ist. Ganz gerne sind das Youtube-Poser, die zeigen, wie
man Wheelies (nicht) fährt. Aber gut, vor 20Jahren gab's Einzelfälle
dieser Art auch schon, Stichwort Pavian ;-)

Es würde den Jungen vielleicht nutzen, wenn ihnen eine Äpp mit
Empfehlungen helfen würde, also statt "Einatmen - Ausatmen - Einatmen -
..." eher so was wie "Gas weg - Vollgas - Gas weg - Vollgas - ..." im
gleichen Rhythmus. Für die LC4-Motoren wäre das lebensverlängernd.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2022-06-02 09:18:48 UTC
Permalink
Post by Ralf Kiefer
Post by Matthias Kohrs
Sind unerwartet während des Wheelies ablebende Motoren oder eben welche,
die bei wheelieaffinen Fahrern starken Verschleiß im Zylinderkopf
zeigen, ein unter KTM-Fahrern bekanntes Problem?
Gefühlt kam das im "zivilen" Bereich mit Aufkommen der Supermotos und
dem zunehmenden Asphaltbetrieb der LC4 ab ungefähr 2005. [...] In den
vergangenen 10Jahren [kamen] Youtube-Poser, die zeigen, wie
man Wheelies (nicht) fährt. Aber gut, vor 20 Jahren gab's Einzelfälle
dieser Art auch schon, Stichwort Pavian ;-)
HEAST! Meinst, ich merk das nicht? Das war ein Versehen. Ein Mißgeschick.
Schicksalhafte Fügung. Ich konnte nach dem Beschleunigungsstreifen im
Schatten der Autobahnbrücke nicht sehen, daß die Nutzdecke noch nicht
asphaltiert war, weil mir das Vorderrad die Sicht versperrte!
Post by Ralf Kiefer
Es würde den Jungen vielleicht nutzen, wenn ihnen eine Äpp mit
Empfehlungen helfen würde, also statt "Einatmen - Ausatmen - Einatmen -
..." eher so was wie "Gas weg - Vollgas - Gas weg - Vollgas - ..." im
gleichen Rhythmus. Für die LC4-Motoren wäre das lebensverlängernd.
Die sind eh schon alle weg. Habe in München ungelogen seit Jahren keine
mehr gesehen. Wozu sollte man sich auch so ein Fossil kaufen? Zwischen
Mikromobilitäts-Rollatoren, Pedeleptika, Plastikschafen und dem liquiden
Clientel, das sich nicht zwischen Kofferenduro und SXZZR1000RRRR
entscheiden kann, gibt es keine Daseinsberechtigung für starke
Einzylinder.

Ich würde gerne mal die aktuelle Zulassungsstatistik für KTM sehen. Ah,
hier [1]! BMW R 1250 GS mit 9.228 (Überraschung!), Kawasaki Z 900 mit
3.853, irgendwann dann KTM 690 SMC mit 2.492 als erster Eintopf. Steht
also ungefähr alle 150km^2 eine rum.

Volker


[1] https://www.motorradonline.de/ratgeber/motorrad-neuzulassungen-gesamtjahr-2020-das-sind-die-50-beliebtesten-bikes-in-deutschland/
Ralf Kiefer
2022-06-02 10:01:03 UTC
Permalink
Post by Volker Bartheld
HEAST! Meinst, ich merk das nicht?
Du solltest anerkennen, daß ich mich noch erinnern kann ;-)
Post by Volker Bartheld
Ich würde gerne mal die aktuelle Zulassungsstatistik für KTM sehen.
Meine Beobachtung hier in der Gegend als, wie immer, vorbildlicher
Verkehrsteilnehmer, der auch gerne französisch mit der Dose auf dem
rechten Fahrbahnrand fährt, um einer 125er KTM das Überholen der
80km/h-Kolonne zu ermöglichen: es fahren etliche 125/390/690 rum, aber
fast alle in Straßenausführung. Ab und zu sehe ich sogar 1190GS und
1290GS in typischer BMW-Tradition: LED-Zusatzscheinwerfer an Stellen, wo
eigentlich ein Mopped schon lange aufgehört haben sollte sowie mit
mitgeführtem Hausrat im hinteren Bereich, mit dem ein Überholen bei
Gegenverkehr selbst bei französischster Dosenfahrweise ganz sicher nicht
klappt.

Gruß, Ralf
--
Honda, SWM und ein paar KTMs
Alle Greta-kompatibel, denn die fahren im Grünen
Volker Bartheld
2022-06-02 09:05:20 UTC
Permalink
Post by Matthias Kohrs
Post by Ralf Kiefer
Post by Matthias Kohrs
Ob das ein zielgerichteter
Ölstrahl ist, wage ich angesichts der Form der rückwärts eingebauten
Düse zu bezweifeln.
Wenn man das Gewinde so in den Deckel bohrt, wie das von KTM vorgesehen
und "damals" gemacht wurde, dann steht die Hohlschraube ziemlich genau
senkrecht mittig über der Nockenwelle. Ein Teil des Öls sollte daher auf
den Oberflächen der Kipphebelrollen landen.
Das landet da eh, aber vermutlich eben nicht als gebündelter Strahl,
sondern als geklecker, weil die Düse, so wie im Video eingebaut, nach
vorne (= hinten) weiter wird.
Das ist IIRC eine Leerlaufdüse und die haben zylindrische Bohrungen. Nicht,
daß das bei diesem Querschnitt eine große Rolle spielen würde.
Post by Matthias Kohrs
Post by Ralf Kiefer
Es gibt andere Motoren, die das Öl im Kopf zwingend brauchen, z.B. die
Transalp
Klar. Es gibt aber eben auch Konstruktionen, die mit sehr wenig
Ölnachschub auskommen, ohne daß man sich deswegen ins Hemd machen muß.
Jup. Alles eine Frage der Reibpaarungen. Ich glaube z. B. nicht, daß im
DOHC-Ventiltrieb von YZ426F und RMZ450 ein Exxon-Valdez-artiges Ölinferno
tobt. Ein bisserl was schafft sich in die (Gleit)lager der Nockenwellen und
die Nocken rollen mehr oder weniger über den Tassenstößel, praktischerweise
exzentrisch, sodaß sich das Dingens mitsamt Ventil dreht und deswegen nicht
so schnell frißt oder einschlägt.

Klar, wenn Mercedes/AMG [1][2][3][4] oder Alpina [5][6] Motorräder bauen
würden, täten sie sich nach 3Mm selbst zerlegen. Bei deren Dosen scheinen
deftige Motorschäden nach fünfstelligen Laufleistungen an der Tagesordnung
zu sein. Keine Ahnung, ob das (nur) an den Krachdeppen liegt, die die
Teile bewegen, oder ob oben am Ende der zweispurigen Fahnenstange so ein
total frischer Wind weht.
Post by Matthias Kohrs
Sind unerwartet während des Wheelies ablebende Motoren oder eben welche,
die bei wheelieaffinen Fahrern starken Verschleiß im Zylinderkopf
zeigen, ein unter KTM-Fahrern bekanntes Problem?
Keine Ahnung. Immer, wenn ich mir beim Ventispielcheck die Fingerknöchel am
Kühler zerschneide, sah der Supercomp-Ventiltrieb eigentlich recht
unauffällig aus. Spanaufkommen im Öl auch moderat - zumindest, nachdem der
Michi Baumann [7] den Motor bei ~30Mm präventiv zerlegt und Werks-Urschmutz
rausgeputzt hatte. Ich bin zwar nicht Chris *RIP* Pfeiffer, aber 100%
Steigung bei 5kU/Min ist in meinem Fahrprofil keine allzu große Seltenheit.

Wie es um das Innenleben nach ~80Mm bestellt ist, wird mir der Frauenschuh
schon verklickern. Das ist natürlich eine Statistik mit n=1, die noch dazu
jemand durchgeführt hat, der hierzugroups als "Mr. 1000%" betitelt wird.
Liegt daran, daß es in Deutschlands Straßenbild längst keine KTMs mehr
gibt, die älter als 10 Jahre sind. Und schon gar keine SCs. Was auch immer
das heißen mag.

Volker

[1]

[2]

[3]

[4]

[5]

[6]

[7] https://www.erc-baumann.de/
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